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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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hindern, Harrys Nase zu zertrümmern.
    Wood hatte offenbar verstanden. Madam Hoochs Pfeife schrillte, und Harry, Fred und George gingen im Sinkflug zu Boden, wobei sie darauf achten mussten, dem verrückt gewordenen Klatscher auszuweichen.
    »Was ist los?«, fragte Wood, als die Gryffindor-Mannschaft sich unter lautem Johlen der Slytherins zu einem Kreis zusammendrängte. »Wir werden plattgemacht. Fred und George, wo wart ihr, als dieser Klatscher Angelina am Torschuss gehindert hat?«
    »Wir waren zehn Meter über ihr und haben verhindert, dass der andere Klatscher Harry umbringt, Oliver«, sagte George wütend. »Jemand hat ihn verhext, er lässt Harry nicht in Ruhe und ist das ganze Spiel über hinter niemand anderem her. Die Slytherins müssen da etwas gedreht haben.«
    »Aber die Klatscher waren seit unserem letzten Training in Madam Hoochs Büro eingeschlossen und da waren sie noch in Ordnung …«, sagte Wood aufgebracht.
    Madam Hooch kam auf sie zugeschritten. Hinter ihr sah Harry die Slytherin-Mannschaft johlend in seine Richtung deuten.
    »Hört mal zu«, sagte Harry, während Madam Hooch näher kam, »wenn ihr beide die ganze Zeit um mich herumfliegt, kann ich den Schnatz nur kriegen, wenn er mir den Ärmel hochsaust. Geht zurück zu den anderen und lasst mich mit dem Kerlchen alleine fertig werden.«
    »Sei doch nicht blöd«, sagte Fred, »er schießt dir den Kopf ab.«
    Wood blickte abwechselnd Harry und die Weasleys an.
    »Oliver, das ist verrückt«, sagte Alicia Spinnet wütend, »ihr könnt Harry mit dem Ding nicht alleine lassen: Wir brauchen eine Untersuchung!«
    »Wenn wir jetzt aufhören, müssen wir das Spiel abschreiben!«, sagte Harry, »und nur wegen eines durchgedrehten Klatschers wollen wir doch nicht gegen die Slytherins verlieren! Komm schon, Oliver, sag ihnen, dass sie mich allein lassen sollen!«
    »Das ist alles deine Schuld«, sagte George wutentbrannt zu Wood, »›hol den Schnatz oder stirb bei dem Versuch‹ – das war saudumm von dir, ihm das zu sagen.«
    Madam Hooch war jetzt bei ihnen.
    »Bereit, wieder zu spielen?«, fragte sie Wood.
    Wood sah den entschlossenen Ausdruck auf Harrys Gesicht.
    »Alles klar«, sagte er. »Fred und George, ihr habt Harry gehört – er will es mit dem Klatscher alleine aufnehmen.«
    Es regnete jetzt stärker. Auf Madam Hoochs Pfiff hin stieß sich Harry mit aller Kraft vom Boden ab und schon hörte er den Klatscher Unheil verkündend hinter sich herzischen. Harry stieg immer höher. Er zog weite Schlaufen und legte Loopings ein, flog Spiralen und im Zickzack und rollte sich seitlich weg; ihm war leicht schwindlig, dennoch hielt er die Augen weit geöffnet; der Regen klatschte gegen seine Brille und lief ihm die Nase hoch, während er sich vom Besen hängen ließ, um einem weiteren tückischen Angriff des Klatschers auszuweichen. Er konnte einige Zuschauer lachen hören, und ihm war klar, dass er albern aussehen musste, doch der Klatscher war schwer und konnte die Richtung nicht so schnell ändern wie Harry. Er legte eine Achterbahnfahrt hin, flog um das Stadion herum und linste durch die silbernen Regenschleier hinüber zu den Torpfosten der Slytherins, wo Adrian Pucey versuchte, an Wood vorbeizukommen –
    Ein Pfeifen in Harrys Ohr sagte ihm, dass der Klatscher ihn eben wieder knapp verfehlt hatte; er legte sich in die Kurve und rauschte in die andere Richtung davon.
    »Trainierst du fürs Ballett, Potter?«, rief Malfoy, als Harry mitten in der Luft einen albernen Tanz aufführen musste, um dem Klatscher zu entgehen. Er schaffte es jedoch, ein paar Meter zwischen sich und dem Klatscher zu gewinnen; und dann, als er voller Hass auf Malfoy zurückblickte, sah er ihn – den Goldenen Schnatz . Er schwebte ein paar Zentimeter über Malfoys linkem Ohr. Und Malfoy, ganz damit beschäftigt, Harry auszulachen, hatte ihn nicht bemerkt.
    Einen quälenden Moment lang schwebte Harry mitten in der Luft und wagte es nicht, auf Malfoy loszurasen, aus Furcht, er würde hochschauen und den Schnatz bemerken.
    WAMM .
    Eine Sekunde zu lange hatte er angehalten. Der Klatscher hatte schließlich doch noch getroffen. Er war gegen seinen Ellbogen geknallt, und Harry spürte, dass sein Arm gebrochen war. Mit getrübtem Blick und betäubt von dem stechenden Schmerz glitt er auf seinem regennassen Besen zur Seite und ließ sich mit geknicktem Knie von seinem Besenstiel hängen, der rechte Arm pendelte nutzlos an seiner Seite. Der Klatscher kam für einen zweiten Angriff

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