Harry Potter - Der siebte Horkrux
und seine Familie mit einem einsamen Jungen geteilt hatte, der niemals einen Blick auf solch ein Leben erhascht hatte. Hier war das Zuhause des Mädchens, das er liebte. Das Mädchen, das ihn so liebte, dass es ihn gehen ließ. Das war das Zuhause der Familie, die ihm beigestanden und an ihn geglaubt hatte, als niemand anderes es getan hatte. Er würde nicht zulassen, dass ihnen dieses Zuhause genommen wurde.
Nicht, wenn er es verhindern konnte.
Eine laute Woge von gleißendem Licht erhellte die Wiese für einen kurzen Moment und Harry schloss geblendet seine Augen. Schreie der Freude erfüllten die Nacht und Harry wurde sich bewusst, dass sein Körper nicht länger eiskalt war. Er konnte keine Spur von den Dementoren entdecken.
Einen Augenblick lang blieb er keuchend auf dem Boden liegen und versuchte, Energie zu sammeln, um aufzustehen. Er konnte sehen, wie Krone Seite an Seite mit einem Jack Russell Terrier, der Ron gehörte, zu ihm zurückgaloppierte.
Ron ging es gut! Er war irgendwo in diesem Chaos. Hoffentlich bedeutete das, dass Hermine ebenfalls wohlauf war.
Harry erkannte die meisten der Gesichter, die auf der Wiese geblieben waren, und hoffte, das bedeutete, dass Mrs. Weasley geschafft es hatte, die anderen Gästen zu evakuieren. Er kämpfte gegen die Dämmerung an, die in sein Gesichtsfeld einzudringen drohte, indem er seinen Kopf schüttelte. Die Bewegung ließ die Welt um ihn herum alarmierend kippen und für einen Augenblick befürchtete er, sich erbrechen zu müssen. Es war ihm gerade gelungen, seine Übelkeit in den Griff zu bekommen, als Ginny an seiner Seite erschien.
»Harry!«, rief sie. Sie fiel neben ihm auf die Knie und wiegte seinen Kopf in ihrem Schoß, während sie sanft ihre Finger durch sein Haar gleiten ließ. »Geht es dir gut? Oh du Armer. Bill hat gesagt, dass du erschöpft sein würdest. Du hast es geschafft, Harry! Du hast es tatsächlich geschafft. Du warst großartig.«
Harry grinste und schmiegte sich an ihre Hand. »Es hat also funktioniert?«
»Es hat wunderbar funktioniert.«, antwortete Ginny. Ihre Augen strahlten vor Aufregung. »Du hast nicht nur die Schutzzauber gestärkt, sondern sie sogar noch weiter zurückgeschoben und die Dementoren ebenfalls hinausgezwungen. Ich habe buchstäblich gesehen, wie der Körper eines Todessers durch die Luft geschleudert wurde. Du warst brillant, Harry. Sogar Bill ist beeindruckt und es bedarf einer Menge, ihn zu beeindrucken. Ich wäre nicht überrascht, wenn er dir nach Hogwarts einen Job anbietet.«
»Ja? Harry Potter, ein Fluchbrecher?«, sagte Harry. Es gelang ihm, ein schwaches Lächeln zustande zu bringen. »Vielleicht, wenn ich es nicht zum Auror schaffe.«
»Lass dich ins Haus bringen, wo du dich ausruhen kannst. Kannst du stehen?«, erkundigte sich Ginny.
Harry versuchte, sich auf seine Ellenbogen zu stützen, doch sein Körper fiel wieder zu Boden. »Hier ist es gut.«, sagte er, während er darum kämpfte, seine Augen offen zu halten. Plötzlich schwankte die Welt um ihn herum erneut, als er in starke, muskulöse Arme gehoben wurde.
»Komm, Harry. Lass uns dich hieraus bringen.«, sagte Charlie Weasley. »Ginny kann sich später bei dir bedanken, indem sie dir die Seele aus dem Leib knutscht.«
»Sie hat gesagt, dass ich großartig war.«, nuschelte Harry.
»Tja, lass es dir aber nicht zu Kopf steigen, Kumpel. Gestern hat sie noch gesagt, dass du ein hoffnungsloser Idiot bist. Sie ist schon immer temperamentvoll gewesen.«, erwiderte Charlie grinsend.
»Hey!«, rief Ginny und schlug ihrem Bruder auf den Arm. »Ich bin auch hier, weißt du?«
Auch mit geschlossenen Augen wusste Harry, dass Ginny lächelte. Er war zu müde, um sich dagegen zu wehren, von Charlie zum Fuchsbau getragen zu werden. Also entspannte er seinen Körper einfach und die Dämmerung am Rand seines Gesichtsfelds umhüllte ihn vollkommen.
Das Klirren von Glas, das Summen gedämpfter Musik und entferntes Gelächter waren das erste, was Harry vernahm, als er langsam das Bewusstsein wiedererlangte. Er fühlte sich warm, geborgen und sicherer als er in einer langen Zeit gewesen war. Er war noch nicht bereit, das aufzugeben, indem er die Augen öffnete.
»Wie lang hast du noch vor, Schlaf vorzutäuschen, Harry?«, fragte Ginny. Er konnte die Belustigung in ihrer Stimme spüren, während ihm der süße, blumige Duft, den er immer mit ihr verband, in die Nase stieg. »Du bist nicht verletzt. Und erschöpft zu sein ist keine Ausrede, um mir den Tanz zu verweigern, den
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