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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Skinwalker spielt bei dem Plan nicht mit.“
    Morgan kratzte sich mit der freien Hand am Kinn. „Es gibt indianische Magier, die einem Skinwalker ernsthaften Schaden zufügen, ihn vielleicht sogar vernichten können. Ein echter Schamane könnte einen Geistweg öffnen und ihn austreiben. Ohne solche Hilfe liegt unsere einzige Möglichkeit im Bombardement mit roher Kraft – wobei auch da das Gelingen fraglich ist, denn er wird ja wohl kaum bei solch einem Plan mitmachen und einfach nur stillhalten.“
    „Ein einfaches Ziel gibt er nicht gerade ab“, musste ich eingestehen. „Er kennt sich mit Magie aus und weiß, wie er sich dagegen verteidigen kann.“
    „Ja.“ Morgan sah zu, wie ich eine bereits fertig aufgezogene Spritze mit Antibiotikum aus der Kühltasche nahm. „Was seine Fähigkeiten betrifft, so kann er mehr als wir beide zusammen.“
    „Prima Aussichten.“ Ich klopfte gegen die Nadel der Spritze, drückte den Kolben durch, bis ein erster Tropfen kam und keine Luftblasen mehr zu sehen waren, und spritzte das Antibiotikum in den Schlauch, durch den die Kochsalzlösung lief. Als Nächstes reichte ich Morgan einen Becher Wasser und ein paar Kodeintabletten, die er schluckte, ehe er den Kopf erschöpft auf das Kissen sinken ließ und die Augen schloss.
    „Ich habe auch mal einen gesehen“, murmelte er.
    Ich fing an aufzuräumen.
    „Unverwundbar sind sie nicht“, fuhr Morgan fort. „Man kann sie töten.“
    Ich warf Verpackungsmaterial in den Müll, ordnete die Utensilien im Koffer und musterte stirnrunzelnd den vollgebluteten Teppich, auf dem Morgan immer noch lag. Der musste da bald mal weg. Schließlich wandte ich mich zum Gehen, blieb aber in der Tür noch einmal stehen.
    „Wie haben Sie es geschafft?“, frage ich leise, ohne ihn anzusehen.
    Es dauerte, ehe eine Antwort kam. Fast dachte ich schon, Morgan sei wieder bewusstlos geworden.
    „Das war in den Fünfzigern. Er folgte mir nach Nevada. Ich habe ihn auf ein Testgelände der Regierung gelockt und bin ins Niemalsland rüber, kurz bevor die Bombe hochging.“
    Ich riss die Augen auf. „Sie haben ihn mit einer Atomwaffe vernichtet?“
    Morgan schlug ein Auge auf und lächelte.
    Ganz schön grausig.
    „Grundgütiger Himmel!“ Ehre, wem Ehre gebührte, fand ich, auch wenn es mir gegen den Strich ging. „Das ist ... irgendwie cool.“
    „Daran erinnere ich mich, wenn ich nicht einschlafen kann. Hilft meist.“ Er schloss seufzend die Augen, und sein Kopf sackte zur Seite.
    Einen Augenblick lang wachte ich über seinen Schlaf, dann schloss ich die Tür hinter mir.
    Ich persönlich war eigentlich auch ganz schön müde. Aber wie hieß es doch immer so schön?
    Was man versprochen hatte, musste man auch halten.
    ***
    Ich hängte mich ans Telefon und machte mich daran, meine Kontakte im Paranet anzurufen.
    Das Paranet war eine Organisation, an deren Aufbau ich selbst ein paar Jahre zuvor maßgeblich mitgewirkt hatte. Es handelte sich um einen Zusammenschluss von Leuten, die alle irgendwie im Bereich des Schutzes vor paranormalen Bedrohungen arbeiteten. Zum Großteil waren das Zauberkundige, die über magische Begabungen verfügten. Davon gab es eine ganze Reihe. Wer als Zauberkundiger vom Weißen Rat auch nur am Rande anerkannt werden wollte, musste schon in der Oberliga mitspielen; wer das nicht schaffte, blieb im Grunde allein im Regen stehen. Ein dankbares Objekt der Begierde für alle nur denkbaren übernatürlichen Raubtiere.
    Ich persönlich fand ja, das stank zum Himmel.
    Also hatte ich mich mit meiner Freundin Elaine Mallory zusammengetan, und wir hatten mit Hilfe des Geldes einer Toten angefangen, in einer Stadt nach der anderen Netzwerke unter den magisch Begabten aufzubauen. Wir hatten angeregt, dass man sich zusammensetzte, Infos austauschte und sich gegenseitig half, wann immer das möglich war. Wenn irgendwo etwas drastisch schieflief, konnte man über das Paranet einen Hilferuf starten, der mich oder einen der anderen Wächter der USA auf den Plan rief. Wir hielten auch Seminare ab, in denen wir Leute lehrten, woran man eine magische Bedrohung erkannte und leiteten Selbstverteidigungskurse für den Fall, dass kein Wächter rechtzeitig auftauchen und die Lage klären konnte.
    Unter dem Strich war die Sache ziemlich gut angelaufen. In Kanada und Mexiko existierten bereits ähnliche Gruppen, und auch Europa dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen.
    Ich klingelte also bei meinen Kontakten in den verschiedenen Städten durch

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