Hashtag #Love
Mikrofon und räuspert sich. »Hallo, mein Name ist Claira Stewart und … als Jahrgangsbeste ist es meine Aufgabe, etwas zu sagen, dabei muss ich gestehen, dass ich überhaupt keine Idee hatte, was ich eigentlich erzählen soll, bis na ja, die zündende Idee kam. Wir alle haben unsere Abschlusszeugnisse in der Tasche - okay, erst in ein paar Minuten - und die meisten von uns werden auf ein College gehen. Viele von uns gehen nach Stanford, an die Brown oder nach Harvard, wo wir das studieren werden, was uns gefällt. Ob Schauspiel, Musik, Kunst, Literatur, Jura, Geschichte, Sozialwissenschaften oder etwas Anderes, wir alle haben uns vor Monaten, als die großen Briefumschläge ankamen entschieden. Bewusst entschieden. Heute, nachdem wir unsere Zeugnisse bekommen haben, werden sich unsere Wege trennen. Freundschaften werden auf die Probe gestellt, Partnerschaften, es wird sich alles ändern. Aber in unseren Herzen bleiben wir doch immer Schüler der Bernstein High. Heute machen wir unseren ersten Schritt in ein neues Leben, aber ich werde gerne zurückblicken auf gute, spannende, lehrreiche und vor allem lustige Schuljahre mit meinen drei besten Freundinnen. Ich wünsche euch allen viel Glück, Erfolg, und dass sich all eure Wünsche erfüllen«, sagt sie.
Ich hebe eine Augenbraue, denn ich hatte mir irgendwie mehr erhofft, also mehr weise Worte für unseren zukünftigen Weg, aber Claira war nie gut im Reden halten. Dennoch applaudiere und jubele ich mit meinen Mitschülern.
♥♥♥
Zehn Minuten später werden wir nacheinander aufgerufen, um unsere Abschlusszeugnisse abzuholen.
Ich bin die Letzte in meiner Reihe und müsste in ein paar Minuten dran sein.
»Stella Grant«, ruft Direktorin Campbell ins Mikrofon, weshalb ich mich erhebe und eilig zur Bühne gehe. Ich erklimme die Stufen und lächele sie an, als sie mir mein Zeugnis entgegenstreckt.
»Herzlichen Glückwunsch, Ms. Grant«, sagt sie.
»Danke, Mrs. Campbell«, erwidere ich glücklich und nehme mein Abschlusszeugnis entgegen.
»Viel Erfolg für Ihren weiteren Lebensweg«, wünscht sie mir und schüttelt mir die Hand. Dann gehe ich weiter, um die Bühne über eine andere Treppe wieder zu verlassen. Ich schaue zu meiner Familie – und Cris – die alle aufgestanden sind und mir applaudieren, bis auf meinen Dad, er macht Fotos, weshalb ich mich zu einer Grimasse hinreißen lasse. Schielend zeige ich das Victoryzeichen, danach lache ich und laufe zurück an meinen Platz.
Nach mir werden noch eine Menge anderer Schüler aufgerufen, was so gute zwei Stunden ausmacht.
Schließlich sagt Direktorin Campbell noch ein paar Worte: »Nun, da Sie alle ihre Abschlusszeugnisse bekommen haben, wünsche ich Ihnen viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg. Behalten Sie die Bernstein High in guter Erinnerung und lernen Sie weiterhin so engagiert, wie Sie es hier getan haben. Alles Gute.«
Wir applaudieren ihr noch mal, dann ziehen wir unsere Kappen ab und werfen sie jubelnd in die Luft.
♥♥♥
Nachdem ich meine Eltern, J.T., und Cris in der Menge gefunden habe und sie eifrig Fotos gemacht haben, ziehe ich den Talar aus, den meine Mom entgegennimmt.
»Meine Kleine ist erwachsen«, schnieft sie.
»Oh, Mom, bitte hör auf zu weinen«, sage ich leise und umarme sie. »Ich bleibe doch immer deine Kleine«, flüstere ich ihr zu.
Sie nickt und löst sich von mir. »Wir brauchen noch ein paar Fotos von dir und Cris fürs Fotoalbum.«
»Okay.« Ich schaue Cris an. »Bereit fürs Shooting?«, schmunzele ich.
»Aber immer«, antwortet er und kommt an meine Seite. Dad zückt die Kamera, als wir uns in Position stellen, und lichtet uns ab. Cris hat seinen Arm um mich gelegt, ich meinen Kopf an seine Schulter gelehnt und wir lächeln.
Nachdem mein Vater genug Fotos von Cris und mir gemacht hat, übergibt er Cris die Kamera, damit er ein Familienfoto von uns machen kann.
Sie kommen alle an meine Seite und Cris mustert uns. »Und jetzt Cheese«, grient er.
»Cheeeeeeese«, wiederhole ich, die anderen auch und er macht gleich mehrere Fotos von uns.
Dann sind wir endlich fertig mit dem kleinen Fotoshooting für das Fotoalbum meiner Mutter.
Cris kommt an meine Seite. »Mein Dad und Maricruz kommen gleich zum Essen, sie konnten vorhin leider nicht kommen«, raunt er.
Ich nicke langsam. »Okay. Ist ja kein Problem.«
»Möchtest du bei mir mitfahren?«, fragt er danach.
»Ja, ich fahre bei dir mit«, antworte ich, greife an seinen Kragen und ziehe ihn zu mir herunter,
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