Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)
Privatdetektiv diese Wohnung. Also nichts Bleibendes.“
Cait Sith kniff die Augen zusammen. Sein Schwanz zuckte, aber er sagte nichts.
„Nimm es als Kompliment“, schlug ich vor. „Jeder Idiot könnte sie kaltmachen. Was ich verlange, ist wesentlich schwieriger und schickt sich für deinen Stand.“
Sein Schwanz zuckte zur anderen Seite. Er schwieg.
„Danach“, sagte ich, „will ich, dass du der Sommerlady etwas ausrichtest. Ich verlange ein Treffen.“
„ Ä hm, was?“, sagte Thomas.
„Ist das eine gute Idee?“, fragte Molly.
Ich winkte ab und sprach weiter mit Sith. „Sag ihr, es muss vor Mittag passieren. Kannst du sie kontaktieren?“
„Natürlich, Herr Ritter“, sagte Sith. „Sie wird den Anlass für die Zusammenkunft wissen wollen.“
„Sag ihr, ich würde es vorziehen, ihren Ritter nicht zu töten, und ich will diskutieren, wie das am besten zu vermeiden ist. Sag ihr, ich werde sie treffen, wo es ihr beliebt, solange sie mir sicheres Geleit verspricht. Bring mir ihre Antwort.“
Sith musterte mich, dann sagte er: „So ein Vorgehen ist unklug.“
„Ich bitte nicht dich, sie zu treffen. Was geht es dich an?“
„Königin Mab wird nicht erfreut sein, wenn ich ihr neuestes Spielzeug zerbreche, ehe sie ausreichend Gebrauch davon machen konnte.“
„Krass!“, sagte ich.
Sith zuckte mit einem Ohr, und es gelang ihm, diese Geste ver ä chtlich aussehen zu lassen. „Ich werde die Nachricht übermitteln , Herr Ritter, und ich werde die dich Jagenden ... ablenken. Wann wirst du gehen?“
Thomas’ Telefon klingelte.
„Kann ich dir in einer Sekunde sagen“, erwiderte ich und nahm das Telefonat an. „Hier spricht Krapfenknabe.“
Eine Frau mit einer Stimme, deren Kälte sich nur in Kelvin hätte messen lassen , spie: „Er wird Sie treffen. Vertraglich gesicherter neutraler Boden. Zehn Minuten.“
„Toll“, sagte ich. „Es ist ewig her, dass ich ein Bier hatte.“
Eine kurze, möglicherweise sprachlose Stille entstand, dann legte sie auf.
Ich wandte mich wieder Thomas und Molly zu und sagte: „Lasst uns gehen. Sith, bitte ...“
Der Älteste der Malks verschwand.
„... fang an“, beendete ich etwas lahm.
Thomas kam auf die Füße und steckte die kleine Automatik hinten in seine Hose, dann zog er sein Shirt darüber. „Wo gehen wir hin?“
„Vertraglich gesicherter neutraler Boden“, sagte ich.
„Oh, gut“, sagte Molly. „Ich bin am Verhungern!“
21. Kapitel
I n der Eingangshalle fanden wir den Portier mit vor Schmerz verzogenem Gesicht am Boden sitzend vor. Ein Beamter der Chicagoer Polizei kauerte mit einem Erste-Hilfe-Kasten neben ihm. Als wir sie passierten, sahen wir mehrere sehr lange Kratzer auf den Rückseiten der Beine des Portiers, sie verliefen von kurz über der Ferse bis zum Beginn der Wade. Seine Hosen und Socken waren in saubere, parallele Streifen geschnitten. Die Verletzungen waren schmerzhaft und blutig, aber nicht lebensgefährlich.
Beide Männer waren zu beschäftigt, um uns auch nur einen Moment ihrer Aufmerksamkeit zu schenken, als wir ruhig das Gebäude verließen.
Ich zuckte zusammen, als wir an ihnen vorbeigingen. Verdammt. Ich hatte die Aufmerksamkeit Cait Siths nicht im Geringsten auf meine Chicagoer Kollegen lenken wollen, aber ich hatte ihm gegenüber meinen Befehl nicht streng genug formuliert. Natürlich war das ein Kaninchenloch, in das ich nicht fallen wollte – die Erfahrung hatte mich gelehrt, dass man gegen eine übernatürliche Entität nicht gewinnen konnte, was rechtliche Direktionen anging. Es ging nicht. Ich mochte nicht einmal darüber nachdenken, was Sith getan hätte, hätte ich ihm tödliche Gewalt nicht untersagt.
Vielleicht war das die Art, auf die der Malk mir mitzuteilen versuchte, dass ich auf der Hut vor den Konsequenzen sein sollte, gäbe ich ihm weiter Kommandos wie einem einfachen Diener. Oder vielleicht war genau das seine Vorstellung von gesittetem Vorgehen. Schließlich hatte er den Bullen nicht komplett aufgeschlitzt, und alle Umstehenden gleich mit. Soweit ich wusste, verstand er sich als den perfekten Gentleman.
Molly überprüfte unter einem Schleier verborgen das Parkhaus, während wir warteten. Sobald sie das Parkhaus für b ösewichtfrei erklärte, bestiegen wir das Truppentransportfahrzeug meines Bruders und verließen das Gebäude.
***
In Chicago konnte man keine Katze werfen, ohne einen Irish Pub zu treffen (und die Katze zu verärgern), aber McAnallys Kneipe hob sich von der Masse ab.
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