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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Objekte, die in der Nähe waren, und seine fremdartige Stimme ertönte in einem rauen Krächzen. „Du!“, keifte Haifresse. „Du hast hier keinen Platz, Zuschauer. Denkst du, diese Geste hat Bedeutung? Sie ist ebenso leer wie du! Du hast deinen Weg vor langer Zeit gewählt. Jetzt habe auch den Anstand, dich niederzulegen und zu sterben.“
    Ich glaube, mein Mund stand für einen Augenblick offen. „Eh. Mac?“
    „Erledige es“, wiederholte Mac mit harter Stimme. „Es ist nur das erste.“
    „Ja“, sagte Haifresse und neigte den Kopf beinahe lotrecht. „Erledige es. Dann werden weitere kommen. Zerstöre mich, und sie werden es wissen. Verschone mich, und sie werden es wissen. Deine Augenblicke sind gezählt, Magier.“
    Noch während es sprach, spürte ich ein furchtbares, hoffnungsloses Gewicht auf meinem Herzen lasten. Verdammt, hatte ich nicht schon genug durchlebt? Mehr als genug? Hatte mein Leben mich nicht durch genügend Elend, Trauer, Schmerz und Einsamkeit getrieben? Aber jetzt musste ich mich etwas anderem erwehren, etwas Neuem, Beängstigenden, etwas, das auch noch als Legion auf mich zu galoppierte. Was brachte das? Egal was ich tat, egal wie viel stärker, schlauer oder besser vernetzt ich wurde, die bösen Jungs wurden einfach immer größer und stärker und vermehrten sich nur.
    Hinter mir stöhnte Mac laut. Die Schrotflinte musste ihm aus den Händen gefallen sein, denn sie klapperte auf den Boden. Zu meiner Linken sah ich Thomas’ Schultern zusammensacken und wie er, die Augen wie vor Schmerz geschlossen, den Kopf wegdrehte.
    Leute, die mir beistanden, wurden verletzt oder starben. Sehr oft kamen die bösen Jungs davon und konnten mir an einem anderen Tag wieder das Leben zur Hölle machen. Wieso sollte man so ein Leben haben?
    Warum tat ich mir das an?
    „Weil“, knurrte ich leise, „du Charlie Brown bist, Dummkopf. Du musst versuchen, diesen gottverdammten Ball zu halten, weil dich genau das ausmacht.“
    Damit verpuffte der emotionale Verzweiflungs-Anschlag, den Haifresse in meinen Kopf geschickt hatte, und ich konnte wieder klar denken. Ich hatte nicht gespürt, wie die widerlich-süße, irgendwie ölige Macht in mich glitt – aber ich konnte sie jetzt verdammt gut spüren, als sie abprallte und zurückschreckte. Ich hatte es schon zuvor gefühlt – und wusste plötzlich, womit ich es hier zu tun hatte.
    Haifresse fuhr zu mir herum, und sein Mund öffnete sich geschockt. Einen gefrorenen Augenblick lang starrten wir einander über etwa viereinhalb Meter des zerstörten Pubs hinweg an. Es schien eine Ewigkeit zu dauern. Thomas und Mac blieben regungslos, sie suchten physische Unterstützung, als wären sie betrunken oder trugen schwere Lasten. Sie würden sich in diesem Zustand nie selbst aus dem Gebäude retten können – aber ich hatte keine andere Wahl.
    Haifresse und sein Sackleinenumhang warfen mir eine halbe Tonne an Möbeln entgegen, etwa eine viertel Sekunde nachdem ich die rechte Hand erhoben und geknurrt hatte: „Fuego!“
    In letzter Zeit hatte ich logischerweise kaum Feuermagie genutzt. Man macht keinen Mist und beschwört eine Flamme, wenn man sich im Herz des Winters befindet. Dort gibt es Dinge, die so was hassen. Aber Feuermagie war schon immer meine St ärke. Sie war der erste Zauber, den ich je vollkommen gemeistert hatte, und an einem guten Tag konnte ich mit so ziemlich jedem anderen Magier der Welt mithalten, wenn es um Feuermagie ging.
    Zusätzlich konnte ich eine verborgene Energie anzapfen, die mir ein besonders aufdringlicher Engel geschenkt hatte, ob ich wollte oder nicht – eine alte Quelle der Schöpfungsmagie selbst, bekannt als Seelenfeuer. Es war nicht für den Kampf bestimmt – aber Seelenfeuer konnte meine Kampfzauber mit einem deutlichen Zuwachs an Energie und Wucht versorgen, sodass es um einiges schwerer war, ihnen entgegenzutreten. Ich musste vorsichtig damit umgehen – verbrannte ich zu schnell zu viel, würde mich das umbringen. Aber wenn ich nicht lang genug lebte, um den Pub zu verlassen, war es auch egal, wie viel Seelenfeuer ich für einen regnerischen Tag auf Lager hatte.
    Ich erwartete eine Stichflamme, einen Blitz weißgoldenen Lichtes, die Erschütterung von überhitzter Luft, die sich plötzlich – und direkt in Haifresses hässliche Visage – ausbreiten würde.
    Ich bekam das Aufheulen einer arktischen Sturmhöhe und eine spiralförmige Harpune blau-weißen Feuers, das heißer brannte als alles andere diesseits der

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