Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
und fuhr mit dem Finger eine der Linien entlang. »Insgesamt sieben Geheimgänge. Filch kennt diese vier –«, er zeigte sie Harry, »– aber wir sind sicher die Einzigen, die diese hier kennen. Den hinter dem Spiegel im vierten Stock kannst du vergessen. Wir haben ihn letzten Winter benutzt, aber er ist eingebrochen – völlig unbegehbar. Und wir glauben nicht, dass irgendjemand schon mal diesen hier benutzt hat, weil die Peitschende Weide direkt darüber eingepflanzt ist. Aber der hier, der führt direkt in den Keller vom Honigtopf . Wir haben ihn etliche Male benutzt. Und wie du vielleicht bemerkt hast, ist der Eingang gleich vor diesem Zimmer, durch den Buckel dieser einäugigen Alten.«
    »Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone«, seufzte George und strich sanft über die Namen der Hersteller. »Wir verdanken ihnen ja so viel.«
    »Edle Männer, die unermüdlich daran arbeiteten, einer neuen Generation von Gesetzesbrechern auf die Beine zu helfen«, sagte Fred feierlich.
    »Schön«, sagte George jetzt aufgeräumt, »vergiss nicht, sie zu löschen, wenn du sie benutzt hast –«
    »– sonst kann jeder sie lesen«, warnte Fred.
    »Tipp sie einfach noch mal an und sag: ›Unheil angerichtet!‹ Dann wird sie wieder weiß.«
    »Nun denn, junger Harry«, sagte Fred und sah dabei Percy unheimlich ähnlich, »ich hoffe, du benimmst dich.«
    »Wir sehen uns im Honigtopf «, sagte George augenzwinkernd.
    Zufrieden grinsend gingen die beiden hinaus.
    Harry blieb stehen und starrte die wundersame Karte an. Er beobachtete, wie der winzige Tintenpunkt von Mrs Norris nach links wanderte und dann innehielt und etwas auf dem Boden beschnüffelte. Wenn Filch das wirklich nicht wusste … dann würde er gar nicht an den Dementoren vorbeimüssen …
    Doch während er noch völlig begeistert dastand, quoll etwas aus seinem Gedächtnis hoch, das er einst von Mr Weasley gehört hatte.
    Trau nie etwas, das selbst denken kann, wenn du nicht sehen kannst, wo es sein Hirn hat.
    Diese Karte war einer jener gefährlichen magischen Gegenstände, vor denen ihn Mr Weasley gewarnt hatte … Hilfsmittel für den Magischen Tunichtgut GmbH … Was soll’s, dachte Harry, ich brauch sie ja nur, um nach Hogsmeade zu kommen, ich will doch niemanden beklauen oder angreifen … und Fred und George benutzen sie seit Jahren und es ist nichts Schlimmes passiert …
    Harry fuhr mit dem Finger auf der Karte über den Geheimgang, der in den Honigtopf führte.
    Dann, ganz plötzlich, als ob er einem Befehl folgte, rollte er die Karte zusammen, steckte sie ein und eilte zur Tür. Er öffnete sie einen Spaltbreit. Draußen war niemand. Vorsichtig huschte er aus dem Zimmer und versteckte sich hinter der Statue der einäugigen Hexe.
    Wie musste er es anstellen? Er zog die Karte heraus und stellte verdutzt fest, dass eine neue kleine Tintengestalt darauf erschienen war, beschriftet mit »Harry Potter«.
    Diese Figur befand sich genau da, wo Harry selbst stand, etwa in der Mitte des Korridors im dritten Stock. Harry sah ihr gespannt zu. Sein kleines Tintenselbst schien die Hexe mit seinem winzigen Zauberstab zu beklopfen. Rasch zog Harry seinen richtigen Zauberstab heraus und stupste gegen die Statue. Nichts geschah. Erneut blickte er auf die Karte. Eine noch winzigere Sprechblase war neben seiner Gestalt erschienen. Darin stand das Wort › Dissendium ‹.
    »Dissendium!« , flüsterte Harry und stupste noch einmal gegen die steinerne Hexe.
    Auf einmal öffnete sich der Buckel der Statue, weit genug, um einen schlanken Menschen einzulassen. Harry sah sich rasch im Korridor um, dann verstaute er die Karte, zog sich hoch, steckte den Oberkörper in das Loch und stieß sich ab.
    Eine ganze Weile glitt er eine Art steinerne Rutschbahn hinunter und landete schließlich auf kaltem und feuchtem Erdboden. Er stand auf und sah sich um. Es war stockdunkel. Er hob seinen Zauberstab und murmelte »Lumos!« . Das Licht zeigte, dass er einen sehr engen, niedrigen und lehmigen Tunnel vor sich hatte. Er zog die Karte heraus, tippte mit der Spitze des Zauberstabs dagegen und murmelte »Unheil angerichtet!« . Sofort wurde die Karte blank. Er rollte sie sorgfältig zusammen, steckte sie in den Umhang und machte sich dann mit heftig pochendem Herzen, begeistert und besorgt zugleich, auf den Weg.
    Der Tunnel, dessen eng verschlungenen Windungen er folgte, erinnerte Harry unweigerlich an den Bau eines Riesenhasen. Er lief schnell und stolperte hin und wieder auf dem holprigen

Weitere Kostenlose Bücher