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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Dann schüttelte sie den Kopf. »Erinnert ihr euch nicht, was Dumbledore bei der letzten Jahresabschlussfeier gesagt hat?«
    Harry und Ron sahen sie ratlos an und Hermine seufzte erneut.
    »Über Du-weißt-schon-wen. Er sagte, er besitze ›ein großes Talent, Zwietracht und Feindseligkeit zu verbreiten. Dem können wir nur entgegentreten, wenn wir ein nicht minder starkes Band der Freundschaft und des Vertrauens knüpfen –‹.«
    »Wie kannst du dich bloß an so was erinnern?«, fragte Ron und sah sie bewundernd an.
    »Ich höre zu, Ron«, sagte Hermine mit einem Anflug von Schärfe.
    »Tu ich doch auch, aber ich könnte dir trotzdem nicht genau sagen, was –«
    »Das Entscheidende ist«, fuhr Hermine lautstark fort, »dass es Dumbledore genau um solche Fragen gegangen ist. Du-weißt-schon-wer ist gerade mal zwei Monate zurück, und schon fangen wir an, uns zu streiten. Und die Mahnung des Sprechenden Huts war die gleiche: Haltet zusammen, seid einig –«
    »Und trotzdem, Harry hatte Recht gestern Abend«, entgegnete Ron. »Wenn das heißen soll, dass die Slytherins jetzt unsere Kumpels sein sollen – darauf kannst du lange warten.«
    »Nun, ich glaube, es ist schade, dass wir nicht versuchen, zumindest ein wenig Einigkeit unter den Häusern zu schaffen«, erwiderte Hermine schroff.
    Sie hatten den Fuß der Marmortreppe erreicht. Einige Viertklässler aus Ravenclaw durchquerten hintereinander die Eingangshalle; als sie Harry erblickten, drängten sie sich hastig zu einem Knäuel zusammen, als fürchteten sie, er könnte verstreute Nachzügler angreifen.
    »Ja, wir sollten wirklich versuchen, uns mit solchen Leuten anzufreunden«, bemerkte Harry trocken.
    Sie folgten den Ravenclaws in die Große Halle, wo sie unwillkürlich sofort zum Lehrertisch blickten. Professor Raue-Pritsche plauderte mit Professor Sinistra, der Astronomielehrerin, und Hagrid fiel wiederum nur durch seine Abwesenheit auf. Die verzauberte Decke über ihnen spiegelte Harrys Stimmung wider; sie war von tristem Regenwolkengrau.
    »Dumbledore hat nicht mal erwähnt, wie lange diese Raue-Pritsche bleibt«, sagte er, als sie zum Gryffindor-Tisch hinübergingen.
    »Vielleicht …«, sagte Hermine nachdenklich.
    »Was?«, kam es von Harry und Ron gleichzeitig.
    »Nun … vielleicht wollte er die Aufmerksamkeit nicht darauf lenken, dass Hagrid fehlt.«
    »Was soll das heißen, Aufmerksamkeit darauf lenken?«, sagte Ron und hätte fast gelacht. »Wie sollte uns das entgehen?«
    Bevor Hermine antworten konnte, war ein großes schwarzes Mädchen mit langen geflochtenen Haaren zu Harry getreten.
    »Hi, Angelina.«
    »Hi«, sagte sie forsch, »wie war dein Sommer?« Und ohne eine Antwort abzuwarten: »Hör mal, ich bin zum neuen Quidditch-Kapitän der Gryffindors ernannt worden.«
    »Find ich gut«, sagte Harry und grinste sie an. Er vermutete, dass Angelinas Anfeuerungsreden nicht so langatmig sein würden wie die von Oliver Wood – was ganz gewiss ein Fortschritt war.
    »Oliver ist ja nicht mehr da und wir brauchen einen neuen Hüter. Am Freitag um fünf sind die Auswahlspiele, und ich möchte, dass die ganze Mannschaft auf der Matte steht, klar? Dann können wir sehen, wie der Neue sich einpasst.«
    »Okay«, sagte Harry.
    Angelina lächelte ihn an und ging.
    »Ich hab ganz vergessen, dass Wood nicht mehr da ist«, sagte Hermine zerstreut, als sie sich neben Ron setzte und einen Teller mit Toast zu sich heranzog. »Der wird wohl eine ziemliche Lücke in der Mannschaft hinterlassen?«
    »Denk ich auch«, bestätigte Harry und setzte sich auf die Bank gegenüber. »Er war ein guter Hüter …«
    »Trotzdem, ein bisschen frisches Blut kann nicht schaden, oder?«, meinte Ron.
    Unter Flügelrauschen und Geklacker kamen Hunderte von Eulen durch die oberen Fenster gesegelt. Sie verstreuten sich über die ganze Halle, brachten ihren Besitzern Briefe und Päckchen und versprühten einen feinen Niesel auf die Frühstückenden – offenbar regnete es draußen in Strömen. Von Hedwig war keine Spur zu entdecken, was Harry jedoch kaum überraschte; der Einzige, der ihm schrieb, war Sirius, und er bezweifelte, dass Sirius ihm nach nur vierundzwanzig Stunden der Trennung schon etwas Neues zu sagen hatte. Hermine jedoch musste ihren Orangensaft rasch beiseiteschieben, um einer großen feuchten Schleiereule Platz zu machen, die einen durchweichten Tagespropheten im Schnabel trug.
    »Wozu liest du den eigentlich noch?«, sagte Harry verärgert und musste an Seamus

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