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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Es war nicht Sirius, sondern Lupin.
    »Harry!«, sagte er, offenbar zutiefst erschrocken. »Was tust du – was ist passiert, sind alle gesund?«
    »Ja«, sagte Harry. »Ich hab mich nur gefragt – ich meine, ich hatte einfach Lust – mich mal mit Sirius zu unterhalten.«
    »Ich ruf ihn«, sagte Lupin mit immer noch perplexer Miene und erhob sich, »er ist oben, um nach Kreacher zu schauen, der scheint sich wieder auf dem Dachboden zu verstecken …«
    Und Harry sah Lupin aus der Küche eilen. Nun blieb ihm nichts anderes übrig, als den Stuhl und die Tischbeine anzustarren. Er fragte sich, warum Sirius nie erwähnt hatte, wie unbequem es war, aus dem Kamin heraus zu sprechen; seine Knie protestierten schon schmerzhaft gegen die allzu lange Berührung mit Umbridges hartem Steinboden.
    Wenige Augenblicke später kehrte Lupin mit Sirius auf den Fersen zurück.
    »Was ist los?«, sagte Sirius drängend, wischte sich das lange dunkle Haar aus den Augen und ließ sich vor dem Kamin auf den Boden sinken, so dass er und Harry auf gleicher Höhe waren. Auch Lupin kniete sich besorgt nieder. »Alles in Ordnung mit dir? Brauchst du Hilfe?«
    »Nein«, sagte Harry, »darum geht es nicht … ich wollte nur … über meinen Dad reden.«
    Sie tauschten einen höchst überraschten Blick, aber Harry hatte keine Zeit, sich peinlich berührt oder verlegen zu fühlen. Seine Knie schmerzten mit jeder Sekunde mehr, und er schätzte, dass seit dem Beginn des Ablenkungsmanövers schon fünf Minuten vergangen waren. George hatte ihm nur zwanzig garantiert. So fing er ohne Umschweife an zu erzählen, was er im Denkarium gesehen hatte.
    Als er geendet hatte, redeten einen Moment lang weder Sirius noch Lupin. Dann sagte Lupin leise: »Ich möchte nicht, dass du deinen Vater nach dem beurteilst, was du dort gesehen hast, Harry. Er war erst fünfzehn –«
    »Ich bin auch fünfzehn«, erwiderte Harry aufgebracht.
    »Sieh mal, Harry«, sagte Sirius beschwichtigend, »James und Snape haben einander gehasst, seit sie sich zum ersten Mal gesehen hatten, es war eben so, das kannst du doch verstehen, oder? Ich vermute, James war all das, was Snape sein wollte – er war beliebt, er war gut im Quidditch – gut in so ziemlich allem. Und Snape war einfach nur dieser merkwürdige Kauz, der bis über beide Ohren in den dunklen Künsten steckte, und James – als was er dir auch sonst erschienen sein mag, Harry – James hat die dunklen Künste immer verabscheut.«
    »Ja«, sagte Harry, »aber er hat Snape ohne richtigen Grund angegriffen, nur weil – also, nur weil du sagtest, du würdest dich langweilen«, schloss er ein wenig kleinlaut.
    »Darauf bin ich nicht stolz«, sagte Sirius rasch.
    Lupin sah Sirius von der Seite her an und sagte dann: »Sieh mal, Harry, du musst verstehen, dass dein Vater und Sirius bei allem, was sie taten, die Besten in der Schule waren – alle hielten sie für absolut cool –, und wenn sie sich da manchmal ein bisschen haben hinreißen lassen –«
    »Wenn wir manchmal arrogante kleine Hohlköpfe waren, meinst du«, warf Sirius ein.
    Lupin lächelte.
    »Er hat andauernd sein Haar verstrubbelt«, sagte Harry mit gequälter Stimme.
    Sirius und Lupin lachten.
    »Hab ich ganz vergessen, dass er das immer getan hat«, sagte Sirius zärtlich.
    »Hat er mit dem Schnatz gespielt?«, fragte Lupin neugierig.
    »Ja«, sagte Harry und beobachtete verständnislos, wie Sirius und Lupin erinnerungsselig lächelten. »Na ja … mir kam er wie ein ziemlicher Idiot vor.«
    »Natürlich war er ein ziemlicher Idiot!«, sagte Sirius munter. »Wir waren alle Idioten! Nun ja – Moony vielleicht nicht so«, sagte er der Fairness halber mit einem Blick auf Lupin.
    Doch Lupin schüttelte den Kopf. »Hab ich euch jemals gesagt, ihr sollt Snape in Ruhe lassen?«, sagte er. »Hab ich je den Mumm gehabt, euch zu sagen, dass ihr zu weit geht?«
    »Na ja«, sagte Sirius, »du hast uns manchmal dazu gebracht, dass wir uns vor uns selbst schämten … immerhin …«
    »Und«, sagte Harry hartnäckig, entschlossen, wenn er nun schon mal hier war, alles zu sagen, was ihm im Kopf herumging, »und er hat ständig zu den Mädchen am See rübergeguckt und gehofft, sie würden ihm zusehen!«
    »Oh, nun ja, er hat sich immer zum Narren gemacht, wenn Lily in der Nähe war«, sagte Sirius achselzuckend. »Er konnt’s einfach nicht lassen, ’ne Show abzuziehen, wenn er in ihrer Reichweite war.«
    »Wie kam es, dass sie ihn geheiratet hat?«, fragte Harry

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