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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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schützen, weil das in Ihrem ureigensten Interesse liegt. Alles, was Sie zu seinen Gunsten aufspüren, wird auf äußerste Skepsis stoßen.“
    „Wohingegen Ihre langandauernde Feindschaft mit Morgan überall bekannt ist“, sinnierte der Merlin laut. „Sollten Sie etwas herausfinden, was für seine Unschuld spricht, wird man darin eine Art Gottesurteil sehen.“ Er sah mich interessiert an. „Warum? Warum wollen Sie so etwas tun?“
    „Vielleicht glaube ich ja nicht, dass Morgan den Mord begangen hat.“
    Merlin zog belustigt die Brauen hoch, brachte es aber nicht ganz bis zu einem Lächeln. „Der Mann, der ums Leben kam, hat damals, als Sie vor Gericht standen, gegen Sie gestimmt. Aber das hat wohl nichts mit Ihren Überlegungen zu tun, was?“
    „Gut“, sagte ich und verdrehte die Augen. „Sie haben es erfasst. Ich bin egozentrisch, kleinlich und rachsüchtig und will Morgan bloß freikriegen, weil das dem toten Schweinehund LaFortier ganz recht geschähe.“
    Wieder musterte mich der Merlin eine ganze Weile lang schweigend, ehe er langsam den Kopf schüttelte. „Unter einer Bedingung.“
    „Eine Bedingung“, sagte ich. „Dafür, dass Sie zustimmen, dass ich für Sie die Kastanien aus dem Feuer hole und Ihren Arsch rette?“
    Er warf mir ein düsteres Lächeln zu. „Noch geht es meinem Arsch recht gut. Das hier ist nicht meine erste Krise, Wächter.“
    „Trotzdem haben Sie mir noch nicht geraten, mich zu verkrümeln.“
    Er hob ironisch den rechten Zeigefinger wie ein Fechter, der seinen Gegner grüßt. „Touché. Ich erkenne an, dass Sie rein theoretisch unter Umständen nützlich sein könnten.“
    „Da bin ich aber froh! Wissen Sie was? Ich fühle mich immer noch großmütig und würde mir doch glatt auch noch Ihre Bedingungen anhören.“
    Der Merlin wurde ernst. „Zu beweisen, dass Morgan unschuldig ist, reicht nicht. Es gibt einen Verräter in unseren Reihen, der ganz real ist und gefunden werden muss. Für das, was LaFortier widerfahren ist, muss sich jemand verantworten. Nicht nur der Ratsmitglieder wegen! Unsere Feinde müssen wissen, dass eine solche Aktion Konsequenzen nach sich zieht.“
    Ich nickte. „Also soll ich nicht nur Morgans Unschuld beweisen, sondern auch noch den finden, der die Tat wirklich begangen hat? Hätten Sie das Ganze gern auch noch vertont? Soll ich eine kleine Stepptanznummer einbauen, wenn ich schon mal dabei bin?“
    „Sie sind an mich herangetreten, Dresden, nicht umgekehrt, vergessen Sie das nicht.“ Wieder schenkte er mir das spröde Halblächeln. „Wenn wir Chaos vermeiden wollen, müssen wir die Sache sauber und unwiderruflich regeln.“ Er hob die Hände. „Wenn Sie eine solche Lösung des Problems nicht beibringen können, hat diese Beratung nie stattgefunden.“ Sein Blick wurde hart. „Außerdem erwarte ich Diskretion.“
    „Sie würden Ihren eigenen Mann ohne Hemd im Regen stehen lassen, obwohl Sie wissen, dass er unschuldig ist.“
    In den Augen des Merlins glitzerte kaltes Feuer. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht unwillkürlich die Schultern hochzuziehen. „Ich werde tun, was erforderlich ist. Vergessen Sie das nicht, wenn Sie mir ‚helfen’.“
    Oben ging eine Tür auf, und wenig später kam Peabody vorsichtig die Treppe herunter, erneut mit Aktenordnern und anderem Büromaterial beladen.
    „Samuel“, sagte der Merlin, ohne mich aus den Augen zu lassen. „Seien Sie doch so gut und besorgen Sie Wächter Dresden eine komplette Kopie der Akte LaFortier.“
    Peabody blieb ungestüm blinzelnd vor dem Merlin stehen. Ah. Natürlich, Sir, sofort.“ Er warf mir einen schnellen Seitenblick zu. „Wenn Sie bitte mit mir kommen würden, Wächter Dresden?“
    „Dresden“, sagte der Merlin abschließend in freundschaftlichem Ton zu mir, „wenn das Ganze hier irgendein Trick sein sollte, dann sorgen Sie lieber dafür, dass ich das nicht mitbekomme. Meine Geduld mit Ihnen ist so ziemlich am Ende.“
    Der Merlin galt allgemein als der fähigste Zauberer auf dem Planeten. Bei seinen schlichten Worten mit der ebenso schlichten Drohung darin wäre ich fast blass geworden.
    Aber nur fast. „Ich bin sicher, Sie halten sich noch so lange, bis ich Sie aus dem Schlamassel rausgeholt habe!“ Ich strahlte ihn an und hob die Hand, Handfläche nach oben, Finger gespreizt, als hielte ich eine Orange hoch. „Nicht vergessen: Eier! Schraubstock! Kommen Sie, Peabody.“
    Peabody blinzelte konsterniert, als ich an ihm vorbeirauschte. Sein Mund öffnete

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