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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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schließlich ihr Bruder!«
    »Aber Harry wird sie nicht behalten!«, sagte Hermine, als wäre dies eine lächerliche Vorstellung. »Er wird die Karte Professor McGonagall übergeben, stimmt doch, Harry?«
    »Nein, das werd ich nicht!«, sagte Harry.
    »Bist du verrückt geworden?«, sagte Ron und stierte Hermine wütend an. »So was Tolles einfach abgeben?«
    »Wenn ich sie abgebe«, sagte Harry, »muss ich sagen, wo ich sie herhabe! Dann erfährt Filch, dass Fred und George sie geklaut haben!«
    »Aber was ist mit Sirius Black?«, zischte Hermine. »Er könnte einen dieser Geheimgänge auf der Karte benutzen, um ins Schloss zu kommen! Das müssen die Lehrer doch erfahren!«
    »Durch einen Geheimgang kann er nicht rein«, sagte Harry rasch. »Nach der Karte gibt es sieben geheime Tunnel, richtig? Und Fred und George schätzen, dass Filch vier davon schon kennt. Und die anderen drei – einer davon ist eingebrochen, da kann niemand mehr durch. Einer hat die Peitschende Weide über dem Ausgang, also kann keiner raus. Und der, durch den ich gerade gekommen bin – nun ja – es ist wirklich schwierig, den Eingang in diesem Keller zu finden – außer er wüsste, dass er dort ist –«
    Harry zögerte. Was, wenn Black tatsächlich wusste, dass der Geheimgang dort war? Ron jedoch räusperte sich viel sagend und deutete auf ein Amtsblatt, das innen auf die Tür des Süßigkeitenladens geklebt war.
    Anordnung des Zaubereiministeriums
    Die Kunden seien darauf hingewiesen, dass bis auf weiteres jeden Abend nach Sonnenuntergang Dementoren auf den Straßen von Hogsmeade Streife gehen werden. Diese Maßnahme wurde getroffen, um die Sicherheit der Bewohner von Hogsmeade zu gewährleisten, und wird aufgehoben, sobald Sirius Black wieder gefangen ist. Wir möchten Ihnen daher raten, Ihre Einkäufe rechtzeitig vor Einbruch der Nacht zu erledigen.
    Frohe Weihnachten!
    »Siehst du?«, sagte Ron leise. »Möcht mal sehen, wie Black es anstellen will, im Honigtopf einzubrechen, wenn es hier im Dorf von Dementoren nur so wimmelt. Und außerdem würden die Besitzer des Honigtopfs sicher hören, wenn jemand einbricht, oder? Sie wohnen ja direkt über dem Laden!«
    »Ja, aber – aber –« Hermine suchte offenbar angestrengt nach einem weiteren Haar in der Suppe. »Überleg mal, Harry sollte trotzdem nicht nach Hogsmeade gehen, weil er doch keine Genehmigung hat! Wenn jemand das rausfindet, kriegt er Riesenärger! Und noch ist es nicht dunkel – was, wenn Sirius Black heute auftaucht? Jetzt?«
    »Würd mich wundern, wenn er Harry bei dem Wetter erkennen könnte«, sagte Ron und nickte hinüber zu den Sprossenfenstern, durch die dichtes Schneetreiben zu sehen war. »Komm schon, Hermine, es ist Weihnachten, gönn Harry doch eine kleine Pause.«
    Hermine biss sich auf die Lippe, sie wirkte sehr besorgt.
    »Willst du mich etwa verpetzen?«, fragte Harry grinsend.
    »Oh – natürlich nicht – aber ehrlich gesagt, Harry –«
    »Hast du die zischenden Wissbies gesehen, Harry?«, sagte Ron, packte ihn am Arm und führte ihn hinüber zu dem Fass. »Und die Gummischnecken? Und die Säuredrops? Als ich sieben war, hat mir Fred einen geschenkt, und er hat mir ein Loch durch die Zunge gebrannt, ich weiß noch, wie ihn Mum mit dem Besen vermöbelt hat.« Ron starrte gedankenversunken in die Schachtel mit den Säuredrops. »Meinst du, Fred wird von den getrockneten Kakerlaken probieren, wenn ich ihm sage, es seien Erdnüsse?«
    Als Ron und Hermine all ihre Süßigkeiten bezahlt hatten, verließen sie den Honigtopf und stürzten sich nach draußen in den Schneesturm.
    In Hogsmeade sah es aus wie auf einer Weihnachtskarte: die kleinen strohgedeckten Dorfhäuser und Läden lagen unter einer Hülle pulvrigen Schnees; an den Türen hingen Stechpalmenkränze und durch die Bäume schlangen sich Kordeln mit Zauberkerzen.
    Harry bibberte; im Gegensatz zu den anderen beiden hatte er keinen Mantel an. Sie gingen die Straße entlang, die Köpfe gegen den Wind geneigt, und Ron und Hermine riefen durch ihre Schals:
    »Das ist die Post –«
    »Dort oben ist Zonko –«
    »Wir könnten raufgehen zur Heulenden Hütte –«
    »Wisst ihr was«, sagte Ron zähneklappernd, »wir könnten doch auf ein Butterbier in die Drei Besen gehen!«
    Harry war unbedingt dafür; der Wind blies heftig und er hatte eiskalte Hände. Sie überquerten die Straße und ein paar Minuten später betraten sie das winzige Wirtshaus.
    Es war gesteckt voll, laut, warm und verräuchert. Eine

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