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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Kissen zurück, während Ron am Nachbarbett damit beschäftigt war, seine Sachen zu verstauen. Der Streit mit Seamus, den er immer sehr gemocht hatte, hatte Harry erschüttert. Wie viele Leute würden ihm noch unterstellen, er würde lügen oder sei durchgeknallt?
    Hatte auch Dumbledore den ganzen Sommer über so gelitten, als ihn erst der Zaubergamot, dann die Internationale Zauberervereinigung aus ihren Reihen verstoßen hatten? War es vielleicht Zorn auf Harry, der Dumbledore seit Monaten davon abhielt, mit ihm Kontakt aufzunehmen? Schließlich waren sie beide in diese Sache verstrickt; Dumbledore hatte Harry geglaubt, der ganzen Schule seine Version der Ereignisse mitgeteilt und dann der gesamten Zaubererschaft. Jeder, der Harry für einen Lügner hielt, musste auch Dumbledore für einen Lügner halten oder aber glauben, dass man Dumbledore hinters Licht geführt hatte …
    Eines Tages werden sie wissen, dass wir Recht hatten, dachte Harry niedergeschlagen, als Ron ins Bett stieg und die letzte Kerze im Schlafsaal löschte. Doch er fragte sich, wie viele Angriffe ähnlich dem von Seamus er noch aushalten musste, bevor dieser Tag kam.

 
Professor Umbridge
    Am nächsten Morgen schlüpfte Seamus in Windeseile in seine Sachen und verließ den Schlafsaal, noch bevor Harry seine Socken angezogen hatte.
    »Glaubt der vielleicht, er dreht durch, wenn er zu lange mit mir in einem Zimmer steckt?«, fragte Harry laut, kaum dass Seamus’ Umhangsaum zur Tür hinausgeflattert war.
    »Mach dir deswegen keine Gedanken, Harry«, murmelte Dean und schwang sich die Schultasche über die Schulter, »er ist nur …«
    Doch offenbar war er nicht imstande, genau zu sagen, was mit Seamus los war, und nach einer etwas peinlichen Pause folgte er ihm hinaus.
    Neville und Ron versetzten Harry einen Ist-sein-Problem-und-nicht-deins-Blick, was Harry jedoch kaum tröstete. Wie oft würde er so etwas noch ertragen müssen?
    »Was ist los?«, fragte Hermine fünf Minuten später, als sie alle auf dem Weg zum Frühstück waren und sie mitten im Gemeinschaftsraum auf Harry und Ron traf. »Du siehst total – oh, um Himmels willen.«
    Sie starrte auf das schwarze Brett im Gemeinschaftsraum, wo eine große neue Mitteilung hing.
    TONNENWEISE GALLEONEN !
    Will das Taschengeld nicht mit deinen Ausgaben Schritt halten? Willst du ein wenig Gold nebenher verdienen?
    Melde dich bei Fred und George Weasley, Gryffindor-Gemeinschaftsraum, zwecks einfacher und praktisch schmerzfreier Teilzeitarbeit.
    (Leider müssen wir darauf hinweisen, dass die Bewerber sämtliche Tätigkeiten auf eigene Gefahr ausüben.)
    »Die haben sie doch nicht mehr alle«, entrüstete sich Hermine und holte den Aushang herunter, den Fred und George über ein Plakat gepinnt hatten, auf dem das Datum für das erste Wochenende in Hogsmeade mitgeteilt wurde, das im Oktober sein würde. »Wir müssen mit den beiden reden, Ron.«
    Ron war sichtlich erschrocken.
    »Wieso?«
    »Weil wir Vertrauensschüler sind!«, sagte Hermine, als sie durch das Porträtloch hinausstiegen. »Es ist unsere Aufgabe, solchen Dingen Einhalt zu gebieten!«
    Ron schwieg; an seiner griesgrämigen Miene erkannte Harry, dass er die Aufgabe, Fred und George daran zu hindern, genau das zu tun, wozu sie Lust hatten, für nicht gerade verlockend hielt.
    »Also, was ist los mit dir, Harry?«, fuhr Hermine fort, während sie eine Treppe hinunterstiegen, die mit Porträts alter Hexen und Zauberer gesäumt war, die allesamt in Gespräche vertieft waren und nicht weiter auf sie achteten. »Du siehst aus, als wärst du wegen irgendwas richtig wütend.«
    »Seamus meint, Harry lügt in dieser Sache mit Du-weißt-schon-wem«, erklärte Ron kurz und bündig, als Harry nicht antwortete.
    Hermine, von der Harry erwartet hatte, dass sie sich vehement auf seine Seite schlagen würde, seufzte.
    »Ja, Lavender glaubt das auch«, sagte sie düster.
    »Dann hattest du sicher eine nette kleine Unterhaltung mit ihr, ob ich nun ein lügnerischer, Aufmerksamkeit suchender Schwätzer bin oder nicht?«, rief Harry.
    »Nein«, entgegnete Hermine gelassen. »Ich hab ihr nur gesagt, sie solle ihr großes Schwabbelmaul halten, was dich angeht. Aber es wäre ganz nett, wenn du aufhören würdest, ständig auf uns rumzuhacken, Harry, denn falls du es noch nicht gemerkt haben solltest, Ron und ich stehen zu dir.«
    Eine kurze Pause trat ein.
    »Tut mir leid«, sagte Harry mit bedrückter Stimme.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Hermine würdevoll.

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