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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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geworden war. Ich blickte mich um. Die wilde Jagd hatte uns umringt, Pferde waren zum Stehen gekommen, ihre Reiter beobachteten uns konzentriert. Jagdhunde strichen ängstlich zwischen den Beinen der Pferde umher, näherten sich aber nicht. Der Erlkönig war ebenfalls da, seine Schattenmaskierung war ramponiert, grünliches Blut verunzierte die sichtbare Rüstung an seiner Schulter. Der rechte Arm hing schlaff herab. Ich wandte mich wieder Nicky zu.
    „Schließ dich an, verstecke dich oder stirb“, knurrte ich. „Das sind die Optionen, wenn die wilde Jagd kommt.“
    Nicky verengte die Augen. „Jeder weiß das.“
    „Jetzt nicht mehr“, brummte ich. Ich kam langsam auf die Füße, und ebenso langsam senkte ich die Waffe. Dann hielt ich Nicky eine Hand hin. „Heute schließt die Jagd sich mir an.“ Ich ließ meinen Blick über die mucksmäuschenstille Versammlung gleiten und füllte ihn mit allem Stahl und aller Entschlossenheit, die ich hatte. „Ich habe soeben den Erlkönig auf die Bank geschickt und den gottverdammten Weihnachtsmann zu Boden“, erzählte ich. „Deshalb sagt mir: Wer ist der nächste? Wer kommt, um dem Winterritter ein Ende zu machen, einem Adligen des Winterhofes und Mabs Auserwähltem? Wer steht an der Spitze der Nahrungskette? Denn heute ist Halloween, und ich habe verdammt nochmal keine Angst vor irgendeinem von euch.“
    Flammende Augen starrten mich von überall her an, und nichts rührte sich.
    Dann begann Nickys Lachen in seiner Kehle zu poltern, ein pulsierendes Geräusch tiefen, herzlichen Frohsinns. Eine seiner großen Hände schloss sich um meine, und ich zog ihn auf die Füße. Ich sah hinüber zum Erlkönig, als ich das tat. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber er nickte mir sehr leicht zu. Die Art, wie er das tat, hatte etwas Ironisches, und ich spürte leises Vergnügen.
    Ein tiefes Grollen ertönte, als die Harley langsam über das Grundstück zu uns rollte. Karrin starrte auf die Szene, die Augen weit aufgerissen, und brachte die Maschine neben mir zum Stehen.
    „Harry?“, fragte sie. „Was ist gerade geschehen?“
    „Ein Wechsel in der Führungsetage“, sagte ich und schwang ein Bein über die Harley, um hinter ihr aufzusteigen. Während ich das tat, begannen Schatten zu wogen und zu wallen. Sie stiegen an Nicky empor, stellten seine Maske wieder her – und begannen auch die Harley und die beiden Menschen, die darauf saßen, zu erklimmen.
    Es war ein absonderliches Gefühl. Alles in meiner körperlichen Wahrnehmung wurde schärfer, und ich konnte plötzlich die Welt um mich mit völliger Klarheit spüren. Ich konnte die anderen Mitglieder der Jagd fühlen, wusste aus purem Instinkt genau, wo sie sich befanden und was sie taten – ein Instinkt, der auch sie leitete. Die Nacht erhellte sich zu einem silbrigen Märchenland, das Dunkelheit blieb, aber so hell war wie die Mittagssonne. Die Schattenmaskierungen bekamen etwas Durchsichtiges, so dass ich, wenn ich gut genug hinsah, erkennen konnte, was sich darunter befand. Ich spähte nicht viel. Ich hatte eine Ahnung, dass ich gar nicht wissen wollte, was sich unter all den Schatten verbarg.
    Karrin drehte nervös den Gas der Harley, ließ den Motor aufheulen – aber statt eines Dröhnens erklang ein urtümliches Kreischen. Den Schrei griff sofort jedes einzelne Mitglied der Jagd auf, während Nicky, dessen Schattenmaskierung wieder hergestellt war, sein Ross bestieg und es zu mir herumriss.
    „Herr Ritter“, sagte Nicky und neigte den Kopf, „welches Spiel vergnügt dich an diesem schönen, stürmischen Abend?“
    Ich begann, Patronen vom Munitionsgürtel in die Winchester zu laden, bis das Gewehr wieder voll war. Dann hebelte ich eine Patrone in den Lauf, steckte Ersatz ins Magazin, schloss mit einem Schnappen die Kammer, und ein wölfisches Grinsen umspielte meinen Mund. „Heute?“, fragte ich und erhob meine Stimme, um alle ansprechen zu können. „Heute jagen wir Außerweltliche!“
    Das blutrünstige Kreischen der wilden Jagd war ohrenbetäubend.

42. Kapitel
    H altet die klappe!“, schrie ich. „Wir werden still sein, bis wir da sind!“
    Die Jagd beruhigte sich, aber nicht sofort. Karrin ließ den Motor der Harley aufheulen, doch er war ganz und gar still. Ich spürte die Vibrationen der erhöhten Drehzahl, aber sie wandelten sich nicht in Töne um. Die Schatten um die Harley veränderten sich und schwankten, und dann erkannte ich, dass sie einen Umriss angenommen hatten – den einer riesigen

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