Harry Potter - Der siebte Horkrux
bringen Sie sie hier raus. Richten Sie Portschlüssel zum Hauptquartier ein für alle, die nicht apparieren können. Wer ist der neue Geheimniswahrer?«
»Minerva.«, antwortete Mrs. Weasley. Sie erschien betäubt und Harrys Herz quoll vor Mitgefühl über. Sie hatte so hart für diese Hochzeit gearbeitet.
»Aber, Harry, wir können sie nicht dorthin schicken. Es soll doch geheim bleiben.«, wand sie nervös ein.
»Solange es unter dem Fidelius-Zauber ist, kann sowieso keiner den Ort weitersagen. Außerdem ist es mein Haus und mir gefällt der Gedanke, es als eine Unterkunft für Flüchtlinge zu benutzen.«, entschied Harry, während er Krone auf einen weiteren Dementor jagte.
»Aber – «
»Mrs. Weasley, wir haben keine Zeit. Wir müssen hier raus.« Harry vermutete, dass Mrs. Weasleys Argumente mehr mit der Person zu tun hatten, die sich am Grimmauldplatz versteckte, als dass sie aus Sorge um das Hauptquartier hervorgebracht wurden. Unter normalen Umständen hätte sie höchstwahrscheinlich verlangt, dass die Evakuierten dorthin geschickt wurden.
»Du hast Recht. Ich übernehme das. Ginny, du kommst mit mir.« Mrs. Weasley straffte die Schultern.
»Nein, Mum«, widersprach Ginny. Ihre Stimme zitterte leicht, doch ihr Blick war entschlossen.
»Ginny, wir haben keine Zeit zu diskutieren«, sagte Mrs. Weasley und packte ihre Tochter am Arm.
Ginny wand sich los. »Ganz genau. Ich kann einen Patronus heraufbeschwören, Mum. Ich werde hier gebraucht.«
Die Entschiedenheit ihrer Mutter bröckelte. Für einen Augenblick sah sie sie unentschlossen an, bevor ein Dementor direkt neben ihr auftauchte.
»Expecto Patronum.«, brüllte Ginny und ihr Tiger mähte den Angreifer ihrer Mutter nieder. »Geh jetzt, Mum.«
Mrs. Weasley warf Ginny und Harry einen letzten verzweifelten Blick zu und eilte dann zum Haus.
Ein lautes, klirrendes Geräusch erfüllte die Nacht und hallte über die offene Wiese wider.
»Was war das?«, rief Harry und blickte sich wild um.
»Ich glaube, die Bewachungsanlagen lassen nach.«, erwiderte Ginny grimmig.
»Großartig. Haben sie schon angefangen, die Leute hier rauszubringen?«, brüllte Harry über das Kampfgetöse hinweg.
Ginny schaute zum Haus und kniff ihre Augen zusammen. »Ein paar. Viele Leute haben ein wenig getrunken. Deshalb streiten sie sich gerade. Einige sind nur in Panik. Ich kann sehen, wie Mum und Professor McGonagall versuchen, alle zu bewegen. Die Menschenmenge ist ein wenig kleiner geworden, aber nicht viel.«
Um die Bannzone herum konnte man nun Flammen erkennen und der Geruch von Rauch füllte rasch die Luft. Harry starrte hoffnungslos umher. Er konnte eine Vielzahl von Ordensmitgliedern an der Front sehen, die versuchten, die Dementoren aufzuhalten. Mehrere der Dämonen hatten die Linie überwunden und bewegten sich auf das Zelt zu. Auch Todesser waren zu sehen. Ihre maskierten Gestalten krochen aus den Schatten und verschossen Zauber, um die Wachen zu schwächen, so vermutete Harry.
Die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen, um durch den Rauch sehen zu können, konnte er erkennen, dass selbst die Patronus-Zauber die Wachen abschwächten. Es würde nicht mehr lange standhalten können. Die Ordensmitglieder wirkten erschöpft und ausgelaugt.
Harry sah, wie Fleur, ihr wunderschönes weißes Hochzeitskleid schmutzverschmiert und Tante Muriels Diadem schief auf dem Kopf, ihren Schmetterling-Patronus abfeuerte, während sie Bill Deckung gab. Bill kauerte auf dem Boden und wedelte seinen Zauberstab in komplizierten Schlenkern. Harry vermutete, dass er versuchte, die Wachen zu stärken.
Während er verzweifelt das Chaos um ihn herum betrachtete, kam Harry zu Bewusstsein, dass er noch immer weder Ron noch Hermine gesehen hatte, und ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit stieg in seiner Brust auf.
Wo sind sie? Und wie soll ich den Feind aufhalten?
Kapitel 5: Und das Leben geht weiter
Ein unheimlicher Nebel bedeckte die Wiese der Weasleys, wo nur Augenblicke zuvor ein Fest des Lebens stattgefunden hatte. Die schwebenden Kerzen waren von dem kalten, feuchten Dunst ausgelöscht worden, der immer die Anwesenheit von Dementoren begleitete. Schreie und gedämpftes Stöhnen vermischte sich mit den Geräuschen schneller Zauberfunken, da die Gäste, die beschlossen hatten zu bleiben und zu kämpfen, versuchten, die nahenden Dementoren zurückzuhalten. Todesser versammelten sich am Saum des Waldes, von wo sie ein Bombardement von Flüchen versprühten und die bereits erschöpften Wachen noch mehr
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