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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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flogen aus dem linken Flur auf die Treppe. Staub legte sich wie eine Decke über die Stufen. Das war keine kleine Demonstration wie im Mariner – hauptsächlich Rauch und Lärm -, sondern eine riesige Detonation, die zerstören und töten sollte. Eine weitere Explosion, diesmal aus dem rechten Flur, wahrscheinlich aus Julias Schlafzimmer, dröhnte durchs Haus. Das Zimmer lag direkt über der Küche.
    Putz fiel in großen Stücken von der Decke und die Wände zitterten und bogen sich. Savich ergriff Sherlocks Hand und rannte mit ihr durch den wallenden schwarzen Qualm. Das große Haus erbebte, überall stürzten Decken und Wände ein, prasselten Flammen, die sich schnell ausbreiteten. Aus dem Obergeschoss wallte die Hitze herunter und nahm ihnen die Luft.
    Die Küchendecke kam in großen Brocken herunter. Die Balken hielten, standen jedoch in Flammen. Schwarzer Rauch erfüllte den Raum.
    Julia und Cheney hatten sich nasse Geschirrtücher ins Gesicht gepresst und rannten auf die Hintertür zu. Cheney versuchte, Julia hinter sich zu halten.
    »Wir müssen ihnen Deckung geben!«, rief Savich und rannte ihnen hinterher.
    Cheney und Julia brachen durch die Tür und rannten gebückt auf die blumenbewachsene Backsteinveranda zu, als eine Kugel Cheney in die Brust traf und ihn gegen die Hauswand warf. Er taumelte seitwärts, schaffte es aber, Julia mit sich zu ziehen, gegen die Wand zu drücken und sich so zu drehen, dass er sich auf sie werfen konnte.
    Eine weitere Kugel traf ihn in den Rücken. Er ächzte, drückte sich aber immer noch gegen Julia und schützte sie, so gut es ging.
    Als sie draußen waren, scherte Savich nach rechts aus, während Sherlock nach links lief. So spalteten sie sich als Ziel auf und hofften, dass Makepeace zwischen sie geriet. Sie feuerten stetig auf den hinteren Teil des Anwesens, der einzige Ort, wo sich Makepeace hätte verstecken können.
    »Runter!«, rief Savich, als Cheney sich mit der Waffe in der Hand umdrehte.
    »Nein, Cheney, bleiben Sie bei Julia! Runter!«, rief Savich noch einmal und schoss währenddessen weiter. Cheney und Julia rutschten an der Wand entlang auf die Veranda und fanden Deckung hinter zwei großen Blumenkübeln. Ein Geschoss traf einen der Keramiktöpfe, der mit einem lauten Geräusch zerbarst, wodurch Erde, Pflanzenteile und Scherben in alle Richtungen geschleudert wurden.
    Aus der offenen Eingangstür und den Fenstern im ersten Stock schossen lodernde Flammen. Brennendes Holz krachte hinter ihnen auf die Veranda. Savich und Sherlock beschossen die niedrigen Äste einer Eiche, bis ihre Magazine leer waren und sie nachladen mussten. Savich hob die Hand. Sie knieten beide hinter mit Glyzinien berankten Spalieren.
    Alles war still.
    Savich horchte. Über das Geräusch der knisternden Flammen drangen die Rufe der Polizisten zu ihm. Er hörte Schüsse und Sirenen im Hintergrund. Sein Atem ging schwer. Er hatte zu viel Rauch in die Lunge bekommen.
    Sherlock sagte: »Captain Paulettes Männer müssen nach hinten gekommen sein.«
    »Ja«, bestätigte Sherlock und suchte die Bäume ab. »Ich denke, Makepeace ist weg, hat Schadensbegrenzung betrieben.«
    Sie standen langsam auf, sahen sich mit angespannten Gesichtern um und achteten auf die kleinste Bewegung. Durch den dichten Rauch, der aus dem brennenden Haus drang und den Garten einhüllte, war das keine leichte Aufgabe.
    »Ich weiß nicht, ob wir ihn getroffen haben«, sagte Sherlock.
    Durch die Hitze und den Rauch wurden sie zurückgedrängt. Sie husteten und schnappten nach Luft. Der beißende Rauch brannte ihnen im Hals, sie mussten unbedingt da weg.
    Savich hoffte, dass die Polizei Makepeace erschossen hatte.
    Das Dach über Julias Schlafzimmer krachte in dem Moment mit einem gedämpften Getöse in die Küche, als der Feuerwehrwagen vor dem Haus hielt.

KAPITEL 50
    Schweiß tropfte ihnen von den rauchgeschwärzten Gesichtern. Savich und Sherlock knieten sich neben Cheney, der Julia anschrie: »Hör auf, mich zu betätscheln. Es geht mir gut, alles in Ordnung.«
    »Halt still, du Macho. Er hat dich zweimal getroffen, weil du unbedingt den Helden spielen musstest …«
    Cheney schaute in ihr schmutziges Gesicht. Ihr Haar war aus dem Zopfband gerutscht und ihre Augen waren blutunterlaufen. Der Rauch musste in ihre Lunge gelangt sein, was ihn beunruhigte. Ihr Blick spiegelte ihre große Angst wider, also berührte er sanft ihre Lippen und sagte: »Du siehst wirklich hübsch aus.«
    »Was? Bist du völlig

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