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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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alte –
    »Ron?«
    Er hatte den Treppenabsatz erreicht, war nach rechts gegangen und fast mit Ron zusammengeprallt, der hinter einer Statue von Lachlan dem Lulatsch lauerte und seinen Besen umklammerte. Als er Harry sah, machte er überrascht einen Satz und versuchte den neuen Sauberwisch Elf hinter seinem Rücken zu verstecken.
    »Was treibst du hier?«
    »Ähm – nichts. Was treibst du hier?«
    Harry sah ihn stirnrunzelnd an.
    »Komm schon, mir kannst du es erzählen. Warum versteckst du dich hier?«
    »Ich – ich versteck mich vor Fred und George, wenn du’s unbedingt wissen willst«, sagte Ron. »Die sind eben mit ein paar Erstklässlern vorbeigekommen. Ich wette, die testen wieder Sachen an denen aus. Jetzt können sie es ja nicht mehr im Gemeinschaftsraum machen, oder? Jedenfalls nicht, wenn Hermine da ist.«
    Er redete fieberhaft überstürzt.
    »Aber wozu hast du deinen Besen dabei, du bist doch nicht etwa geflogen?«, fragte Harry.
    »Ich – nun – na ja, okay, ich sag’s dir, aber nicht lachen, ja?«, stammelte Ron abwehrend und lief mit jeder Sekunde röter an. »Ich – ich dachte, ich könnte es mal als Gryffindor-Hüter probieren, jetzt, wo ich einen anständigen Besen habe. So. Da hast du’s. Jetzt lach schon.«
    »Ich lache nicht«, sagte Harry. Ron sah ihn erstaunt an. »Glänzende Idee! Wär wirklich toll, wenn du in die Mannschaft kämst! Ich hab dich nie Hüter spielen sehen, bist du gut?«
    »Ich bin nicht schlecht«, sagte Ron, der ungeheuer erleichtert über Harrys Reaktion wirkte. »Charlie, Fred und George haben mich immer den Hüter machen lassen, wenn sie in den Ferien trainiert haben.«
    »Also hast du heute Abend geübt?«
    »Jeden Abend seit Dienstag … aber nur für mich allein. Ich hab versucht Quaffel zu verhexen, damit sie auf mich zufliegen, aber es war nicht so einfach, und ich weiß nicht, ob es mir was bringt.« Ron wirkte nervös und beklommen. »Fred und George werden sich dumm und dämlich lachen, wenn ich bei den Auswahlspielen auftauche. Seit ich zum Vertrauensschüler ernannt wurde, nehmen die mich dauernd auf den Arm.«
    »Wenn ich nur dabei sein könnte«, sagte Harry bitter, als sie sich zusammen auf den Weg zum Gemeinschaftsraum machten.
    »Ja, finde ich auch – Harry, was hast du da auf der Hand?«
    Harry, der sich gerade mit der freien rechten Hand an der Nase gekratzt hatte, versuchte sie ebenso erfolglos zu verstecken wie Ron zuvor seinen Sauberwisch.
    »Hab mich nur geschnitten – nichts weiter – es ist –«
    Aber Ron hatte Harrys Unterarm gepackt und zog Harrys Handrücken vor sein Gesicht. Eine Pause trat ein, während er auf die Wörter starrte, die in die Haut geritzt waren, dann ließ er Harry los, als würde ihm plötzlich schlecht.
    »Ich dachte, du hättest gesagt, sie würde dich nur Sätze schreiben lassen?«
    Harry zögerte, aber schließlich war Ron ehrlich zu ihm gewesen, und so erzählte er ihm die Wahrheit über die Stunden, die er in Umbridges Büro verbrachte.
    »Die alte Hexe!«, wisperte Ron empört, als sie vor der fetten Dame ankamen, die, den Kopf an ihren Rahmen gelehnt, friedlich döste. »Die ist krank! Geh zu McGonagall und sag was!«
    »Nein«, erwiderte Harry rasch. »Ich geb ihr nicht die Genugtuung zu erfahren, wie sie mir zusetzt.«
    »Zusetzt? Damit darfst du sie nicht durchkommen lassen!«
    »Ich weiß nicht, wie viel Macht McGonagall über sie hat«, sagte Harry.
    »Dann Dumbledore, erzähl es Dumbledore!«
    »Nein«, sagte Harry entschieden.
    »Warum nicht?«
    »Er hat genug um die Ohren«, sagte Harry, aber das war nicht der wahre Grund. Dumbledore, der doch seit Juni nicht mehr mit ihm gesprochen hatte, wollte er nicht um Hilfe bitten.
    »Also, ich finde, du solltest –«, begann Ron, wurde jedoch von der fetten Dame unterbrochen, die sie schlaftrunken beobachtet hatte und jetzt herausplatzte: »Sagt ihr mir jetzt das Passwort oder muss ich die ganze Nacht wach bleiben, bis ihr euer Gespräch beendet habt?«
    Der Freitag brach so düster und nass an wie die anderen Tage der Woche. Als Harry die Große Halle betrat, warf er automatisch einen Blick hinüber zum Lehrertisch, allerdings ohne ernsthaft zu hoffen, dass er Hagrid sehen würde. Schnell wandte er sich wieder drängenderen Problemen zu, etwa dem riesigen Berg an Hausaufgaben, die er noch erledigen musste, und der Aussicht auf eine weitere Strafarbeit bei Umbridge.
    Zweierlei hielt Harry an diesem Tag bei Laune. Zum einen der Gedanke, dass bald Wochenende

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