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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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bedrückt. »Sie hat ihn doch gehasst!«
    »Nö, hat sie nicht«, sagte Sirius.
    »Sie hat in der siebten Klasse angefangen mit ihm zu gehen«, sagte Lupin.
    »Sobald James sich ein wenig die Hörner abgestoßen hatte«, sagte Sirius.
    »Und aufgehört hatte, Leute nur so zum Spaß zu verhexen«, sagte Lupin.
    »Sogar Snape?«, fragte Harry.
    »Nun«, sagte Lupin langsam. »Mit Snape war es etwas Besonderes. Ich meine, er hat nie eine Gelegenheit ausgelassen, James einen Fluch aufzuhalsen, also konntest du nicht erwarten, dass James das einfach so ohne weiteres hinnahm, oder?«
    »Und meine Mum hat das nicht gestört?«
    »Um ehrlich zu sein, sie hat nicht allzu viel davon mitgekriegt«, sagte Sirius. »James hat ihn nicht zu ihren Verabredungen mitgenommen und ihn vor ihr verhext, verstehst du?«
    Sirius sah Harry, der immer noch nicht überzeugt wirkte, mit gerunzelter Stirn an.
    »Sieh mal«, sagte er, »dein Vater war der beste Freund, den ich je hatte, und er war ein guter Mensch. Im Alter von fünfzehn sind eine Menge Leute Idioten. Er ist da rausgewachsen.«
    »Ja, schon gut«, sagte Harry mit schwerer Stimme. »Ich hätte nur nicht gedacht, dass mir Snape jemals leidtun würde.«
    »Da fällt mir ein«, sagte Lupin mit einer kleinen Falte zwischen seinen Augenbrauen, »wie hat Snape reagiert, als er bemerkt hat, dass du all das gesehen hattest?«
    »Er hat gesagt, er würde mich nie wieder in Okklumentik unterrichten«, sagte Harry gleichmütig, »als ob das eine große Enttäusch–«
    »Er hat WAS ?«, rief Sirius, und Harry erschrak so heftig, dass er einen Mund voll Asche einatmete.
    »Meinst du das im Ernst, Harry?«, sagte Lupin rasch. »Er gibt dir keinen Unterricht mehr?«
    »Ja«, erwiderte Harry, überrascht angesichts dieser, wie es ihm vorkam, völlig überzogenen Reaktion. »Aber das ist schon in Ordnung, ehrlich gesagt, ich bin eigentlich ganz froh –«
    »Ich komm da hoch und knöpf mir Snape vor!«, sagte Sirius nachdrücklich und wollte tatsächlich aufstehen, doch Lupin zerrte ihn wieder zu Boden.
    »Wenn jemand mit Snape redet, dann ich!«, meinte er entschieden. »Aber Harry, zunächst mal musst du wieder zu Snape und ihm sagen, dass er auf keinen Fall aufhören darf, dich zu unterrichten – wenn Dumbledore das erfährt –«
    »Das kann ich ihm nicht sagen, der würde mich umbringen!«, sagte Harry empört. »Ihr habt ihn nicht gesehen, als wir aus dem Denkarium kamen.«
    »Harry, es gibt nichts Wichtigeres, als dass du Okklumentik lernst!«, sagte Lupin streng. »Verstehst du mich? Nichts!«
    »Okay, okay«, entgegnete Harry, ernstlich verwirrt und genervt dazu. »Ich werd … ich werd versuchen ihm was zu sagen … aber das wird nicht –«
    Er verstummte. In der Ferne konnte er Schritte hören.
    »Ist das Kreacher, der die Treppe runterkommt?«
    »Nein«, sagte Sirius und warf einen Blick hinter sich. »Das muss jemand bei dir drüben sein.«
    Harrys Herz setzte mehrere Schläge lang aus.
    »Ich geh jetzt besser!«, sagte er hastig und zog seinen Kopf aus dem Kamin am Grimmauldplatz. Einen Moment lang schien er auf seinen Schultern zu rotieren, dann fand Harry sich wieder vor Umbridges Kamin knien, den Kopf fest auf dem Hals, und er konnte sehen, wie die smaragdgrünen Flammen flackerten und erstarben.
    »Rasch, rasch!«, hörte er eine pfeifende Stimme direkt vor der Bürotür murmeln. »Ah, sie hat sie offen gelassen –«
    Harry stürzte sich auf seinen Tarnumhang und hatte es gerade geschafft, ihn wieder überzuwerfen, als Filch ins Büro gestürmt kam. Aus irgendeinem Grund schien er ganz aus dem Häuschen vor Freude, und fiebrig mit sich selbst redend, durchquerte er den Raum, zog eine Schublade von Umbridges Schreibtisch auf und fing an, die Papiere darin zu durchstöbern.
    »Peitschgenehmigung … Peitschgenehmigung … endlich darf ich es tun … das haben sie sich schon seit Jahren verdient …«
    Er zog ein Stück Pergament heraus, küsste es, drückte es an die Brust und schlurfte rasch wieder zur Tür hinaus.
    Harry sprang auf, prüfte, ob er seine Tasche hatte und dass der Tarnumhang ihn vollständig bedeckte, dann riss er die Tür auf und hastete aus dem Büro, Filch hinterher, der so schnell dahinhumpelte, wie Harry es noch nie gesehen hatte.
    Einen Absatz der Treppe tiefer, die von Umbridges Büro hinabführte, hielt es Harry für ungefährlich, wieder sichtbar zu werden. Er zog den Umhang aus, stopfte ihn in seine Tasche und eilte weiter. Von der Eingangshalle her

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