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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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gesagt, dramatischer an, als es aussah. Die Betonoberfläche kräuselte sich unter rasch aufflackerndem Farbenspiel und begann, einen sanften Glanz auszustrahlen. Ich holte tief Luft, packte meinen Stab fest mit beiden Händen und trat direkt in den Beton hinein.
    Mühelos passierte mein Fleisch die Barriere, die vorgab, aus Stein zu sein, und ich fand mich in einem dunklen Wald wieder, dessen Bäume mit Raureif und einer dünnen Schneeschicht bedeckt dastanden. In einer Hinsicht hatte man Glück, wenn man diesen Zugang benutzte: Der Boden diesseits in Chicago lag mehr oder weniger auf derselben Höhe wie sein Pendant im Niemalsland. Beim letzten Mal, an einem anderen Eingang, hatte die Differenz sechs Zentimeter betragen, womit ich nicht gerechnet hatte. Prompt war ich auf dem Hintern im Schnee gelandet, was an sich nicht gerade ein Drama gewesen wäre, wäre dieser Teil des Niemalslands nicht mit Wesen vollgestopft gewesen, vor denen man nichtals unbeholfen oder verletzlich dastehen mochte.
    Ich verschaffte mir mit einem raschen Rundblick eine erste Übersicht. Jedes Mal, wenn ich auf den Wegen reiste, präsentierte sich der Wald gleich, und auch diesmal führte der Weg vor mir einen Hügel hinab, während er hinter mir stetig in die Nacht hinein aufstieg. Ich stand an einem kleinen Berg, auf dessen Spitze, so hatte man mir gesagt, ein enger, bitterkalter Pass ins Innere der Finsteren Berge und zu Mabs Festung Arctis Tor führte. Unter mir erstreckten sich Bergausläufer und die Ebenen, in denen Mabs Autorität endete und die Titanias, der Sommerkönigin, begann.
    Ich stand an einer Kreuzung – eigentlich kein Wunder, war doch Chicago eine der größten Kreuzungen der Welt. Ein Weg führte, wie gesagt, hinter mir den Berg hinauf und vor mir hinunter, der andere kreuzte diesen in einem fast perfekten rechten Winkel und verlief am Berg entlang. Ich wandte mich nach links und folgte dem Weg an der Erhebung entlang gegen den Uhrzeigersinn. Der Pfad führte zwischen im Frost erstarrten Bäumen hindurch, deren Äste sich unter einer Lage von Schnee und Eis bogen.
    Schnell, aber vorsichtig bewegte ich mich voran. Hier wollte man wirklich nicht ausgleiten, sich einen Knöchel brechen oder sich von einem der tiefhängenden Äste das Hirn aus dem Kopf schlagen lassen. Mabs hatte dem Rat erlaubt, sich in den Wäldern zu bewegen, was aber noch lange nicht hieß, dass man hier sicher war.
    Das durfte ich nach einer Wegstrecke von etwa fünfzehn Minuten höchstpersönlich erleben: Um mich herum rieselte Schnee von den Bäumen, gefolgt von schwarzen, schweigenden Gestalten, die sich von den Ästen schwangen und im Kreis um mich aufbauten. Das alles geschah unglaublich schnell und vollkommen lautlos – urplötzlich sah ich mich von einem guten Dutzend Spinnen in Ponygröße umringt, die auf dem gefrorenen Boden landeten oder sich an die Stämme und Äste der umliegenden Bäume klammerten. Sie hatten glatte Gesichter und jede Menge Ecken und Kanten wie Radnetzspinnen, dazu lange Glieder und wirkten anmutig und absolut tödlich. Sie bewegten sich mit beinahe zart anmutender Präzision, die Leiber in einer Farbmischung aus Grau, Weiß und Blau, die sie makellos mit der Schneenacht verschmelzen ließ.
    Die Spinne, die direkt vor mir auf dem Weg gelandet war, hob warnend zwei Vorderbeine und entblößte Fangzähne, die länger waren als mein Unterarm und aus denen milchweißes Gift tropfte.
    „Halt, Mannwesen“, befahl sie.
    Das war unter dem Strich furchterregender als das Auftauchen von Arachniden von außergewöhnlicher Größe. Zwischen den Fängen des Wesens konnte ich einen Mund erkennen, der sich bewegte und auf beängstigende Art menschlich wirkte. Dazu schimmerten die facettenreichen Augen wie Perlen aus Obsidian. „Halt, du, dessen Blut uns wärmen wird!“, fuhr das Wesen mit zwitschernder, summender Stimme fort. „Halt, Eindringling im Wald der Winterkönigin.“
    Ich blieb stehen und sah mich um. Keine der Spinnen wirkte auf den ersten Blick größer oder kleiner als die anderen, keine bot mir eine Schwachstelle, falls es nötig wurde, mir den Weg aus ihrer Einkreisung freizukämpfen. „Ich grüße euch!“, sagte ich noch im Umschauen. „Ich bin kein Eindringling, erhabene Jäger. Ich bin Magier des Weißen Rates. Meine Leute und ich haben die Erlaubnis der Königin, auf diesen Pfaden zu wandeln.“
    Lebhaftes Piepsen, Gezischel und Klacken ließ die Luft um mich erzittern.
    „Mannwesen sprechen oft mit falschen

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