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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Durchgang ins Niemalsland!“, hauchte Molly respektvoll. „Darauf wäre ich nie gekommen.“
    „Siehst du! So geht das hoffentlich allen, die je hinter mir her sind.“
    Morgan beäugte mich misstrauisch. „Man kommt nicht umhin zu bemerken, dass dieser Platz wie geschaffen ist, um einen Flüchtling vor den Wächtern zu verstecken.“
    „Ach ja?“, sagte ich. „Jetzt, wo Sie es sagen: Da könnten Sie recht haben. Wirklich – sieht so aus, was?“ Ich warf meinem alten Gegner einen unschuldigen Blick zu. „Zufall. Schließlich gehöre ich ja selbst zu dieser Riege paranoider Durchgeknallter.“
    Morgans Augen blitzten erbost.
    „Guter Mann, Sie sind nicht ohne Grund ausgerechnet bei mir aufgetaucht“, fuhr ich fort. „Außerdem hatte ich gar nicht mal so sehr an die Wächter gedacht, als ich den Raum ausstattete. Eher an ...“ Kopfschüttelnd verkniff ich mir den Rest des Satzes.
    „Woran hattest du gedacht, Harry?“ Molly wollte es genau wissen.
    „Wer sie sind, weiß ich echt nicht“, sagte ich. „Aber sie waren in letzter Zeit an einigen Sachen beteiligt: am Dunklen Heiligtum, in Arctis Tor, am Putsch am Weißen Hof. Ich finde, sie können viel zu gut mit Magie umgehen – ich nenne sie den Schwarzen Rat.“
    „Einen Schwarzen Rat gibt es nicht!“, herrschte Morgan mich mit einer Geschwindigkeit an, die auf eine Reflexreaktion schließen ließ.
    Molly und ich sahen einander an.
    Morgan atmete ungeduldig aus. „Alle Unternehmungen, die erfolgt sein mögen, waren das Werk einzelner Renegaten“, verkündete er. „Es gibt keine organisierte Verschwörung gegen den Weißen Rat.“
    „Mhm“, sagte ich. „Mensch, ich dachte, Sie säßen auch mit im Boot der Verschwörungstheoretiker.“
    „Der Rat ist nicht gespalten.“ Morgans Ton war selbst für ihn außerordentlich hart und kalt. „Sobald wir uns gegeneinander stellen, ist es aus mit uns. Es gibt keinen Schwarzen Rat, Dresden!“
    Ich zog beide Brauen in die Höhe. „Wenn Sie mich fragen: Gegen mich stellt sich der Rat praktisch seit ich denken kann, und ich bin Mitglied. Mit Gewand und allem, was dazugehört.“
    „Sie ...“ Morgan spuckte förmlich. „Sie sind ...“ Nun schien er sich auch noch verschluckt zu haben und musste zunächst einmal ein paar Mal tief durchatmen, ehe er weiterreden konnte. „Sie sind höchst irritierend.“
    Ich strahlte ihn an. „Das sagt der Merlin, was? Es gibt keine Verschwörung gegen den Rat?“
    „Diese Haltung vertritt der gesamte Ältestenrat“, schoss Morgan zurück.
    „Schön, Sie Schlaumeier, dann erklären Sie mir doch noch mal ganz genau, wie die Sache mit Ihnen gelaufen ist!“
    Er funkelte mich zornig an, vor Wut knallrot, fast schon lila.
    Ich wandte mich mit einem weisen Nicken Molly zu. „Hier im Raum müsstet ihr vor den meisten Suchzaubern sicher sein, und dank der Schutzzeichen fühlt sich hoffentlich auch niemand berufen, hier reinzuschauen und Fragen zu stellen.“
    Morgan knurrte leise.
    „Die Zeichen machen Vorschläge, sie üben keinen Zwang aus.“ Ich verdrehte erschöpft die Augen. „Sie werden allgemein gebraucht, was Sie ganz genau wissen.“
    „Was mache ich, wenn doch wer kommt?“, fragte Molly.
    „Schleier um und abhauen“, sagte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wie man einen Weg ins Niemalsland öffnet, Harry. Das hast du mir noch nicht gezeigt.“
    „Ich kann es ihr zeigen“, sagte Morgan.
    Wir erstarrten beide und blinzelten ihn an.
    Morgan sah uns an. „Ich kann das“, sagte er. „Wenn sie mir zusieht, kann sie möglicherweise noch etwas lernen. Aber jede Tür lässt sich von zwei Seiten öffnen, Dresden. Was, wenn etwas durch die Tür kommt?“
    Mouse ging hinüber zum Rechteck ohne Runen, legte sich mit etwa zehn Zentimetern Abstand davor, verlagerte das Gewicht, bis er es bequem hatte und schlief wieder ein. Seine Ohren allerdings zuckten bei jedem Laut.
    Ich holte einen Karton Orangensaft aus der Truhe mit den Lebensmitteln und reichte ihn an Morgan weiter. „Sie sind schlecht gelaunt, weil Ihr Blutzuckerspiegel sinkt. Was unerwartete Besucher von der anderen Seite betrifft: sollte doch einer auftauchen ...“ Ich ging zur zweiten Truhe, öffnete den Deckel und kramte einen Vorderlader heraus, dessen Lauf man auf weit unter legales Niveau gekürzt hatte. Das Gewehr gab ich Molly. „Sie ist mit einer Mischung aus Stahlkugeln und Steinsalz geladen. Mit dem Ding und Mouse dürftet ihr abhalten können, was immer da durchkommen

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