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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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schwarzen Katze, muskelbepackt und solide, wie ein Jaguar. Das überraschte mich. Magie war keine Art empfindungsfähige Macht, die Dinge aus eigenem Antrieb tat. Sie war nicht künstlerischer als Elektrizität.
    „Alles klar“, sagte ich zu Karrin. „Lass uns fahren.“
    „Äh“, fragte sie, ohne den Kopf zu drehen, „wohin?“
    „Zur Insel“, sagte ich.
    „Das ist ein Motorrad.“
    „Es wird gehen“, sagte ich. „Schau es dir an.“
    Karrin schreckte zurück, als sie die Erscheinung der Harley wahrnahm. „Du willst, dass ich in den See fahre.“
    „Du musst zugeben“, sagte ich, „das ist nicht das Verrückteste, worum ich dich je gebeten habe. Es ist nicht einmal das Verrückteste, um das ich dich heute Nacht gebeten habe.“
    Karrin dachte eine Sekunde darüber nach und sagte: „Du hast recht. Lass uns fahren.“
    Karrin legte den Gang ein, warf einen Kometenschweif an Dreck und Kies auf, und wir fegten zum Ufer des Sees. Die Stahlwerke hatten damals ihre Erzeugnisse selbst verschifft, und das flache Konstruktionsgebiet führte schnurstracks auf die Wasserkante zu und fiel plötzlich ab; das Wasser befand sich einen oder eineinhalb Meter tiefer.
    Karrin gab erneut Gas, überquerte die letzten hundertachtzig Meter im vollen Sprint, und die Drehzahl der Motoren der Harley war etwas Episches, ihr Dröhnen zu laut, um sich von der Schattenmaskierung völlig dämpfen zu lassen, es drang als kehliges Brüllen aus dem Maul des Schattenjaguars. Karrin gab einen Schrei von sich, der zu zwei Teilen aus Aufregung und einem Teil aus Angst bestand, und wir flogen sechs Meter, bevor die Reifen auf die Oberfläche des Sees stürzten – und hielten.
    Das Motorrad ruckelte einige Male, aber ich hielt mich an Karrin fest und bewahrte mich vorm Stürzen. Eine interessante Frage: Wäre ich gestürzt, hätte mich das Wasser dann gestützt wie ein endloser Asphaltstreifen? Oder hätte es sich normal verhalten, so wie immer?
    Die Jagd fegte hinter uns dahin, lautlos bis auf das tiefe Donnern der Hufe und das Hecheln der Hunde – als sich das silbrige Sternenlicht plötzlich azurblau verfärbte.
    „Whoa!“, sagte Karrin. „Warst du das?“
    „Ich denke nicht“, sagte ich, warf einen Blick über die Schulter und sah Nicky und den Erlkönig hinter mir reiten; ich bewegte den Kopf in einer rufenden Geste, und sie kamen gehorsam links und rechts des Harley-Tigers.
    „Was ist das?“, fragte ich und wies zum Himmel.
    „Eine temporale Druckwelle“, sagte der Erlkönig, dessen flammende Augen sich verengten.
    „Eine was?“, fragte ich.
    Der Erlkönig blickte Nicky an. „Das ist dein Fach. Erklär es.“
    „Jemand beugt die Zeit gegen uns“, sagte Nicky.
    Ich starrte ihn eine Sekunde lang an, dann machte es klick. „Wir werden vorwärts gedrängt, damit wir zu spät ankommen“, sagte ich. „Wir blicken hier auf einen Doppler-Effekt.“
    „Ist, was er sagt, korrekt?“, fragte der Erlkönig neugierig.
    „Grundlegend ja. Wir haben nach meiner Berechnung schon eine halbe Stunde verloren.“
    „Wer könnte das getan haben?“, fragte ich.
    „Du bist diesem Jemand schon einmal begegnet“, sagte Nicky. „Kannst du es dir nicht denken?“
    „Eine der Königinnen“, brummte ich. „Oder jemand, der auf ihrem Level operiert. Können wir aus der Welle herauskommen?“
    Der Erlkönig und Nicky wechselten einen Blick. „Du bist der Führer der Jagd“, sagte Kringle. „Was du mit deiner Macht erwirkst, wird uns allen gegeben sein. Möchtest du es gerne?“
    Wollte er mich verarschen? Ich hatte fast genauso viel Plan davon, wie man den Stoff der Zeit manipulierte, wie davon, welche meiner Kleidungsstücke problemlos in heißem Wasser gewaschen werden konnten. „Ich sollte mich wahrscheinlich für das, was kommt, aufsparen“, sagte ich.
    Nicky nickte. „Wenn du willst“, sagte er bescheiden, „können wir unsere Hände dagegen stemmen.“
    „Bitte“, sagte ich.
    Beide nickten, dann rasten ihre Rösser vor das Rudel. Funken sprühten von den Hufen ihrer Pferde, zuerst blau, dann verdunkelten sie sich plötzlich zu rot. Die Luft schien zu schillern, und bizarre, verzerrte Geräusche krümmten sich um uns. Die Luft teilte sich vor den beiden wie ein Vorhang, und als die Jagd hindurch hetzte, verblassten die Sterne zu ihrem normalen, hellen Farbton.
    „Gut gemacht, würde ich sagen!“, rief ich – merkte aber dann, dass Nicky nicht mehr da war, obwohl der Erlkönig noch immer vor uns lief. Während der

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