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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Lichtkugeln flogen aus seiner Tasche zurück in die Luft und offenbarten, dass Dobby, der Hauself, gerade mitten unter sie appariert war.
    » DOB –!«
    Harry schlug Ron auf den Arm, damit er zu schreien aufhörte, und Ron schien bestürzt über seinen Fehler. Schritte quer über die Kellerdecke waren zu hören: Draco führte Griphook zu Bellatrix.
    Dobbys gewaltige, tennisballförmige Augen waren weit aufgerissen; er zitterte von den Füßen bis zu den Ohrspitzen. Er war zurück im Haus seiner alten Herren und offensichtlich wie gelähmt vor Angst.
    »Harry Potter«, quiekte er mit ganz leiser, bebender Stimme, »Dobby ist gekommen, um Sie zu retten.«
    »Aber wie bist du –?«
    Harrys Worte gingen in einem entsetzlichen Schrei unter: Hermine wurde erneut gefoltert. Er beschränkte sich auf das Wesentliche.
    »Kannst du aus diesem Keller disapparieren?«, fragte er Dobby, der mit flatternden Ohren nickte.
    »Und kannst du Menschen mitnehmen?«
    Dobby nickte erneut.
    »Gut. Dobby, ich möchte, dass du dir Luna, Dean und Mr Ollivander schnappst und sie zu – sie zu –«
    »Bill und Fleur bringst«, sagte Ron. »Shell Cottage am Rand von Tinworth!«
    Der Elf nickte zum dritten Mal.
    »Und dann kommst du zurück«, sagte Harry. »Kannst du das tun, Dobby?«
    »Natürlich, Harry Potter«, flüsterte der kleine Elf. Er eilte hinüber zu Mr Ollivander, der halb ohnmächtig schien. Er nahm eine Hand des Zauberstabmachers in seine, dann streckte er die andere Luna und Dean entgegen, doch keiner von den beiden rührte sich.
    »Harry, wir wollen dir helfen!«, flüsterte Luna.
    »Wir können dich nicht hierlassen«, sagte Dean.
    »Geht, ihr beide! Wir sehen uns bei Bill und Fleur.«
    Während Harry sprach, brannte seine Narbe schlimmer denn je, und einige Sekunden lang blickte er hinab, nicht auf den Zauberstabmacher, sondern auf einen anderen Mann, der genauso alt war, genauso mager, der aber verächtlich lachte.
    »Töte mich doch, Voldemort, ich heiße den Tod willkommen! Aber mein Tod wird dir nicht bringen, was du suchst … es gibt so viel, was du nicht verstehst …«
    Er spürte Voldemorts Zorn, doch als Hermine wieder schrie, verschloss er sich dagegen und kehrte in den Keller zurück zu dem Grauen, mit dem er selbst es gerade zu tun hatte.
    »Geht!«, bat er Luna und Dean inständig. »Geht! Wir kommen nach, geht nur!«
    Sie ergriffen die ausgestreckten Finger des Elfen. Ein weiterer lauter Knall ertönte, und Dobby, Luna, Dean und Ollivander verschwanden.
    »Was war das?«, rief Lucius Malfoy über ihren Köpfen. »Habt ihr das gehört? Was war das für ein Lärm im Keller?«
    Harry und Ron starrten einander an.
    »Draco – nein, ruf Wurmschwanz! Lass ihn gehen und nachsehen!«
    Schritte durchquerten oben den Raum, dann trat Stille ein. Harry wusste, dass die Leute im Salon auf weitere Geräusche aus dem Keller lauschten.
    »Wir müssen versuchen, mit ihm fertig zu werden«, flüsterte er Ron zu. Sie hatten keine andere Wahl: Sobald irgendjemand den Raum betrat und sah, dass drei Gefangene fehlten, waren sie verloren. »Lass die Lichter an«, fügte Harry hinzu, und als sie draußen jemand die Treppe herunterkommen hörten, drückten sie sich zu beiden Seiten der Tür an die Wand.
    »Zurücktreten«, erklang Wurmschwanz’ Stimme. »Weg von der Tür. Ich komme rein.«
    Die Tür flog auf. Für den Bruchteil einer Sekunde starrte Wurmschwanz in den scheinbar leeren Keller, den die drei kleinen, in der Luft schwebenden Sonnen in gleißendes Licht tauchten. Dann warfen sich Harry und Ron auf ihn. Ron packte Wurmschwanz am Zauberstabarm und drückte ihn hoch; Harry schlug ihm die Hand auf den Mund, um seine Stimme zu ersticken. Sie kämpften stumm: Wurmschwanz’ Zauberstab sprühte Funken; seine silberne Hand schloss sich um Harrys Kehle.
    »Was ist los, Wurmschwanz?«, rief Lucius Malfoy von oben.
    »Nichts!«, rief Ron zurück, indem er Wurmschwanz’ heisere Stimme halbwegs nachahmte. »Alles in Ordnung!«
    Harry rang nach Luft.
    »Willst du mich umbringen?« Harry würgte und versuchte die metallenen Finger von sich wegzuzerren. »Nachdem ich dir das Leben gerettet habe? Du bist mir was schuldig, Wurmschwanz!«
    Die silbernen Finger lockerten sich. Das hatte Harry nicht erwartet. Er riss sich los, verblüfft, die Hand nach wie vor auf Wurmschwanz’ Mund. Er sah, wie die kleinen, wässrigen Augen des rattenartigen Mannes vor Angst und Überraschung größer wurden: Er schien nicht weniger erschrocken als Harry

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