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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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trotzig das Kinn und ging ein paar Schritte, bis sie Schulter an Schulter mit Maeve stand.
    Mab gab ein leises, angewidertes Geräusch von sich und wandte sich mir zu. „Ich bin deinem Ruf gefolgt, doch ich möchte diese Domäne nur auf deinen ausdrücklichen Wunsch hin betreten. Habe ich deine Erlaubnis?“
    „Ja“, sagte ich. „Ja, hast du.“
    Mab senkte den Kopf und sank zu Boden. Dann wandte sie sich an Dämonenwind. „Danke für deine Geduld und deine Hilfe in dieser Angelegenheit. Du hättest anders reagieren können, doch du hast dich dagegen entschieden. Ich bin mir dieser Entscheidung bewusst. Ich werde sie nicht vergessen.“
    Dämonenwind senkte ganz leicht den Kopf, eine Geste der Zustimmung, nicht der Kooperation oder des Gehorsams.
    Als sie das sah, schien Mab sich irgendwie zu lockern. Es war schwer zu sagen, warum ich diesen Eindruck hatte, doch ich fühlte mich erleichtert, als sähe ich, wie jemand eine Schusswaffe weglegte.
    Mab wandte sich wieder mir zu und musterte mich von oben bis unten. Sie hob ganz leicht eine Braue, was irgendwie mehrere Schichten von Missbilligung diverser Aspekte meines Erscheinungsbildes, meines Betragens und der Gesamtsituation ausdrückte und sagte: „Endlich.“
    „Mir ging viel im Kopf herum“, erwiderte ich.
    „Deine Sorgen werden kaum geringer werden“, entgegnete Königin Mab. „Schärfe deinen Verstand.“
    Ich wollte einen coolen Spruch abdrücken, aber der erwähnte Verstand erfasste, dass ich damit vielleicht besser warten sollte, bis ich die Kastanien ganz aus dem Feuer hatte. Ich beschloss, auf meinen Verstand zu hören und neigte stattdessen vor Mab den Kopf. Ich hatte das Gefühl, schon ein bisschen schlauer geworden zu sein. In ganz kleinen Schritten.
    Dann wandte Mab sich Maeve zu.
    Die Winterlady stellte sich der Königin der Luft und Finsternis mit kalter Wut im Blick und einem Lächeln auf den Lippen. „So“, sagte Maeve. „Du kommst in Schwarz. Du kommst als Richterin. Aber so bist du mir gegenüber ja immer aufgetreten. Dabei es ist doch nur ein Spiel.“
    „Inwiefern?“, fragte Mab.
    „Du hast schon geurteilt. Recht gesprochen und deinen Henker geschickt.“
    „Du hast Pflichten. Die hast du vernachlässigt. Was hast du erwartet?“
    „Von dir?“, fragte Maeve verbittert. „Nichts.“
    „Nichts ist genau, was ich getan habe“, sagte Mab. „Zu lange. Doch dich zu verlieren, stellt ebenfalls eine Gefahr dar. Es wäre mir lieber, wenn du mich dir helfen lassen würdest, zur Pflichterfüllung zurückzufinden.“
    „Das denke ich mir“, höhnte Maeve. „Ich bin sicher, es würde dir Spaß machen, mich zu foltern, bis ich halb wahnsinnig wäre. Nur damit ich wieder ein guter kleiner Automat bin.“
    Mabs Antwort kam einen Hauch zu langsam. „Nein.“
    Maeve knirschte mit den Zähnen. „Niemand kontrolliert Maeve.“
    Auf Mabs rußschwarzen Wimpern bildete sich Frost. „Oh, Kind.“
    Die Worte hatten etwas Schweres, Endgültiges – wie ein Sargdeckel.
    „Ich werde nie wieder dein guter kleiner Jagdfalke sein“, fuhr Maeve fort. „Ich werde nie wieder vor jemandem das Knie beugen, schon gar nicht vor einer eifersüchtigen Vettel, die auf alles neidisch ist, was sie in mir sieht.“
    „Neidisch?“, fragte Mab.
    Maeve stieß eine weitere ihrer lithiumgetränkten Lachsalven aus. „Neidisch! Die großmächtige Mab ist neidisch auf ihr kleines Mädchen. Weil ich etwas habe, das du nie haben wirst, Mutter.“
    „Nämlich?“, fragte Mab.
    „Eine Wahl“, fauchte Maeve.
    „Hör auf“, blaffte Mab – doch es war zu spät.
    Maeve winkelte den Ellbogen an, um mit ihrer Schusswaffe lässig quer über ihren Körper zu zielen, und jagte Lily ohne hinzusehen eine Kugel in die linke Schläfe.
    „Nein!“, stieß Fix hervor und wehrte sich plötzlich gegen die Sidhe, die ihn festhielten.
    Lily blieb eine Sekunde völlig reglos stehen, ihr schönes Gesicht war verwirrt.
    Dann fiel sie wie das Blütenblatt einer welken Blume.
    „Lily!“, kreischte Fix, dessen Gesicht wie in Todesqual verzogen war. Er kämpfte wild, auch wenn er nicht entkommen konnte, und warf sich auf Maeve, ohne seinen Häschern irgendeine Beachtung zu schenken. Was die Winter- und Sommerfeen anging, so schienen sie alle gleichermaßen vor Entsetzen beinahe gelähmt, und ihre Blicke waren ausnahmslos auf Lilys am Boden liegende Gestalt gerichtet.
    Mab starrte Lily lange an, die Augen in einem Nachhall desselben Schocks aufgerissen. „Was hast du

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