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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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Ermittler.
    Er gesellte sich zu Sherlock, die vor einem Gemälde stand, das über dem Kamin hing. »Das ist also Dr. August Ransom«, sagte er. »Seine Augen sind so dunkel und gefühlvoll wie die von Wallace Tammerlane und Bevlin Wagner.« Ob man die wohl für das hellseherische Gesamtpaket brauchte?, fragte er sich. Er blickte in den Spiegel neben dem Kamin. Seine eigenen dunklen gefühlvollen Augen starrten zurück.
    »An die Arbeit.«
    Es gab keine Safes, die hinter Bildern versteckt waren oder sich in dem einzigen Regal hinter den Büchern verbargen. Sherlock klopfte die Parkettbretter ab – keine hohlen Geräusche. Nichts unter dem Teppich.
    »Tja, als Nächstes sollten wir uns die Küche vornehmen«, sagte sie. »Ich tippe auf die Gefriertruhe.«
    Julia und Cheney kamen ins Wohnzimmer. Cheney schüttelte den Kopf. »Nichts. Wir haben sogar den großen Tisch beiseitegeschoben, damit wir den Boden darunter untersuchen konnten. Null, nada.«
    Julia sagte: »Dann sollten wir jetzt in Augusts Schlafzimmer nachsehen. Da habe ich nur flüchtig aufgeräumt. Dort hat er manchmal auch gearbeitet.« Sie wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als über ihnen das Knarren des Eichenholzfußbodens zu hören war.
    Alle blickten nach oben. Cheney hatte bereits seine SIG gezogen. Savich legte sich den Finger auf den Mund. »Julia, wie könnte er ins Haus gelangen, ohne dass ihn einer der Polizisten draußen sieht?«
    Sie war völlig perplex und sagte dann: »Ja, jetzt weiß ich es wieder. Draußen am Bodenfenster hängt eine uralte Feuerleiter, die am Haus festgeschraubt ist. Sie ist völlig zugerankt, weil August sie als Schandfleck betrachtete und wollte, dass sie versteckt bleibt.«
    Cheney sagte leise: »Wir werden mit Julia keinerlei Risiko eingehen. Ich werde mich mit ihr zusammen in der Vorratskammer verstecken. Das ist wahrscheinlich der sicherste Ort im Haus.« Savich sagte: »Was auch immer geschieht, passen Sie auf Julia auf. Komm, Sherlock.«
    Nachdem Julia und Cheney fort waren, gingen Savich und Sherlock zum Fuß der prunkvollen Treppe und horchten.
    Nicht der leiseste Ton drang zu ihnen herunter.
    »Vielleicht war es nur ein Knarren im alten Gebälk«, flüsterte Sherlock.
    »Kann sein.« Mit einer Geste bedeutete er ihr, sich auf der anderen Seite bei der Wohnzimmertür unter der Treppe zu postieren.
    Sherlock ließ sich auf die Knie herab und behielt die Übersicht über die Treppe und den Absatz im Obergeschoss. Sie war ungeduldig. Es machte sie verrückt, sich still verhalten zu müssen und nicht hochpreschen zu können. Doch sie wagte nicht, sich zu bewegen. Sie wartete, bis ihre Füße eingeschlafen waren und ihr Magen grummelte. Sie sah zu Dillon, der noch immer völlig regungslos wie ein Schatten dastand.
    Wie sie hatte er sich teilweise hinter einem Treppenpfosten versteckt, dem, den Julias Geschoss am Samstagabend zerfetzt hatte.
    Savich dachte an seinen Vater, der diese Begabung seines Sohnes so sehr bewundert hatte, weil er selbst, Buck Savich, immer Hummeln im Hintern gehabt hatte und nie stillhalten konnte. Savich blickte sich nach Sherlock um. Die wilde Energie, die sie verströmte, war fast greifbar. Sie war gut ausgebildet, eine sehr gute Schützin und hatte tolle Reflexe, aber wie immer, wenn sie in Gefahr war, spürte er eine tief sitzende Angst in der Magengegend. Er bezweifelte, dass sie je verschwinden würde. Es erstaunte und erfreute ihn, dass sie genauso empfand.
    Wieso hörten sie nichts mehr? Vielleicht war da ja gar nichts, aber das konnte er nicht glauben. Sicher stand Makepeace ebenso regungslos da und horchte. Er musste wissen, dass sie noch im Haus waren. Wusste er auch von den Polizisten draußen? Höchstwahrscheinlich. Aber er konnte sich nicht sicher sein, dass sie ihm auf die Schliche gekommen waren. Er musste aus dem Flur und zum Treppenabsatz kommen. Er musste einen Schritt machen, das war logisch. Sicher wartete er, dass Julia nach oben kam. Hatte er eine Ahnung, warum sie da waren? Savich würde darauf wetten. Woher er das wusste, war zwar unklar, aber Makepeace kannte den Grund.
    Eine unendliche lange Minute ging vorbei, dann noch eine. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Makepeace musste aufgefallen sein, dass etwas nicht stimmte. Es war einfach schon zu lange her, dass jemand ein Geräusch verursacht hatte. Dann war Savich auf einmal alles klar. »Runter, Sherlock!«
    Eine Explosion erschütterte das Haus. Rauch und Flammen schossen ihnen von oben her entgegen, Trümmer

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