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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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die Nase.
    »Harry, tut mir furchtbar leid. Was denkst du jetzt bloß von mir?«, sagte sie zittrig. »Nicht mal mit einem Irrwicht wird sie fertig …«
    »Ach was«, sagte Harry und versuchte zu lächeln.
    »Ich mach mir nur s-s-solche Sorgen«, sagte sie und wieder quollen ihr Tränen aus den Augen. »Die halbe F-F-Familie ist im Orden, das wär ein W-W-Wunder, wenn wir alle heil da rauskommen würden … und P-P-Percy redet nicht mit uns … und wenn etwas Sch-Sch-Schreckliches passiert und wir haben uns n-n-nie mit ihm ausgesöhnt? Und was passiert, wenn Arthur und ich umkommen, wer w-w-wird sich um Ron und Ginny kümmern?«
    »Molly, jetzt ist es aber genug«, sagte Lupin entschieden. »Es ist nicht wie beim letzten Mal. Der Orden ist besser vorbereitet, wir sind im Vorteil, wir wissen, was Voldemort plant –«
    Mrs Weasley ließ bei dem Namen einen kleinen spitzen Angstschrei hören.
    »Oh, Molly, nun komm, es wird langsam Zeit, dass du dich daran gewöhnst, diesen Namen zu hören – schau, ich kann nicht versprechen, dass keinem etwas geschieht, niemand kann das, aber wir sind viel besser dran als letztes Mal. Du warst damals nicht im Orden, du verstehst das nicht. Das letzte Mal waren uns die Todesser zwanzig zu eins überlegen und sie haben sich einen nach dem anderen von uns geholt …«
    Harry dachte wieder an das Foto, an die strahlenden Gesichter seiner Eltern. Er wusste, dass Moody ihn immer noch beobachtete.
    »Mach dir keine Sorgen wegen Percy«, warf Sirius unvermittelt ein. »Er wird schon noch zu uns stoßen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Voldemort offen auftritt; sobald er das tut, wird uns das ganze Ministerium um Verzeihung bitten. Und ich bin nicht sicher, ob ich ihre Entschuldigung annehme«, fügte er bitter hinzu.
    »Und was Ron und Ginny angeht, falls du und Arthur sterben solltet«, sagte Lupin mit einem leisen Lächeln, »was glaubst du, was wir tun würden – sie verhungern lassen?«
    Mrs Weasley lächelte zittrig.
    »War albern von mir«, murmelte sie noch einmal und wischte sich die Augen.
    Aber Harry, als er etwa zehn Minuten später die Schlafzimmertür hinter sich schloss, hielt Mrs Weasley nicht für albern. Noch immer sah er seine Eltern aus dem zerknitterten alten Foto zu ihm aufstrahlen. Sie wussten nicht, dass ihr Leben, wie das so vieler anderer in ihrem Umkreis, dem Ende zuging. Das Bild des Irrwichts, der nacheinander die Totengestalt aller Weasleys angenommen hatte, tauchte immer wieder vor ihm auf.
    Ohne Vorwarnung spürte er erneut einen scharfen Schmerz in seiner Stirnnarbe und sein Magen verkrampfte sich fürchterlich.
    »Schluss damit«, sagte er entschieden und rieb sich die Narbe, während der Schmerz nachließ.
    »Das erste Zeichen des Wahnsinns, mit dem eigenen Kopf reden«, sagte eine hinterlistige Stimme aus dem leeren Bild an der Wand.
    Harry beachtete sie nicht. Er fühlte sich so alt wie noch nie im Leben, und es kam ihm äußerst merkwürdig vor, dass er sich kaum eine Stunde zuvor noch Gedanken wegen eines Scherzartikelladens und wegen eines Vertrauensschülerabzeichens gemacht hatte.

 
Luna Lovegood
    Harry hatte eine unruhige Nacht. Seine Eltern flochten sich durch seine Träume, ohne ein Wort zu sprechen; Mrs Weasley stand schluchzend über Kreachers Leiche gebeugt, Ron und Hermine, die Kronen trugen, beobachteten sie, und abermals sah sich Harry einen Korridor entlanggehen, der vor einer verschlossenen Tür endete. Er fuhr aus dem Schlaf hoch, seine Narbe ziepte, und er erblickte Ron vor sich, der bereits angezogen war und mit ihm sprach.
    »… beeil dich lieber, Mum tickt völlig aus, sie sagt, wir verpassen den Zug …«
    Im Haus herrschte Aufruhr. Aus dem, was Harry mitbekam, während er sich in Windeseile anzog, reimte er sich zusammen, dass Fred und George, um sich die Mühe des Schleppens zu ersparen, ihre Koffer behext hatten, treppab zu fliegen. Dabei waren sie gegen Ginny geknallt, die zwei Treppen tief in die Halle gestürzt war; Mrs Black und Mrs Weasley schrien beide aus Leibeskräften.
    »– HÄTTE SICH SCHWER VERLETZEN KÖNNEN, IHR DUMMKÖPFE –«
    »– SCHMUTZIGE HALBBLÜTER, BESUDELN DAS HAUS MEINER VÄTER –«
    Harry zog gerade seine Turnschuhe an, als Hermine in heller Aufregung hereingestürmt kam. Auf ihrer Schulter schwankte Hedwig und in den Armen trug sie einen sich sträubenden Krummbein.
    »Hedwig ist gerade eben von Mum und Dad zurückgekommen.« Die Eule flatterte folgsam hinüber zu ihrem Käfig und ließ sich

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