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Harrys Höllen-Cocktail

Harrys Höllen-Cocktail

Titel: Harrys Höllen-Cocktail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war nur ein schmaler Raum mit einer nicht ganz sauberen Schüssel. Da sah er den ersten Schatten.
    Ein Mann stand dort!
    Sofort blieb Niccolo stehen. Er richtete die Waffe dorthin und flüsterte:
    »Komm raus, du Schwein!«
    Der andere kam. Er ging völlig normal, zeigte keine Angst und hielt auch keine Waffe in der Hand.
    Niccolo erwartete ihn. Das war also der zweite Kerl. Fehlten noch weitere vier.
    Und einen anderen hörte Niccolo. Auf der Treppe erklangen Tritte. Plötzlich wollte der Mafioso schießen. Er fühlte sich eingezwängt, in der Falle sitzend, als er das Lachen hörte.
    Dann kippte etwas auf ihn.
    Obwohl Niccolo schnell reagierte, war es ihm nicht mehr möglich, die Waffe noch herumzureißen. Der schwere Körper prallte von der Treppe her auf ihn. Beide stürzten zu Boden. Niccolo wurde unter dem Mann begraben. Zwei Hände drückten gegen seine Schultern und preßten sie auf den Boden, so stemmte sich der Kerl ab und konnte auf ihn niederschauen.
    Auch dieses Gesicht war dem Killer unbekannt. Es besaß eine gewisse Leere, ja, es wirkte völlig unbeteiligt, und Niccolo hatte plötzlich die Ahnung, daß er es nicht mehr schaffen konnte.
    Da war eine andere Kraft, die seinen Körper wie ein Strom durchtoste. Etwas schien sein Blut zu verändern, so daß es heiß und schwer zur gleichen Zeit wurde.
    Die Kraft drückte von innen, sie verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde. Angst schoß in dem Mann hoch. Verzweifelt bemühte er sich, gegen das andere anzukommen.
    Er wollte Luft holen, doch er röchelte nur. Seine Augen schwammen plötzlich im Tränenwasser, das Gesicht des ihm Unbekannten verschwamm zu Nebelschleiern.
    Ihm wurde klar, daß dieser Mann stärker war als er. Der war so brutal, so kräftig, daß Niccolo jeder Widerstand aus den Adern gepumpt wurde, obwohl sie sich so verbreitert hatten und auch platzten. Er schmeckte Blut.
    Es drang aus seinem Mund, rann aus der Nase, den Ohren, und plötzlich sprudelte es auch dort aus seinen Händen, wo die Haut eingerissen war. Kleine Quellen, winzige Perlen, die sich zu einem Schleier verdichteten, wie er glaubte.
    Aber der lag bereits vor seinen Augen.
    Der Schleier des Todes…
    Nicht einmal schreien hatte er können. Der Tod packte ihn und ließ ihn nicht mehr los.
    Sein Mörder richtete sich auf. Er drehte den Kopf nach links, wo auch die Treppe lag.
    Dort standen zwei weitere und schauten in die Tiefe. Der Mörder nickte den anderen zu, hob den Toten hoch und wuchtete ihn über seine rechte Schulter.
    So näherte er sich der Tür, wo der zweite Killer saß und den Eindringling mit der Waffe bedrohte.
    Enrico war nervös geworden. Er hatte seinen Bruder weggehen sehen und auch die dumpfen Geräusche aus dem Flur gehört. Der andere schien recht gehabt zu haben. Sie waren tatsächlich mit mehreren Personen in das Haus eingedrungen, ohne daß sie bemerkt worden waren.
    Das trieb die Nervosität des Mafioso zusätzlich in die Höhe. Er schluckte ein paarmal, um endlich reden zu können, dabei wußte er genau, daß er sich mit seinen folgenden Worten nur selbst Mut machen wollte. »Ihr habt keine Chance«, sagte er. »Überhaupt keine. Wir sind Profis, wir können euch vernichten.«
    »Kaum.«
    »Wieso nicht?«
    Der Mann mit der Brille lächelte wissend. »Weil wir in dem Teufel einen mächtigen Beschützer haben.«
    Enrico hätte gelacht, doch das lenkte ihn zu sehr ab. »Du bist gut, wirklich. Der Teufel ist auch unser Beschützer. Wir haben ihn gern, glaub mir.«
    »Aber nicht so wie wir.«
    »Was soll das heißen?«
    »Wir schwören auf ihn.«
    »Na und?«
    Der Eindringling erwiderte nichts mehr. Er streckte die Beine aus und machte einen zufriedenen Eindruck. Enrico gefiel das überhaupt nicht. Er hatte allmählich das Gefühl, als wäre ihm das Handeln aus den Händen genommen worden, und so etwas haßte er. Bisher hatte er immer das Geschehen diktiert, nun tat es sein unbewaffneter Besucher.
    Wenn nur Niccolo schon zurückgekommen wäre, doch er schien Schwierigkeiten bekommen zu haben. Sehr große sogar. Vielleicht schaffte eres auch gar nicht.
    Zu viele Gegner.
    Enrico geriet ins Schwitzen. Auf der rechten Handfläche spürte er den Schweiß. Er klebte zwischen seiner Haut und dem Kolben des Revolvers.
    Einen Schalldämpfer hatte er vor die Mündung geschraubt. Wenn der andere sich irgendwie dumm bewegte, würde er abdrücken, doch noch tat er nichts.
    Er blieb provozierend ruhig.
    Die Geräusche, die Enrico aus dem Flur vernahm, gefielen ihm

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