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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Art. Er dachte nicht nach. Er hatte das Bedürfnis, mich leiden zu lassen. Ich war in diesem Punkt extrem entgegenkommend.
    Die Nägel waren das Schlimmste, wie gefrorene Punkte schieren Feuers in meinem Fleisch. Neben dieser Pein waren die ersten Hiebe ein stumpfer Schmerz gewesen. Ich hob die Arme zwischen Kopf und Schläger, brachte das Fleisch meiner Unterarme wo immer ich konnte in den Weg. Armknochen waren deutlich weniger widerstandsfähig als Besenstiele, und ein fester Schwung mit einem Schläger zerbrach sie. Brachte man aber den Muskel und das weiche Gewebe in den Weg, so verteilte das den Aufprall, was Oberfläche und Wucht anging. Es verteilte die Kraft – und tat saumäßig weh.
    Er schlug oft zu. Ich konnte einiges abblocken. Ein Schlag krachte auf meine Stirn. Ich rollte mich aus dem Weg der restlichen; der Schläger schlug Stücke aus dem Betongehweg. Ich trat nach seinen Knien, auch wenn ich in einer schlechten Position dafür war. Das war der Teil des Konfliktes, der wichtig für mich war.
    Derweil gab ich Ace den Teil, der wichtig für ihn war. Ich wehklagte. Es bedurfte nur wenig Schauspielerei, um es überzeugend wirken zu lassen. Die Nägel taten so scheußlich weh, dass ich sowieso zu schreien begonnen hätte. Deshalb schrie ich Zeter und Mordio, und er war kurz davor, Schaum vorm Maul zu haben, während er auf mich einh ieb, schwang schneller, kräftiger – und auch zielloser.
    Mit einem Schläger ein sich bewegendes Ziel zu treffen war schwieriger, als man gemeinhin annahm, und es zu tun, während man meinen ungeschickten Tritten auswich , war eine Form des Aerobic-Trainings, die man nicht im Fitnessstudio bekam. Je länger das dauerte, desto schwerer würde er atmen, und desto mehr würde er sich auf mich konzentrieren.
    Während ich zeterte, heulte und sehr laut war.
    Sehen sie, Überraschungen wie diese waren genau der Grund, weshalb man eigentlich Unterstützung mitbrachte. Ich wusste, dass ich Aces Attacke nicht länger als ein paar Sekunden stand halten könnte. Ich wusste auch, wie schnell Thomas rennen konnte.
    Aber jemand anderes kam ihm zuvor.
    Ich hörte ein paar leise Schritte, und dann grunzte Ace. Ich blickte zwischen meinen taubgeprügelten Armen hindurch auf und sah ihn den Schläger erneut schwingen, dieses Mal gegen ein stehendes Ziel.
    Der Schläger zuckte ungebremst vor, aber plötzlich rollte eine kleine Person nahe an Ace heran, kam zwischen seine Brust und den Schläger in seinem ausgestreckten Arm. Sie wirbelten in einem Kreis, folgten dem Drall des Schlägers, und plötzlich flogen Aces Absätze hoch über seinen Kopf, und er landete mit leeren Händen und einem Keuchen des Schmerzes auf dem Boden.
    Eine Frau stand über ihm. Sie war 1,50 groß und mit der gewandten, festen Kraft erfüllt, die man bei einer olympischen Gymnastin, die während des Älterwerdens fit geblieben war, erwartet hätte. Ihr blondes Haar war fingerkurz geschnitten. Als ich sie das letzte Mal gesehen hatte, war ihre Nase frech nach oben gerichtet gewesen. Sie hatte sie sich seitdem gebrochen, und obwohl sie verheilt war, konnte ich den leichten Höcker sehen, den der Bruch hinterlassen hatte. Sie trug Jeans und eine Jeansjacke, und ihre Augen waren himmelblau und leuchtend.
    Ace versuchte aufzustehen, aber ein wesentlich kleinerer Motoradstiefel als sein eigener knallte auf seine Brust.
    Karrin Murphy warf ihm einen finsteren Blick zu, warf den Schläger in die Büsche und sagte mit harter Stimme: „Bleib liegen, Fiesling. Einzige Warnung.“
    Es war schwer, den hektischen Gedanken in eine Formulierung durch den Schmerz des kalten Eisens, das meine Haut durchbohrte, zu übertragen, aber ich schaffte es: „Achtung!“ zu keuchen.
    Murphys Blick huschte suchend umher, suchte jede Richtung einschließlich oben ab, und sie sah den ersten des gerüsteten kleinen Volkes auf sie herabstoßen. Ihre Hand zog etwas aus der Jackentasche, und mit einer Bewegung des Handgelenks klappte sie einen kleinen, faltbaren Schlagstock aus. Das kleine Volk flog wie eine Gruppe verärgerter Wespen geradewegs auf sie zu.
    Sie versuchte nicht, ihnen auszuweichen. Sie suchte sich einen festen Stand und begann, den kleinen Schlagstock in scharfen, präzisen Bewegungen zu führen. Sie hatte nicht wirklich Zeit, auf etwas zu zielen – sie handelte aus purem Reflex. Murphy war von Kindesbeinen an Kampfsportlerin gewesen, betrieb vor allem Aikido und einiges andere. Aikido beinhaltete allerhand lustige Studiengebiete,

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