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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Sonnenbrille – Sonnenbrille, Himmelherrgott! –, der mich mit seinem unnötig kalten Blick verfolgte, als ich vorüber ging.
    „Bin nicht dafür hier“, sagte ich. „Führe ein Ferngespräch. Bin in einer halben Stunde weg. So oder so.“
    Er sagte nichts, und als ich vorbei war, verschmolz er wieder mit dem Gebüsch. Die Szene unterhielt eine Art Wachdienst. Aufpasser, Melder. Die Polizei ermittelte ab und zu verdeckt. Schien mir vor allem in der modernen Welt wie eine riesige Menge Wirbel und Ärger für jeden Beteiligten.
    Bob war nicht mehr in meiner Umhängetasche, aber ich hatte ihn durch das, was ich benötigte, ersetzt. Der See in der Nähe und der Regen würden als Wasser genügen. Erde gab es genug, und ich nutzte einen Gartenspaten, um eine kleine Vertiefung zu buddeln. Die kräftigen Nordwestwinde würden als Luft ausreichen, und sobald ich die paar Pfund mitgebrachtes Kleinholz zu einer kleinen, hohlen Pyramide aufgebaut hatte, brauchte ich selbst im Regen nicht mehr lange, um ein kleines Feuer zu entfachen.
    Ich wartete, bis es aufzuflackern begann, dann fachte ich es an, um es heißer und schneller brennen zu lassen. Ich wollte darauf nicht grillen. Ein paar Minuten waren alles, was ich brauchte. Ich blieb geduckt und bewegte mich so wenig wie möglich. Das Lied Hunderter versammelter Sperlinge war begeistert und durchdringend.
    Sobald das Feuer brannte, nutzte ich die Kelle, um einen Kreis in die weiche Erde um mich zu ziehen. Ich berührte ihn mit dem Finger und fügte eine sanfte Willensanstrengung hinzu, und die Magie des Zirkels glomm um mich auf. Es war eine magische Barriere, keine physische, die magische Kräfte zurückhalten und bündeln und generell das, was ich zu tun gedachte, einfacher machen würde. Man konnte sie nicht sehen oder berühren, aber sie war sehr, sehr real.
    Eine Menge wichtiger Dinge waren wie sie.
    Ich bündelte meinen Willen, versank in purer Konzentration. Die Leute dachten aus irgendeinem Grund, Magier nutzten immerzu magische Worte. Es gab keine magischen Worte. Selbst die in unseren Zaubern waren nur Symbole, ein Weg, unseren Geist von den Energien, die durch ihn strömten, zu schützen. Worte hatten Macht, die ebenso schrecklich und schön war wie Magie, und sie benötigten dazu keine Investition in Spezialeffekte.
    Was Magie antrieb, war letztlich nur der pure Wille. Emotionen konnten ihn verstärken, aber wenn man von seinen Emotionen zehrte, um Magie anzutreiben, war auch das einfach nur ein anderer Ausdruck des Willens, eine andere Geschmacksrichtung des Verlangens, etwas geschehen zu lassen. Einige Dinge, die man als Magier tat, erforderten es, jegliche Emotionen, die man hatte, beiseitezuschieben. Sie waren in einer Krise gut, aber bei einer methodischen, bewussten Bemühung konnten sie Chaos und Verwüstung anrichten. Deshalb blockierte ich meine gesamte Verwirrung, meine Zweifel und meine Unsicherheit ebenso wie meinen absolut sinnvollen Schrecken, bis alles, was blieb, mein rationales Ich und mein Bedürfnis, ein einziges Ziel zu erreichen, waren.
    Erst dann hob ich den Kopf und sprach, tränkte jedes Wort mit der Macht meines Bedürfnisses, goss meine Beschwörung voraus ins Universum. Die Macht ließ meine Stimme eigenartig klingen – lauter, tiefer, üppiger.
    „Lady von Licht und Leben, hört mich. Ihr, die Ihr die Königin des Immergrüns seid, Dame der Blumen, hört mich. Böses ist im Gange. Hört mich. Hört mein Begehr. Ich bin Harry Dresden, Winterritter, und ich muss Euch sprechen.“ Ich hob die Vereinigung von Stimme und Willen und donnerte: „Titania, Titania, Titania! Ich beschwöre Euch!“
    Die letzte Silbe wurde mit donnernden Echos von jeder Oberfläche in Sichtweite zurückgeworfen. Sie erschreckte die Sperlinge. Sie flogen in einer Wolke aus Tausenden Flügeln und kleinen Leibern empor, sammelten sich in einem Schwarm, der in Kreisen wild um die Lichtung jagte.
    „Komm schon“, murmelte ich vor mich hin. „Komm schon.“ Ich stand für eine lange, lange Minute in Stille da und dachte schon, es würde nichts geschehen.
    Aber dann beobachtete ich, wie die Wolken zu rotieren begannen, und ich wusste, was das bedeutete.
    Ich hatte die meiste Zeit meines Lebens im Mittleren Westen gelebt. Tornados waren hier draußen ein Teil des Lebens, ein Teil des Bühnenbildes. Die Leute fanden sie erschreckend, und das waren sie, aber sie waren sehr überlebbar, vorausgesetzt, man befolgte ein paar doch recht einfache Richtlinien: Man warnte

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