Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
Enge getrieben hatte. Sie sagten, er habe geschluchzt. ›Lily und James, Sirius! Wie konntest du das tun!‹ Und dann hat er nach seinem Zauberstab gegriffen. Nun, natürlich war Black schneller. Hat Pettigrew in Stücke gerissen …«
    Professor McGonagall schnäuzte sich und sagte mit belegter Stimme:
    »Dummer Junge … einfältiger Junge … er war beim Duellieren immer ein hoffnungsloser Fall … hätte es dem Ministerium überlassen sollen …«
    »Ich sag euch«, knurrte Hagrid, »wenn ich Black vor Pettigrew in die Hände gekriegt hätte, ich hätte nicht lange mit dem Zauberstab gefackelt – ich hätte ihm – jedes – Glied – einzeln – vom Körper gerissen.«
    »Sie wissen doch nicht, wovon Sie reden, Hagrid«, sagte Fudge scharf. »Keiner außer den dafür geschulten Eingreifzauberern von der Magischen Polizeibrigade hätte eine Chance gegen Black gehabt, als er in die Enge getrieben war. Ich war damals als stellvertretender Minister für Zauberkatastrophen einer der Ersten am Tatort, nachdem Black all diese Menschen ermordet hatte. Ich – ich werde den Anblick nie vergessen. Ich träume heute noch manchmal davon. Ein Krater mitten in der Straße, so tief, dass die Kanalrohre in der Erde aufgerissen waren. Überall Leichen. Schreiende Muggel. Und Black stand da und hat gelacht, vor ihm die Überreste von Pettigrew … ein blutgetränkter Umhang und ein paar – ein paar Fetzen –«
    Fudge brach ab. Harry hörte, wie fünf Nasen geschnäuzt wurden.
    »Nun, jetzt wissen Sie Bescheid, Rosmerta«, sagte Fudge dumpf. »Black wurde von zwanzig Leuten der Magischen Polizeibrigade abgeführt und Pettigrew hat den Merlin-Orden erhalten, erster Klasse, was wohl seine Mutter ein wenig getröstet hat. Black saß seit diesem Tag in Askaban.«
    Madam Rosmerta stieß einen lang gezogenen Seufzer aus.
    »Stimmt es, dass er verrückt ist, Minister?«
    »Ich wünschte, ich könnte das behaupten«, sagte Fudge bedächtig. »Was ich sicher weiß, ist, dass ihn die Niederlage seines Meisters für einige Zeit aus der Bahn geworfen hat. Der Mord an Pettigrew und all den Muggeln war die Tat eines in die Enge getriebenen und verzweifelten Mannes – grausam … sinnlos. Aber bei meiner letzten Inspektion in Askaban habe ich Black getroffen. Wissen Sie, die meisten Gefangenen dort sitzen im Dunkeln und murmeln vor sich hin, sie haben den Verstand verloren … aber ich war erschrocken, wie normal Black schien. Er hat ganz vernünftig mit mir gesprochen. Es war unheimlich. Man hätte meinen können, er langweile sich nur – hat mich ganz gelassen gefragt, ob ich meine Zeitung ausgelesen hätte, er würde nämlich gern das Kreuzworträtsel lösen. Ja, ich war erstaunt, wie wenig Wirkung die Dementoren auf ihn zu haben schienen – und er war einer der am schärfsten bewachten Gefangenen, müssen Sie wissen. Tag und Nacht standen sie vor seiner Zelle.«
    »Aber was, glauben Sie, hat er jetzt nach seiner Flucht vor?«, fragte Madam Rosmerta. »Meine Güte, Minister, er will sich doch nicht etwa wieder Du-weißt-schon-wem anschließen?«
    »Ich würde sagen, das – ähm – ist möglicherweise Blacks Absicht«, sagte Fudge ausweichend. »Aber wir hoffen, dass wir ihn schon bald fassen werden. Ich muss sagen, Du-weißt-schon-wer allein und ohne Freunde ist das eine … aber gewinnt er seinen ergebensten Gefolgsmann zurück, dann schaudert mir bei dem Gedanken, wie schnell er wieder an die Macht gelangen könnte …«
    Es gab ein leises Klingen. Jemand hatte sein Glas auf dem Tisch abgestellt.
    »Wissen Sie, Cornelius, wenn Sie mit dem Direktor zu Abend essen, sollten wir jetzt besser zurück ins Schloss«, sagte Professor McGonagall.
    Ein Fußpaar nach dem anderen kam in Bewegung; Umhangsäume schwangen an Harrys Augen vorbei und Madam Rosmertas glitzernde Stöckelschuhe verschwanden hinter der Bar. Die Tür zu den Drei Besen öffnete sich, erneut wirbelten Schneeflocken herein und die Lehrer verschwanden.
    »Harry?«
    Die Gesichter von Ron und Hermine erschienen unter der Tischkante. Sie starrten Harry an und brachten kein Wort heraus.

 
Der Feuerblitz
    Harry wusste nicht genau, wie er es geschafft hatte, in den Keller des Honigtopfes , dann durch den Tunnel und wieder zurück ins Schloss zu gelangen. Jedenfalls kam es ihm vor, als hätte er den Rückweg im Nu zurückgelegt, und er hatte nicht so recht darauf geachtet, was er eigentlich tat, denn in seinem Kopf schwirrten noch die Worte des Gesprächs, das er soeben mit

Weitere Kostenlose Bücher