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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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recht wohlproportionierte Frau mit hübschem Gesicht kümmerte sich gerade um einen Haufen grobschlächtiger Hexenmeister an der Bar.
    »Das ist Madam Rosmerta«, sagte Ron. »Ich hol uns was zu trinken, ja?«, fügte er hinzu und errötete kaum merklich.
    Harry und Hermine schlugen sich in die hintere Ecke durch, wo ein Tisch zwischen dem Fenster und einem schönen Weihnachtsbaum stand, der neben dem Kamin war. Ron kam nach fünf Minuten mit drei dampfenden Krügen Butterbier zu ihnen.
    »Frohe Weihnachten!«, sagte er glücklich und erhob seinen Krug.
    Harry trank mit mächtigen Schlucken. Das war das Leckerste, was er je getrunken hatte, und es schien ihn von innen bis in die letzte Pore zu erwärmen.
    Ein jäher Windstoß zerzauste ihm das Haar. Die Tür der Drei Besen war aufgegangen. Harry blickte über den Rand seines Krugs hinweg und verschluckte sich.
    Die Professoren McGonagall und Flitwick hatten soeben unter Schneeflockengestöber den Pub betreten, und kurz darauf folgte ihnen Hagrid, ganz in ein Gespräch vertieft mit einem pummeligen Mann mit limonengrüner Melone und Nadelstreifenumhang – Cornelius Fudge, der Minister für Zauberei.
    Ron und Hermine hatten keine Sekunde gezögert, die Hände auf Harrys Kopf gelegt und ihn vom Stuhl weg unter den Tisch gedrückt. Mit Butterbier bekleckert klammerte er den leeren Krug an sich und lugte unter dem Tisch hervor nach den Füßen der Lehrer und des Ministers, die zur Bar gingen, einen Moment stehen blieben und dann direkt auf ihn zukamen.
    Über ihm flüsterte Hermine »Mobiliarbus!« .
    Der Weihnachtsbaum neben ihrem Tisch erhob sich eine Handbreit vom Boden, schwebte zur Seite und landete mit einem sanften Rascheln direkt vor ihrem Tisch. So versteckt, spähte Harry durch die dichten unteren Zweige. Vier mal vier Stuhlbeine am Nebentisch wurden über den Boden gerückt, dann hörte er, wie sich die Lehrer und der Minister unter Ächzen und Seufzen niederließen.
    Jetzt näherte sich ein weiteres Paar Füße in funkelnd türkisblauen Stöckelschuhen, und er hörte die Stimme einer Frau.
    »Ein kleines Goldlackwasser –«
    »Das ist für mich«, antwortete Professor McGonagalls Stimme.
    »Vier Halbe heißen Met.«
    »Danke, Rosmerta«, sagte Hagrid.
    »Kirschsirup und Soda mit Eis und Schirmchen –«
    »Mmm!«, sagte Professor Flitwick und leckte sich die Lippen.
    »Dann ist der Johannisbeer-Rum für Sie, Minister.«
    »Danke, Rosmerta, meine Liebe«, sagte Fudge. »Schön, Sie mal wiederzusehen. Wollen Sie sich nicht setzen und einen Schluck mit uns trinken …«
    »Oh, vielen Dank, Minister.«
    Harry sah, wie die glitzernden Pumps sich entfernten und wieder zurückkamen. Das Herz pochte ihm schmerzhaft in der Kehle. Warum hatte er nicht daran gedacht, dass dies auch das letzte Wochenende für die Lehrer war? Und wie lange würden sie hier sitzen bleiben? Er brauchte Zeit, um sich wieder in den Honigtopf zu schleichen, wenn er heute Abend noch in die Schule zurückwollte … Hermines Bein neben ihm zuckte nervös.
    »Nun, was bringt Sie ausgerechnet in dieses Nest hier, Minister?« Das war Madam Rosmertas Stimme.
    Harry sah, wie sich der Unterleib des Ministers auf dem Stuhl nach links und rechts wand, als ob er sich vergewissern wollte, dass keiner mithörte. Dann sagte er mit gedämpfter Stimme:
    »Wer sonst, meine Liebe, als Sirius Black? Sie haben sicher gehört, was an Halloween oben in der Schule passiert ist?«
    »Gerüchteweise«, gab Madam Rosmerta zu.
    »Haben Sie es im ganzen Pub herumerzählt, Hagrid?«, sagte Professor McGonagall ungehalten.
    »Glauben Sie, dass Black immer noch in der Gegend ist, Minister?«, flüsterte Madam Rosmerta.
    »Da bin ich mir sicher«, sagte Fudge knapp.
    »Sie wissen doch, dass die Dementoren meinen Pub zweimal durchsucht haben?«, sagte Madam Rosmerta mit einem Anflug von Ärger in der Stimme. »Haben mir alle Kunden verschreckt … gar nicht gut fürs Geschäft, Minister.«
    »Rosmerta, meine Liebe, ich mag diese Gestalten genauso wenig wie Sie«, sagte Fudge peinlich berührt. »Das ist eine unerlässliche Vorsichtsmaßnahme … lästig, aber was soll man machen … hab gerade ein paar von ihnen gesprochen. Sie sind wütend auf Dumbledore – er will sie nicht aufs Schulgelände lassen.«
    »Das kann ich nur unterstützen«, sagte Professor McGonagall scharf. »Wie sollen wir denn unterrichten, wenn diese Horrorgestalten um uns herumschweben?«
    »Hört, hört«, quiekte der kleine Professor Flitwick, dessen

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