Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harrys Höllen-Cocktail

Harrys Höllen-Cocktail

Titel: Harrys Höllen-Cocktail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
meiner Lampe war nicht nur hell und kalt, es kam mir auch grausam vor, weil es die Einzelheiten genau zeigte.
    Die Männer mußten auf eine schreckliche Art und Weise ums Leben gekommen sein. Vielleicht waren sie verblutet, aber nicht durch Wunden, die man ihnen äußerlich zugefügt hatte, da sahen wir nämlich nichts. Selbst Bill, der immer lockere Sprüche von sich gab, war angesichts dieses Fundes sehr still. Nur unsere Schritte horten wir, als wir die Toten umrundeten.
    »Wer?« fragte der Reporter.
    »Vielleicht waren es mehrere.«
    »Ja, die Höllenbrüder.«
    »Und damit auch Harry.«
    »Und weshalb mußten sie sterben?«
    Ich hob die Schultern. »Das ist eigentlich ganz einfach. Sie waren erstens Zeugen und haben zweitens ihre Aufgabe nicht zur Zufriedenheit ihres Chefs erfüllt. Es sind halt die üblichen Methoden, die man von Gangstern kennt.«
    »Dann wissen wir, was uns bevorsteht.«
    »Ja.«
    Ich schaute mich noch im Raum um, suchte nach Hinweisen, die ich nicht fand. Die Toten waren höchstwahrscheinlich angeheuerte Killer. Mit dämonischen Aktivitäten hatten sie wohl nichts im Sinn.
    »Willst du Inspektor Carnu Bescheid geben?« fragte Bill.
    »Er müßte es wissen.«
    »Ja, eigentlich, aber er würde uns in den Ermittlungen stören.«
    »Genau das ist es. Aber ich will den Chef, ich will Harry. Es wird Zeit, daß wir ihn uns holen.«
    »Das, mein Lieber, meine ich auch.«
    Eigentlich war damit alles gesagt worden. Und so zogen wir uns zurück. Beide atmeten wir auf, als wir vor dem Haus standen. Die Luft kam uns so erfrischend und klar vor. Natürlich waren wir beobachtet worden. Auch jetzt schaute man uns an. Die Menschen sahen mißtrauisch aus. Wenn sie uns gesehen hatten, mußten sie auch den oder die Killer entdeckt haben.
    »Ob man die mal fragt?« Bill kam mir mit seinem Vorschlag zuvor.
    »Nein«, erwiderte ich nach einer Weile des Nachdenkens. »Lassen wir alles, wie es ist.«
    »Wie du meinst.«
    Wir ließen das Haus hinter uns zurück, verfolgt von den neugierigen Blicken der Dorfbewohner. Germaine Gradie hatte versprochen, auf uns zu warten.
    Als wir das Haus mit dem Erker hinter uns gelassen hatten, sahen wir den Jaguar. Germaine hatte ihn verlassen. Sic stand neben der offenen Fahrertür und rauchte.
    Dann lief sie uns entgegen, nachdem sie die Zigarette ausgetreten hatte. An unseren Gesichtern erkannte sie, daß etwas passiert sein mußte. Hastig blieb sie stehen.
    Ich nickte ihr zu. »Wir haben in dem Haus tatsächlich die beiden Killer gefunden.«
    »Ja?« Ihr Blick irrlichterte.
    »Ich betone gefunden. Beide lebten nicht mehr.«
    Germaine war überrascht. »Tot?« fragte sie.
    »Exitus.«
    »Aber wieso?«
    »Das haben wir auch nicht herausfinden können. Die beiden müssen Besuch gehabt haben. Man hat sie auf eine Art und Weise umgebracht, über die wir noch keinen Bescheid wissen. Jedenfalls nicht mit Kugeln oder Messerstichen.«
    Sie nickte. »Bestimmt gibt es noch andere Arten, um einen Menschen vom Leben in den Tod zu befördern.«
    »Magische«, sagte Bill.
    »Wie bei Yves Ducce?«
    »Nein, so nicht. Sie waren noch vorhanden.«
    »Schalten Sie die Polizei ein?«
    »Vielleicht später«, erwiderte ich. »Lassen Sie uns jetzt erst einmal zurückfahren.«
    »Nach Cannes?«
    »Klar. Und dort werden wir dann einem gewissen Harry genauer auf den Zahn fühlen…«
    Harry ärgerte sich, daß der Mordanschlag fehlgeschlagen war. Nun ja, die beiden hatten ihr Versagen bezahlen müssen, aber er dachte mehr an den Teufel, der bestimmt nicht eine so große Geduld mit ihm zeigen würde. Die Hölle wollte Erfolge sehen. In den letzten Tagen waren sie Harry versagt geblieben. Deswegen sorgte er sich.
    Seine Wohnung lag über der Bar. Dort befanden sich zwei Zimmer und auch das kleine Bad. Harry trug nur seine Unterwäsche, als er vor dem Spiegel stand und sich rasierte. Er nahm dazu die Klinge und schaute zu, wie sie Streifen in den weißen Schaum zog, der seine Wangen bedeckte.
    Seine Gedanken drehten sich um die nahe Zukunft. Am liebsten hätte er die Barauch weiterhin geschlossen gehalten, aber das konnte er sich nicht leisten.
    Man wartete darauf, daß er wieder öffnete, zudem hätte er sich unter Umständen auch verdächtig gemacht. Ein kaltes Gefühl überkam ihn, als er an den nahenden Abend dachte.
    Die Bar würde voll sein, und nicht nur mit normalen Gästen, auch seine Höllenbrüder waren anwesend, und die würden dafür sorgen, daß der Teufel reiche Beute bekam.
    Er brauchte

Weitere Kostenlose Bücher