Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
keine Ahnung.
    Er stieg ins Bett und wollte gerade die Vorhänge zuziehen, als Seamus sagte: »Hör mal … was ist denn jetzt in dieser Nacht passiert, als … du weißt schon, als … das mit Cedric Diggory und so?«
    Seamus klang nervös und wissbegierig zugleich. Dean, der sich über seinen Koffer gebeugt hatte und einen Pantoffel herauszuklauben versuchte, wurde merkwürdig still, und Harry wusste, dass er mit gespitzten Ohren lauschte.
    »Was willst du von mir?«, erwiderte Harry. »Warum liest du nicht einfach den Tagespropheten wie deine Mutter? Da steht alles drin, was du wissen musst.«
    »Hör auf, meine Mutter zu beleidigen«, fauchte Seamus.
    »Ich beleidige jeden, der mich einen Lügner nennt«, entgegnete Harry.
    »So redest du nicht mit mir!«
    »Ich red mit dir, wie es mir passt«, sagte Harry, und seine Wut kochte so schnell hoch, dass er seinen Zauberstab vom Nachttisch schnappte. »Wenn du ein Problem damit hast, dass du mit mir in einem Schlafsaal bist, dann geh und frag McGonagall, ob du umziehen kannst … dann braucht sich deine Mami keine Sorgen mehr zu machen –«
    »Lass meine Mutter aus dem Spiel, Potter!«
    »Was ist hier los?«
    Ron stand in der Tür. Er hatte die Augen aufgerissen und sah von Harry, der auf dem Bett kniete und mit dem Zauberstab auf Seamus zielte, zu Seamus, der mit erhobenen Fäusten dastand.
    »Er beleidigt meine Mutter!«, rief Seamus.
    »Was?«, sagte Ron. »Das würde Harry nie tun – wir haben deine Mutter kennen gelernt, wir fanden sie ganz nett …«
    »Da hat sie noch nicht jedes Wort geglaubt, das dieser stinkende Tagesprophet über mich schreibt!«, sagte Harry laut.
    »Oh«, sagte Ron und allmählich begann es auf seinem sommersprossigen Gesicht zu dämmern. »Oh … verstehe.«
    »Weißt du was?«, erhitzte sich Seamus und versetzte Harry einen giftigen Blick. »Er hat Recht, ich will nicht mehr in einem Schlafsaal mit ihm sein, er ist verrückt.«
    »Das ist voll daneben, Seamus«, sagte Ron, dessen Ohren inzwischen rot glühten – immer ein Zeichen von Gefahr.
    »Voll daneben, ja?«, rief Seamus, der im Gegensatz zu Ron bleich wurde. »Du glaubst den ganzen Käse, den er über Du-weißt-schon-wen erzählt hat, du meinst, er sagt die Wahrheit?«
    »Ja, allerdings!«, sagte Ron zornig.
    »Dann bist du auch verrückt«, sagte Seamus verächtlich.
    »Jaah? Tja, Pech für dich, Mann, dass ich zufällig auch Vertrauensschüler bin!«, sagte Ron und stupste sich mit dem Finger auf die Brust. »Also pass auf, was du sagst, außer du willst Strafarbeiten verpasst kriegen!«
    Seamus schaute ein paar Sekunden lang drein, als wären Strafarbeiten ein annehmbarer Preis dafür, sagen zu können, was ihm durch den Kopf ging; aber dann drehte er sich mit einem verächtlichen Schnauben auf dem Absatz um, hechtete ins Bett und zog die Vorhänge mit solcher Wut zu, dass sie abrissen und zu einem staubenden Haufen auf den Boden niedersanken. Ron blickte Seamus böse an, dann wandte er sich Dean und Neville zu.
    »Hat noch jemand Eltern, die ein Problem mit Harry haben?«, sagte er angriffslustig.
    »Meine Eltern sind Muggel, Alter«, sagte Dean achselzuckend. »Die wissen gar nichts von irgendwelchen Toten in Hogwarts, weil ich nicht so blöd bin und es ihnen auch noch erzähle.«
    »Du kennst meine Mutter nicht, die quetscht alles aus jedem raus!«, fauchte ihn Seamus an. »Außerdem kriegen deine Eltern nicht den Tagespropheten . Die wissen gar nicht, dass unser Schulleiter aus dem Zaubergamot und aus der Internationalen Zauberervereinigung rausgeschmissen wurde, weil er nicht mehr alle Tassen im Schrank hat –«
    »Meine Omi sagt, das ist Kokolores«, meldete sich Neville zu Wort. »Sie sagt, es ist der Tagesprophet, der den Bach runtergeht, und nicht Dumbledore. Sie hat ihr Abo gekündigt. Wir glauben Harry«, sagte er schlicht. Er stieg ins Bett, zog die Decke hoch bis ans Kinn und äugte wie eine Eule zu Seamus hinüber. »Meine Omi hat immer gesagt, Du-weißt-schon-wer wird eines Tages zurückkommen. Sie glaubt, wenn Dumbledore sagt, er ist zurück, dann ist er auch zurück.«
    Harry spürte einen jähen Anflug von Dankbarkeit gegenüber Neville. Niemand sonst sagte ein Wort. Seamus holte seinen Zauberstab hervor, reparierte die Bettvorhänge und verschwand hinter ihnen. Dean legte sich ins Bett, drehte sich um und schwieg. Neville, der offenbar auch nichts weiter zu sagen hatte, betrachtete zärtlich seinen mondbeschienenen Kaktus.
    Harry lehnte sich in seine

Weitere Kostenlose Bücher