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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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und schloss sich mehrfach, ohne dass etwas herausgekommen wäre. Endlich gab er ein halb ersticktes, spuckendes Geräusch von sich und stürzte los, um mich einzuholen.
    Am Ausgang warf ich noch einen letzten Blick zurück.
    Die kalten blauen Augen des Merlins sprühten vor Wut. Dabei thronte er, nach außen ganz entspannt, in seinem Sessel, nur die Finger der rechten Hand zuckten in einem heftigen Krampf, der mit dem Rest seines Körpers nichts zu tun zu haben schien. Wie verzweifelt musste er sein, um meine Hilfe anzunehmen? Wie klug war es gewesen, ihn derart zu reizen?
    War diese zur Schau gestellte Ruhe und Beherrschung nur Ausdruck einer meisterhaften Kontrolle über seine Gefühle oder zeugte sie eher von einer Art stillem, tödlichem Wahnsinn, entstanden durch den fortwährenden Druck, der auf dem Magier lastete?
    Zum Henker mit Morgan! Warum hatte er ausgerechnet vor meiner Tür auftauchen müssen?
    Zum Henker mit mir! Warum hatte ich ihm aufgemacht?

17. Kapitel
    P eabody betrat ein makellos sauberes Büro , in dem sich wohlgeordnete Regale an den Wänden entlangzogen, die Aktenordner darauf nach Größe und Farbe sortiert. Ich konnte nur raten, wie es im Innern dieser Ordner aussah, tippte aber auf einen ebenso atemberaubend wohlsortierten Farbrausch. Wahrscheinlich brauchte man sämtliche Farben des Spektrums, um einen bürokratischen Regenbogen zu erschaffen.
    Ich wollte dem dürren Männchen in sein Heiligtum folgen, wurde jedoch mit einem fuchsteufelswilden Blick daran gehindert. „Mein Büro ist eine Bastion der Ordnung, Wächter Dresden. Sie haben darin keinen Platz.“
    Spöttisch musterte ich ihn von oben herab. „Einen sensiblen Menschen hätten Sie mit so einer Bemerkung tödlich verletzen können!“
    Er warf mir über seinen Brillenrand hinweg einen strengen Blick zu. „Sie sind kein sensibler Mensch.“ Ganz klar: Wenn Worte töten könnten, hätte ich diesen Satz aus seinem Mund nicht überlebt. „Sie sind ein unordentlicher Mensch.“
    Ich legte mir die Hand aufs Herz und grinste ihn an. „Au! Das tut weh.“
    Peabodys Ohrläppchen liefen rot an. Stocksteif machte er auf dem Absatz kehrt und ging ins Büro, wo er eine Schublade aufriss und Ordner herauszog, als hätte er auch ihnen den Krieg erklärt.
    „Ich habe übrigens ihr Buch gelesen“, sagte ich.
    Er warf mir einen kurzen Blick zu, ehe er sich wieder auf seine Suche konzentrierte.
    „Das über den Erlkönig“, fuhr ich fort. „Die gesammelten Gedichte und Essays.“
    Ohne mich eines Blickes zu würdigen, entnahm er einem der Ordner eine Faltmappe.
    „Der Wächter aus Bremen sagt, der Titel wäre fehlerhaft, das wäre kein richtiges Deutsch“, plapperte ich munter weiter. „Unangenehm, was? Immerhin ist das Buch jetzt gut hundert Jahre in Umlauf, das lässt Sie doch bestimmt nicht kalt.“
    „Deutsch ist auch unordentlich“, verkündete Peabody streng. Er hatte seine Suche beendet und brachte mir die Faltmappe, ein Stück Papier, um den Erhalt der Akte zu quittieren, Tintenfass und Feder. „Unterschreiben Sie hier.“
    Ich streckte die rechte Hand nach der Füllfeder, die linke nach dem Ordner aus. „Tut mir leid, aber Autogramme gebe ich nicht.“
    Peabody hätte um ein Haar das Tintenfass fallen lassen. „Hören Sie, Wächter Dresden ...“
    „Aber, aber, Simon!“, mahnte ich, ein kleiner Racheakt im Namen aller deutschsprachigen Völker der Welt. „Wenn ich unterschreibe, wer kann denn dann hinterher glaubhaft abstreiten, je mit mir zusammengearbeitet zu haben?“
    „Mein Vorname ist Samuel“, korrigierte er mich steif. „Sie, Wächter Dresden, dürfen mich Magier Peabody nennen.“
    Ich sah mir die Akte an. Sie war nach dem Muster moderner Polizeiberichte angelegt und enthielt Zeugenaussagen, Fotos vom Tatort und die Berichte der Wächter, die diesen untersucht hatten. Wenigstens der exekutive Arm des Weißen Rats schien nicht ganz so hinter dem Mond zu leben wie der Rest der Dinosaurier hier, was zum großen Teil Anastasias Verdienst war. „Ist das alles, Sam?“
    Peabody knirschte mit den Zähnen. „Das ist alles.“
    Ich schlug sie zu. „Danke. Tschüs!“
    „Dieser Ordner ist offizieller Besitz des Ältestenrats!“ Wieder hielt mir Peabody Quittung und Tintenfass unter die Nase. „Ich muss auf Ihrer Unterschrift bestehen!“
    „Hilfe! Haltet den Dieb!“, rief ich laut, lauschte mit schräggelegtem Kopf ein paar Augenblicke lang und schüttelte dann bedauernd den Kopf. „Nie ist ein Wächter zur

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