Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)
du das?“
Odin wandte sich um, um mich mit seinem strahlenden Auge zu betrachten, und zeigte mir in einem wölfischen Grinsen die Zähne; die Narbe zu beiden Seiten seiner Augenklappe schimmerte silbrig im Licht, das durch die Tür fiel. „Vielleicht“, raunte er, „hast du es bereits.“
Dann öffnete er die Tür und ging.
Ich warf einen düsteren Blick auf die Stelle, an der er gestanden hatte, und sank dann wie ein Fragezeichen auf meinen Barhocker zurück. Ich griff nach meinem Bier, leerte es und stellte es etwas fester ab, als es angebracht war.
Mac stand am Grill, er machte seine berühmten Steaksandwiches für Thomas und Molly. Ich winkte ihm zu, aber noch ehe ich etwas sagen konnte, legte er ein drittes Steak zu den beiden anderen. Mein Magen knurrte, als ich mich erhob und zu Mollys und Thomas’ Tisch ging.
Vielleicht hast du es bereits.
Was zur Hölle hatte er damit gemeint?
22. Kapitel
W ährend wir aßen, weihte ich Molly und Thomas in das ein, was ich von Vadderung erfahren hatte. Macs Steaksandwiches waren zu gut, um sie nicht zu essen, auch wenn es mehr oder weniger erst Zeit fürs Frühstück war.
Molly blinzelte, als ich geendet hatte. „Äh. Wer ist der Kerl?“
Thomas warf mir einen steten Blick zu. Mein Bruder hatte es erfasst. Er neigte den Kopf mikroskopisch knapp zu Molly.
„Vermutlich ein Freund“, sagte ich. „Wenn du selbst darauf kommst, bist du bereit, es zu wissen.“
„Aha.“ Molly runzelte die Stirn und spielte mit ein paar Brotkrumen, schob sie mit dem Zeigefinger umher. Sie nickte. „Gut.“
„Was nun?“, fragte Thomas.
Ich schlang eilig die letzten Bissen meines Sandwiches hinunter. Mann, schmeckte das gut. Ich spülte mit weiteren Schlucken von Macs exzellentem Bier nach. Normalerweise wäre ich nach ein paar Flaschen und einer Mahlzeit reif für einen Mittagsschlaf gewesen. Doch an jenem Tag wirkten sie so einschläfernd wie Red Bull.
„Molly“, sagte ich, „ich möchte, dass du mit Toot sprichst. Ich brauche meine Garde versammelt und bereit zum Ausschwärmen, wenn ich den Befehl gebe.“
„Späher?“, riet sie.
Ich nickte. „Währenddessen werde ich versuchen, die möglichen Orte für den Zeitbombenzauber zu finden, damit wir wissen, wohin wir die Wache schicken müssen. Bestell Pizza, das wird sie anziehen.“
„Gut“, sagte sie. „ Ä hm ... Geld?“
Ich sah Thomas an. „Sie hat schon mir heute einmal etwas ausgelegt. Du bist dran.“
Thomas schnaubte und zückte eine weiße Plastikkarte. Sie war abgesehen von einigen eingeprägten Nummern und einem Magnetstreifen vollkommen unbedruckt. Er schnickte sie Molly über den Tisch hinweg zu. „Lass sie die durchziehen, wenn die Pizza kommt.“
Molly musterte die die Vorder- und Rückseite der Karte. „Ist das eine Diners-Club-Karte oder so etwas?“
„Es ist eine Raith-Notfallkarte“, sagte er. „Lara verteilt sie an die Familie. Sobald sie die erste Forderung von der Karte abbuchen, bleibt sie vierundzwanzig Stunden nutzbar.“
„Für wie viel?“
„Vierundzwanzig Stunden“, wiederholte Thomas.
Molly hob die Brauen.
Thomas lächelte. „Mach dir über den Gesamtbetrag keine Sorgen. Lara glaubt nicht wirklich an Limits. Du kannst damit machen, was du willst. Es ist mir egal.“
Molly nahm die Karte und steckte sie sehr behutsam in ihre Second-Hand-Tasche. „Gut.“ Sie schaute mich an. „Jetzt?“
Ich nickte. „Los.“
Sie hielt inne, um einen Stift aus der Tasche zu ziehen. Sie schrieb etwas auf eine Serviette und gab sie mir. „Mein Festnetztelefon.“
Ich schaute darauf, las sie und merkte sie mir. Dann schob ich sie Thomas zu, der die Serviette einsteckte. „Du schickst sie allein da raus?“
Molly musterte Thomas ausdruckslos. Dann verschwand sie.
„Oh“, sagte Thomas. „Klar.“
Ich erhob mich und ging zur Tür. Ich öffnete sie und sah mich draußen um, als warte ich ungeduldig auf jemandes Ankunft. Ich spürte Molly an mir vorbei hinausschlüpfen. Dann schloss ich die Tür wieder und ging zurück. Donner grollte über dem See, aber kein Regen fiel.
„Ich habe bemerkt“, sagte Thomas gedehnt, „dass du ihr keine Möglichkeit gegeben hast, dich zu kontaktieren.“
„Hast du das getan?“
Er schnaubte. „Denkst du, Fix würde ihr wehtun?“
„Ich denke, sie würde ihm keine Wahl lassen“, sagte ich. „Sie hat es weit gebracht – aber Fix ist genau die falsche Art Bedrohung für sie. Er ist Glamour gewöhnt, er kann sich dagegen wehren, und er
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