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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Moody, er hätte Harry soeben eine Art Gefallen getan.
    »Ja«, sagte Harry und versuchte wieder zu grinsen. »Ähm … hören Sie, mir ist gerade eingefallen, ich hab meinen Koffer noch nicht …«
    Es blieb ihm erspart, sich etwas einfallen zu lassen, was er mit dem Koffer noch nicht gemacht hatte. Sirius hatte gerade gesagt: »Was hast du da, Mad-Eye?«, und Moody hatte sich ihm zugewandt. Harry durchquerte die Küche, glitt durch die Tür und die Treppe hoch, bevor ihn noch jemand zurückrufen konnte.
    Er wusste nicht, warum es ein solcher Schock gewesen war. Schließlich hatte er früher schon Bilder seiner Eltern gesehen und er hatte Wurmschwanz getroffen … aber sie so plötzlich vorgesetzt zu kriegen, wenn er es am wenigsten erwartet hätte … darüber würde sich niemand freuen, dachte er zornig …
    Und sie dann auch noch von all diesen anderen glücklichen Gesichtern umgeben zu sehen … von Benjy Fenwick, den sie in Stücken gefunden hatten, und Gideon Prewett, der wie ein Held gestorben war, und den Longbottoms, die durch Folter in den Wahnsinn getrieben worden waren … alle winkten sie für immer und ewig aus dem Foto, ohne zu wissen, dass sie dem Tod geweiht waren … Moody fand das vielleicht interessant … er, Harry, fand es beunruhigend …
    Harry ging auf Zehenspitzen die Treppe in der Halle hoch, vorbei an den ausgestopften Elfenköpfen, froh, wieder alleine zu sein, doch als er sich dem ersten Treppenabsatz näherte, hörte er Geräusche. Im Salon schluchzte jemand.
    »Hallo?«, sagte Harry.
    Niemand antwortete, aber das Schluchzen hielt an. Zwei Stufen auf einmal nehmend, eilte er vollends hoch, lief über den Treppenabsatz und öffnete die Salontür.
    Jemand kauerte an der dunklen Wand, den Zauberstab in der Hand, und schluchzte, dass es den ganzen Körper schüttelte. In einem Flecken Mondlicht, auf dem staubigen alten Teppich ausgestreckt, lag Ron, offensichtlich tot.
    Die Luft schien aus Harrys Lungen zu entweichen; ihm war, als fiele er durch den Fußboden; sein Gehirn wurde eiskalt – Ron tot, nein, das war nicht möglich –
    Aber Moment mal, das war nicht möglich – Ron war unten –
    »Mrs Weasley?«, krächzte Harry.
    »R-r-riddikulus!«, schluchzte Mrs Weasley und deutete mit ihrem zitternden Zauberstab auf Rons Leiche.
    Knall .
    Rons Leiche verwandelte sich in die Bills, rücklings und alle viere von sich gestreckt, lag er da, die Augen aufgerissen und leer. Mrs Weasley schluchzte noch heftiger.
    »R-riddikulus!«, schluchzte sie erneut.
    Knall .
    An Bills Stelle erschien Mr Weasley, die Brille schief auf der Nase, ein Rinnsal Blut im Gesicht.
    »Nein!«, stöhnte Mrs Weasley. »Nein … riddikulus! Riddikulus! RIDDIKULUS !«
    Knall . Die Zwillinge tot. Knall . Percy tot. Knall . Harry tot …
    »Mrs Weasley, Sie müssen hier raus!«, rief Harry und starrte auf seinen leblosen Körper am Boden. »Lassen Sie jemand anderen –«
    »Was ist hier los?«
    Lupin war in den Salon gestürmt, dicht gefolgt von Sirius, und Moody stapfte hinterdrein. Lupin blickte von Mrs Weasley auf den toten Harry am Boden und schien augenblicklich zu begreifen. Er zog seinen Zauberstab und sagte, sehr laut und deutlich:
    »Riddikulus!«
    Harrys Leiche verschwand. Über der Stelle, wo sie gelegen hatte, schwebte eine silbrige Kugel. Lupin schwang noch einmal seinen Zauberstab und die Kugel löste sich in eine Rauchwolke auf.
    »Oh – oh – oh!«, jammerte Mrs Weasley, vergrub das Gesicht in den Händen und brach heftig in Tränen aus.
    »Molly«, sagte Lupin mit düsterer Stimme und trat zu ihr. »Molly, nicht …«
    Im nächsten Moment weinte sie sich an Lupins Schulter die Seele aus dem Leib.
    »Molly, das war doch nur ein Irrwicht«, tröstete er sie und tätschelte sanft ihren Kopf. »Nur ein dummer Irrwicht …«
    »Ich seh sie immer – t-t-tot!«, stöhnte Mrs Weasley an seiner Schulter. »I-i-immer noch! Ich w-w-werd davon träumen …«
    Sirius starrte auf die Stelle des Teppichs, wo der Irrwicht, der sich in Harrys Körper verwandelt hatte, gelegen hatte. Moody hatte den Blick auf Harry geheftet, der es vermied, ihn anzusehen. Er hatte das komische Gefühl, dass Moodys magisches Auge ihm die ganze Zeit gefolgt war, seit er die Küche verlassen hatte.
    »S-s-sag bloß nichts zu Arthur«, würgte Mrs Weasley jetzt hervor und wischte sich hektisch mit den Ärmeln die Augen. »Ich w-w-will nicht, dass er’s erfährt … wie albern …«
    Lupin reichte ihr ein Taschentuch und sie putzte sich

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