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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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mitnehmen?“
    Ich hatte ein Taxi nehmen wollen, aber wenn sich das Geld dafür einsparen ließ, umso besser. Das Magier-Leben mochte sexy sein, brachte aber längst nicht soviel ein wie eine anständige, gewinnbringende Laufbahn als Polizistin. „Bitte“, sagte ich.
    „Was für ein glücklicher Zufall. Ich hätte nämlich ein paar Fragen an dich.“ Sie schloss das Auto mit einem richtigen Schlüssel auf, nicht mit einem dieser Spieldinger, bei denen man nur auf den Knopf drückte und der Rest automatisch ging, und hielt mir die Tür auf, wie ich es wohl eine Million Mal für sie getan hatte. Eine charmante kleine Geste, mit der sie sich wahrscheinlich über mich lustig machen wollte.
    Netter Versuch.
    Die Sache, in der ich steckte, wurde von Minute zu Minute brenzliger. Ich wollte Murphy auf keinen Fall da mit reinziehen. Die Werwölfe verteidigten ihr Territorium nun schon eine ganze Weile sehr geschickt und erfolgreich, und jetzt? Mein Fall war noch keine zwei Stunden alt, und schon hatte ich es geschafft, die Hälfte der Wolfsgang auszuschalten. In der Scheiße, in der ich steckte, würde es Murphy um keinen Deut besser gehen.
    Andererseits vertraute ich Murph. Ich traute ihrem Urteilsvermögen und wusste, dass sie ihre Grenzen kannte. Sie hatte miterleben müssen, wie übernatürliche Wesen Kollegen in Stücke rissen, die ihre Gewichtsklasse überschätzt hatten, aber sie persönlich ging solche Risiken nicht ein, dazu war sie viel zu intelligent, und wenn sie auf die Idee kam, mir Hindernisse in den Weg zu legen – was sie durchaus tun konnte, jede Menge Hindernisse, gegen die ich nicht die Bohne unternehmen konnte –, dann würde sich mein Leben nur noch komplizierter gestalten. Obwohl sie nicht mehr die Chefin der Spezialermittlertruppe war, achtete man sie dort nach wie vor, sie hatte Einfluss. Ein Wort von ihr zu Lieutenant Stallings, und mir waren die Hände gebunden. Was tödlich ausgehen konnte.
    Wenn Sie jetzt also der Meinung wären, dass Murphy gerade gedroht hatte, mich hops zu nehmen, wenn ich mich nicht mit ihr unterhielt, dann lägen Sie damit wahrscheinlich gar nicht mal falsch, und wenn Sie sagen würden, dass Murphy mir anbot, ihr Leben und ihre Karriere aufs Spiel zu setzen, um mir zu helfen, dann lägen Sie damit ebenfalls richtig. Sie könnten auch sagen, dass Murphy mir mit dem Medizinkoffer einen Gefallen getan hatte, damit ich im Gegenzug wiederum tat, was sie von mir wollte, und auch damit lägen Sie goldrichtig.
    Sie könnten außerdem anmerken, dass ich mir gerade tatenlos die Beine in den Bauch stand, wobei ich wertvolle Zeit verstreichen ließ. Was soll ich sagen: Auch damit hätten Sie recht.
    Unter dem Strich betrachtet gehört Murphy zu den Guten.
    Weswegen ich einstieg.
    ***
    „Jetzt lass mich noch mal zusammenfassen“, sagte Murphy, als wir uns meiner Wohnung näherten. „Du versteckst einen Flüchtigen vor euren eigenen Bullen, weil du denkst, man hat dem Typen ein Verbrechen in die Schuhe geschoben, um einen Bürgerkrieg innerhalb des Weißen Rates anzuzetteln, und in der Stadt läuft irgend so ein Navajo-Schreckgespenst herum, das hinter dir her ist und dich umbringen will. Du bist dir allerdings nicht sicher, ob beides zusammenhängt.“
    „Eigentlich bin ich mir nur nicht sicher, wiebeides zusammenhängt. Noch nicht.“
    Murphy nagte grüblerisch an ihrer Unterlippe. „Gibt es im Rat irgendwen, der mit den Schreckgespenstern der amerikanischen Ureinwohner besonders gut kann?“
    „Ja, aber das kann ich mir nicht vorstellen“, sagte ich leise. „Indianerjoe.“ Lauscht-dem-Wind, ein Mitglied des Ältestenrates, war eine Art indianischer Schamane. Er war Arzt, Heiler und Spezialist für Exorzismus und wiederherstellende Magie. Er war, wenn man mich fragte, ein korrekter Typ. Er mochte Tiere.
    „Aber irgendjemand ist ein Verräter“, sagte Murphy leise. „Richtig?“
    „Ja“, antwortete ich. „Irgendwer schon.“
    Murphy runzelte nachdenklich die Stirn und richtete den Blick unverwandt auf die Straße. „Verrat ist deswegen so schändlich“, fuhr sie fort, sorgsam darauf bedacht, die richtigen Worte zu wählen, „weil er meistens von jemandem begangen wird, dem man so etwas nie zutrauen würde.“
    Dazu schwieg ich. Wenig später hielt ihr Auto mit knirschenden Reifen auf dem kleinen kiesbestreuten Parkplatz vor meinem Haus.
    Ich suchte den Medizinkoffer, die Kühltasche und meinen Stab zusammen und stieg aus dem Wagen.
    „Ruf an, sobald du etwas

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