Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)
etwas ganz und gar nicht.“
Es gab nicht viele Gründe, wieso jemand ein Gebiet mit Nebel bedecken würde – außer um eine Ankunft zu verheimlichen.
Hinter uns griff Mac unter die Bar und zog eine Schrotflinte mit Pistolengriff aus schwarzem Verbundstoff hervor. Sie hatte einen Klappschaft und gerade genügend Lauf, um noch als Jagdwaffe durchzugehen.
„Das ist verrückt“, sagte Thomas. „Niemand greift Macs an. Hier ist neutraler Boden!“
„Was ist mit diesen Fomorern, von denen ich gehört habe?“
„Nicht mal die“, sagte Thomas. „Jedes Mal, wenn sie in die Nähe dieses Ortes kamen, brach die GSZ über sie herein wie eine Lawine. Das ist praktisch das einzige, worauf sie sich wirklich einigen konnte.“
Ich war für eine Sekunde überrascht , dann sagte ich: „Oh! Gesellschaft für eine schönere Zukunft.“
„Es sind nicht die Feen, oder?“, fragte Thomas.
„Man nennt es das Unseelie-Abkommen“, sagte ich. „Winter gleich Unseelie. Jeder Winterling, der Mabs Vertrag verletzt, würde liebend gern sterben, ehe sie mit ihm fertig ist.“
„Der Sommer?“
„Es ist noch nicht Mittag“, sagte ich.
Die Stadtgeräusche draußen waren verstummt. Unnatürliche Stille senkte sich herab. Ich hörte drei Menschen etwas schwerer atmen, als sie es normalerweise taten, einen quietschenden Deckenventilator, und das war schon alles.
„In jedem Fall Magie“, sagte ich. „Jemand will, dass niemand sieht oder hört, was hier geschieht.“
Ein scharfes Geräusch ertönte, eine plötzliche Bewegung, und ein Stein flog durch eine der facettierten Scheiben der Tür. Thomas zog seine Handfeuerwaffe, und Macs Schrotflinte schnappte hoch auf seine Schulter. Zerbrochenes Glas fiel klirrend zu Boden, und der Stein rollte herab und prallte von meinem Fuß ab, ehe er auf dem Boden zu liegen kam. Es handelte sich um ein rundes Stück glasig-schwarzen Obsidians in der Größe eines Eies.
Ranken aus Nebel kamen durch die zerbrochene Glasscheibe, und der Stein auf dem Boden bebte plötzlich und begann zu rauschen. Thomas und ich wichen mehrere Schritte davor zurück, aber das Rauschen wurde stärker und verzog sich, bis es zu einer unheimlichen, bebenden Stimme wurde, wie etwas, das man auf einer alten, abgenutzten Vinylaufnahme hören würde.
„Sssssssschickt den Magier herausssss“, summte sie, jedes einzelne Wort langsam und gedehnt. „Sssssssschickt ihn zzzzu unssss, und alle anderen sssssind ssssicher.“
„Ich kennen einen guten Ort, an dem du Sand zermahlen kannst, du feige S…“, begann Thomas hilfreich.
Ich hob eine Hand. „Nein“, befahl ich ihm leise. „Warte.“
„Worauf?“
„Hier ist neutrales Gebiet“, sagte ich in einer Stimme, die so laut war, dass man sie außerhalb der Tür hören würde. „Wenn du plaudern willst, komm herein. Wir werden dich nicht angreifen.“
„Sssssssschickt ihn zzzzu unssss.“
Das war nicht unheimlich oder so. „Mein Terminplan ist ziemlich voll“, rief ich. „Wie wäre es mit nächsten Dienstag?“
„Dreimal fragen wir, und dassss war‘ssss“, zischte die Stimme. „Sssssssschickt ihn zzzzu unsssss. Sssofort!“
Ich holte ruhig und stetig Luft, um die Angst in Schach zu halten und nachzudenken. Ich war ziemlich sicher, dass was auch immer sich da draußen befand – nicht am Reden interessiert war. Ich war auch recht sicher, dass ich nicht in dieses enge, vernebelte Treppenhaus tappen wollte, um einen Kampf anzufangen. Aber ich war nicht der einzige im Raum. Ich sah Mac an.
„Ich will keinen Ärger in deine Bar bringen“, sagte ich. „Du bist mein Gastgeber. Ich nehme es mit raus, wenn du das willst.“
Als Antwort gab Mac einen knurrenden Ton von sich und lud die Waffe durch, sodass ein Geschoss in die Kammer gelangte. Dann griff er unter die Theke, zog eine automatische Pistole schweren Kalibers hervor und legte sie gut erreichbar auf die Bar.
Thomas zeigte seine Zähne in einem raubtierhaften Grinsen. „Ich werde von jetzt an mehr Trinkgeld geben.“
„Gut“, brummte ich. Ich machte eine Geste zu Thomas, der einige Schritte zurückwich, und sicherte so ab, dass niemand von uns in Macs Schusslinie stand. An der Tür würde es beginnen. „He, Fiesling!“, rief ich, die linke Hand hebend. „Du hast den Mann gehört. Küssss meinen Arsssssch!“
„Sssso ssssoll esss ssssein“, zischte die Stimme aus dem Obsidian.
Dann explodierte der schwarze Stein.
Ich war aber darauf vorbereitete. Ich hatte bereits den Defensivzauber
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