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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Schippe gesprungen war, bekam der Mann allerhand mit. Dabei hatte Andi gar nicht mal stark geblutet, als wir sie auf meinen Mantel gehoben hatten. Das bisschen Blut, das aus ihren Schrammen und kleineren Verletzungen gesickert war, war kaum der Rede wert gewesen. „Ja“, gestand ich seufzend.
    „Was war los?“
    Also blieb mir nichts anderes übrig, als ihm die Geschichte vom Skinwalker zu erzählen und zu berichten, was Andi und Kirby zugestoßen war.
    Morgan schüttelte nur entkräftet den Kopf. „Wenn wir Amateure nicht dazu ermutigen, sich als Wächter aufzuspielen, geschieht das aus gutem Grund, Dresden.“
    Als Antwort knurrte ich ihn nur an, holte eine Schüssel heißes Wasser und ein Stück antibakterielle Seife und machte mich daran, seinen linken Arm zu säubern. „Meines Wissens waren da keine anderen Wächter, die sich des Problems hätten annehmen können.“
    „Chicago gehört zu Ihrem Aufgabenbereich, Wächter Dresden.“
    „Ich war ja auch vor Ort!“, entgegnete ich. „Ohne die Werwölfe wäre ich jetzt nicht mehr am Leben.“
    „In so einer Situation fordert man Unterstützung an. Man führt sich nichtwie ein Superheld auf und wirft dabei den Wölfen ein paar Lämmer zum Fraß vor. Die Leute, die Ihnen geholfen haben, waren genau die, die Sie beschützen sollten!“
    „Vielen Dank für die freundliche Belehrung, die Logik ist bestechend“, fauchte ich. Ich holte den Beutel mit der Kochsalzlösung aus dem Medizinkoffer und hängte ihn an den Haken, den ich über dem Bett an der Wand angebracht hatte, sah zu, dass im Schlauch keine Luftblasen waren – Luftblasen waren in so einem Schlauch echt fehl am Platz – und sagte: „Genau, was wir brauchen: mehr Wächter in Chicago.“
    Morgan grunzte und lag eine Zeit lang einfach nur still und mit geschlossenen Augen da. Ich hoffte schon, er sei wieder eingeschlafen, aber anscheinend dachte er nur nach. „Er muss mir gefolgt sein“, sagte er nach einer Weile.
    „Wer?“
    „Der Skinwalker! Von Edinburgh aus bin ich auf einem der Wege nach Tucson gereist. Von dort aus nahm ich den Zug nach Chicago. Er muss meine Witterung aufgenommen haben, als die Schienenstrecke durch sein Gebiet führte.“
    „Warum?“
    „Warum er sich an einen verwundeten Magier hängen sollte? Weil ein Skinwalker stärker wird, wenn er sich die Wesenheit eines Zauberkundigen einverleibt. Ich war für ihn eine einfach zu beschaffende Mahlzeit.“
    „Er frisstMagie?“
    Morgan nickte: „Fügt die Kräfte und die Macht seines Opfers den eigenen hinzu.“
    „Womit Sie mir sagen wollen, dass der Skinwalker nicht nur entkommen ist, sondern auch noch stärker ist als vorher, weil er Kirby umgebracht hat.“
    Morgan zuckte die Achseln. „Verglichen mit der Macht, die er bereits besaß, stellt der Werwolf für ihn keinen großen Gewinn dar. Ihre Talente dagegen oder meine – das wäre schon ein immenser Zugewinn.“
    Ich band Morgans Oberarm mit einer Gummimanschette ab und wartete darauf, dass sich die Venen unter dem Ellbogen deutlicher abzeichneten. „An eine Zufallsbegegnung kann ich nicht glauben. Kommt mir unwahrscheinlich vor.“
    Morgan schüttelte den Kopf. „Leben können die Skinwalker nur auf Stammesland, im Südwesten der USA. Wer mir den Mord in die Schuhe schieben will, konnte ja wohl kaum wissen, dass ich entkommen und nach Tucson fliehen würde.“
    „Da haben Sie auch wieder recht.“ Ich rammte ihm die Infusionsnadel in den Arm. „Wer will schon im Sommer nach Tucson?“ Ich dachte nach. „Also muss der Skinwalker zurück in sein angestammtes Gebiet?“
    Morgan nickte. „Je länger er fort ist, desto mehr Kraft kostet ihn das.“
    „Wie lange kann er hier denn bleiben?“
    Mein Patient zuckte zusammen, als ich die angesteuerte Vene nicht beim ersten Mal erwischte und einen neuen Versuch starten musste. „Lang genug. Länger, als uns lieb sein kann.“
    „Wie tötet man ihn?“ Erneut hatte ich die Vene verfehlt.
    „Geben Sie mir das Ding!“, knurrte Morgan. Er nahm mir die Nadel aus der Hand und führte sie sich selbst ein, glatt, kinderleicht, beim ersten Versuch.
    Anscheinend lernt man im Laufe der Jahrzehnte doch das eine oder andere.
    „Töten?“, fragte er, als die Nadel saß. „Gar nicht. Die echten Skinwalker, die Naagloshii, sind Millennien alt. Die tötet man nicht, denen geht man aus dem Weg.“
    Ich klopfte auf die Nadel und warf einen kritischen Blick auf den Beutel mit der Infusionslösung. „Stellen wir uns mal kurz vor, mein

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