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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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hingewiesen, dass dies der letzte Ort sei, den jemand aufsuchen würde, der noch alle Tassen im Schrank hatte. Hier würden sie jedenfalls nicht gestört werden. Die Maulende Myrte weinte geräuschvoll in ihrer Kabine, doch sie beachteten sie nicht, und Myrte tat es ihnen gleich.
    Vorsichtig schlug Hermine Höchst potente Zaubertränke auf und die drei beugten sich über die stockfleckigen Seiten. Ein Blick sagte ihnen, warum es in die Verbotene Abteilung gehörte. Einige der Zaubertränke hatten derart gruslige Wirkungen, dass sie es sich lieber nicht ausmalten, und es gab einige gräuliche Abbildungen, darunter ein Mann, dessen Inneres nach außen gekehrt war, und eine Hexe, der etliche Arme aus dem Kopf sprossen.
    »Da ist es«, sagte Hermine aufgeregt und deutete auf die Seite mit der Überschrift Der Vielsaft-Trank . Bebildert war sie mit Zeichnungen von Menschen, die schon halb in andere Menschen verwandelt waren. Harry hoffte inständig, dass der Ausdruck heftiger Schmerzen auf ihren Gesichtern auf das Konto der Künstlerphantasie ging.
    »Das ist der komplizierteste Trank, von dem ich je gehört hab«, sagte Hermine, während sie das Rezept überflogen. »Florfliegen, Blutegel, Flussgras und Knöterich«, murmelte sie und fuhr mit dem Finger über die Zutatenliste. »Nun gut, das ist recht einfach, das ist im Vorratsschrank für die Schüler, da können wir uns bedienen … oh, seht mal, gemahlenes Horn eines Zweihorns – weiß nicht, wo wir das herkriegen sollen –, klein geschnittene Haut einer Baumschlange – auch das wird nicht einfach sein – und natürlich ein Stück von demjenigen, in den wir uns verwandeln wollen.«
    »Wie bitte?«, sagte Ron schockiert, »was meinst du damit, ein Stück von dem, in den wir uns verwandeln? Ich trinke nichts mit Crabbes Zehennägeln drin –«
    Hermine fuhr fort, als hätte sie ihn nicht gehört.
    »Darüber müssen wir uns jetzt noch keine Sorgen machen, weil wir diese Stückchen zuletzt reintun …«
    Ron hatte es die Sprache verschlagen. Er wandte sich Harry zu, der jedoch ein anderes Problem hatte.
    »Ist dir klar, wie viel wir stehlen müssen, Hermine? Klein geschnittene Haut einer Baumschlange, das ist bestimmt nicht im Schülerschrank, was sollen wir tun, bei Snape einbrechen und seine privaten Vorräte klauen? Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist …«
    Hermine knallte das Buch zu.
    »Nun, wenn ihr kalte Füße kriegt, schön«, sagte sie. Rosa Flecken waren auf ihren Wangen erschienen und ihre Augen waren ungewöhnlich hell. »Ich will ja keine Regeln brechen, wisst ihr. Ich glaube, Schüler aus Muggelfamilien zu bedrohen ist viel schlimmer als einen schwierigen Zaubertrank zu brauen. Aber wenn ihr nicht rausfinden wollt, ob es wirklich Malfoy ist, geh ich jetzt gleich zu Madam Pince und geb das Buch wieder zurück –«
    »Hätte nie gedacht, dass ich den Tag erleben würde, an dem du uns dazu überredest, die Regeln zu brechen«, sagte Ron. »Na gut, wir machen mit. Aber keine Zehennägel, ist das klar!?«
    »Wie lange brauchen wir eigentlich dafür?«, fragte Harry.
    Hermine, jetzt mit glücklicherer Miene, schlug das Buch wieder auf.
    »Na ja, wenn das Flussgras bei Vollmond gezupft werden muss und die Florfliegen einundzwanzig Tage schmoren müssen … würd ich schätzen, wenn wir alle Zutaten kriegen können, bin ich in einem Monat fertig.«
    »Ein Monat«, sagte Ron. »Bis dahin könnte Malfoy alle Schüler aus Muggelfamilien angreifen!«
    Doch Hermines Augen verengten sich abermals bedrohlich und rasch erwiderte sie: »Aber einen besseren Plan haben wir nicht. Also volle Kraft voraus, meine ich.«
    Hermine sah nach, ob draußen vor dem Klo die Luft rein war, und Ron brummte Harry zu: »Wir hätten viel weniger Scherereien, wenn du Malfoy morgen einfach vom Besen hauen könntest.«
    Harry wachte am Samstagmorgen früh auf, und während er noch eine Weile liegen blieb, dachte er über das Quidditch-Spiel nach. Er war aufgeregt, vor allem bei dem Gedanken, was Wood sagen würde, wenn Gryffindor verlöre, aber auch bei der Vorstellung, dass sie es mit einer Mannschaft zu tun hatten, die mit den schnellsten Rennbesen ausgestattet war, die mit Gold zu kaufen waren. Nie hatte er sich sehnlicher gewünscht, Slytherin zu schlagen. Nachdem er eine halbe Stunde mit brennenden Eingeweiden dagelegen hatte, stand er auf, zog sich an und ging zeitig hinunter zum Frühstück. Die anderen aus der Gryffindor-Mannschaft saßen bereits an dem langen leeren

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