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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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seitwärts zu Hermine, die immer noch auf den Namen sah, als traute sie ihren Augen nicht. Langsam hob sie den Blick zu Harry.
    »Grindelwald?«
    Harry beachtete die übrigen Fotos nicht und suchte auf den Seiten um sie herum, ob der unheilvolle Name irgendwo noch einmal erwähnt war. Er entdeckte ihn schnell und las begierig, kam jedoch nicht richtig mit: Er musste weiter zurückgehen, um den Zusammenhang zu verstehen, und schließlich fand er sich am Beginn eines Kapitels mit dem Titel »Das größere Wohl«. Gemeinsam mit Hermine begann er zu lesen:
    Nun stand Dumbledores achtzehnter Geburtstag bevor, und er verließ Hogwarts im Ruhmesglanz – Schulsprecher, Vertrauensschüler, Gewinner des Barnabus-Finkley-Preises für Außergewöhnliche Zauberei, Britischer Jugendvertreter beim Zaubergamot, Gewinner der Goldmedaille für einen bahnbrechenden Beitrag zur Internationalen Alchemistenkonferenz in Kairo. Dumbledore hatte die Absicht, als Nächstes zu einer Bildungsreise aufzubrechen, zusammen mit Elphias »Doggenpuste« Doge, dem einfältigen, aber treuen Gefährten, den er sich in der Schule zugelegt hatte.
    Die beiden jungen Männer hatten sich im Tropfenden Kessel in London einquartiert und bereiteten sich gerade auf die Abreise nach Griechenland am folgenden Morgen vor, als eine Eule mit der Nachricht eintraf, dass Dumbledores Mutter gestorben war. »Doggenpuste« Doge, der ein Interview für dieses Buch verweigerte, hat der Öffentlichkeit seine eigene, rührselige Version dessen aufgetischt, was dann passierte. Er stellt Kendras Tod als einen tragischen Schicksalsschlag dar, und Dumbledores Entscheidung, seine Expedition aufzugeben, als einen Akt großmütiger Selbstaufopferung.
    Zweifellos kehrte Dumbledore sofort nach Godric’s Hollow zurück, angeblich, um für seine jüngeren Geschwister zu »sorgen«. Aber wie viel Sorge ließ er ihnen wirklich zuteilwerden?
    »Der war ’n Spinner, dieser Aberforth«, sagt Enid Smeek, deren Familie damals am Rand von Godric’s Hollow lebte. »Völlig verwildert. Klar, wo seine Mum und sein Dad jetzt gestorben war’n, da hätt er einem leidtun können, nur hat er mir die ganze Zeit Ziegenmist an den Kopf geschmissen. Ich glaub nich, dass Albus sich groß um den gekümmert hat, ich hab die jedenfalls nie zusammen gesehen.«
    Aber was tat Albus dann, wenn er nicht seinen ungestümen kleinen Bruder tröstete? Die Antwort lautet offenbar, er stellte sicher, dass seine Schwester auch weiterhin in Gefangenschaft lebte. Denn obwohl ihre erste Kerkermeisterin gestorben war, änderte sich an dem bedauerlichen Zustand von Ariana Dumbledore nichts. Dass sie überhaupt existierte, wussten nach wie vor nur jene wenigen Außenstehenden, die wie »Doggenpuste« Doge garantiert an die Geschichte von ihrer »schlechten Gesundheit« glaubten.
    Eine andere Freundin der Familie, die sich genauso leicht abspeisen ließ, war Bathilda Bagshot, die berühmte magische Historikerin, die seit vielen Jahren in Godric’s Hollow lebt. Kendra hatte Bathilda natürlich vor den Kopf gestoßen, als die zunächst versucht hatte, die Familie im Dorf willkommen zu heißen. Einige Jahre später jedoch schickte die Autorin eine Eule zu Albus nach Hogwarts, da sein Aufsatz über Trans-Spezies-Transfiguration in Verwandlung Heute sie sehr beeindruckt hatte. Dieser erste Kontakt führte schließlich zur Bekanntschaft mit der gesamten Familie Dumbledore. Zum Zeitpunkt von Kendras Tod war Bathilda der einzige Mensch in Godric’s Hollow, mit dem Dumbledores Mutter überhaupt redete.
    Leider hat die geistige Brillanz, die Bathilda in ihrem früheren Leben an den Tag legte, inzwischen nachgelassen. »Das Feuer brennt, aber der Kessel ist leer«, wie Ivor Dillonsby es mir gegenüber formulierte, oder, um es mit Enid Smeeks Worten etwas derber zu sagen: »Sie ist nicht ganz sauber.« Dennoch gelang es mir, ihr mit einer Kombination altbewährter journalistischer Techniken genügend harte Fakten zu entlocken, um die ganze skandalöse Geschichte der Reihe nach erzählen zu können.
    Wie der Rest der Zaubererwelt schreibt Bathilda Kendras vorzeitigen Tod einem »fehlgeschlagenen Zauber« zu, eine Geschichte, die Albus und Aberforth in späteren Jahren wiederholt haben. Bathilda betet außerdem nach, was die Familie über Ariana sagt, und nennt sie »zerbrechlich« und »zart«. Bei einem Thema jedoch ist Bathilda die Mühe durchaus wert, die mich die Beschaffung von Veritaserum gekostet hat, denn sie und nur sie

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