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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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übergeschnappt?«
    Sherlock konnte nicht anders, als laut zu lachen. »Genug der Schmeicheleien. Kommt schon, wir müssen hier verschwinden.«
    Aber Julia hielt Cheney fest, ihr Atem ging schwer. Er nahm ihre Hände. »Hör zu, Julia, es geht mir gut. Ich habe eine kugelsichere Weste an. Die Geschosse sind nicht durchgegangen. Es tut nur ein bisschen weh, das ist alles.«
    »Ja, gut. Ich habe ja auch so eine Weste an. Also, wieso hast du dich dann auf mich geworfen?«
    »Ich diene und schütze, Madam.«
    Savich blickte auf, als Frank Paulette neben Cheney trat. »He, Junge, du siehst ein bisschen grün um die Nase aus. Hast du was abgekriegt? Du wirst ein paar blaue Flecken und schmerzende Rippen haben, aber es gibt nichts Besseres als Kevlar, um dich am Leben zu halten. Wie wär’s, wenn wir uns sofort aus dem Staub machen?«
    Savich lud sich Cheney in Art der Feuerwehrmänner auf die Schulter und lief ums Haus, während sich die anderen, so gut es ging, zum Schutz um Julia scharten.
    Sie rannten über den vorderen Rasen und hielten an der Straße an. Sie standen noch immer eng beieinander und deckten sich gegenseitig. Als Savich Cheney von seiner Schulter hob, fühlte der sich trotz seiner Kevlarweste, als ob ihm ein wütender Pamplona-Stier seine Hörner in die Brust gerammt hätte. Cheney sah zu Frank auf, der gerade sein Handy eingesteckt hatte. »Bitte sag mir, dass deine Leute ihn geschnappt haben. Mehr will ich gar nicht. Ich stehe auf und tanze, wenn du es sagst.«
    »Noch nicht, aber er kommt nicht weit. Unsere Leute schwärmen aus, wir kriegen ihn. Savich sagte, dass sie ihn ganz schön unter Beschuss genommen haben. Vielleicht haben sie ihn ja getroffen.«
    Ein Balken vom Giebel am Ende des Hauses krachte herunter und ließ heiße Funken sprühen.
    »Captain!«
    Frank drehte sich um. »Haben Sie ihn, Booker?«
    »Er hat kein Auto gestohlen, Captain. Er hat ein Motorrad genommen, das hatte er in den Büschen neben der Einfahrt eines Nachbarn ein paar Häuser weiter versteckt. Charlie hat gesehen, wie er davongerast ist, und auf ihn geschossen. Jetzt sind ein halbes Dutzend Cops hinter ihm her. Es dauert nicht mehr lange.«
    »Sah er verwundet aus?«
    »Charlie meinte, der Typ saß ganz gekrümmt auf dem Motorrad und hatte einen Helm auf, also haben sie nichts Genaues sehen können. Ich weiß nicht, wie Makepeace an Salter und James vorbeigekommen ist, Captain, aber sie haben überhaupt nichts Auffälliges gesehen, bis das Haus in die Luft flog.«
    Cheney sagte: »Okay, du kannst jetzt wirklich aufhören, mich zu tätscheln, Julia. Mir geht’s gut.«
    »Halt mal’ne Minute still, Junge.« Frank knöpfte Cheneys Hemd auf und öffnete die Klettverschlüsse der Weste. Er berührte die Geschosse, die sich auf Brusthöhe ins Material gebohrt hatten. Dann zog er Cheney die Weste aus, drehte ihn auf die Seite und betrachtete seinen Rücken. »Oscarwürdige Prellungen, Cheney. Wenn du nicht vor ihr gestanden hättest, hätte Julia vielleicht nicht so viel Glück gehabt.«
    Ein halbes Dutzend Schläuche spritzten Wasser auf das schwelende Dach. Julia starrte ausdruckslos ihr brennendes Haus an. Die Hände hatte sie zu Fäusten geballt, als die Flammen aus den Schlafzimmerfenstern züngelten.
    Cheney nahm ihre Hände, lockerte die Fäuste und küsste die geschwärzten Handflächen. »Hör zu, es ist dir nichts passiert, das ist die Hauptsache. Wir haben es überstanden.«
    Bald waren alle Nachbarn aus ihren Häusern gekommen und blickten voller Schrecken und Faszination auf das Feuer. Manche wässerten ihre Vorgärten und Dächer, andere standen in kleinen Gruppen zusammen. Einige kamen zu Julia und brachten Decken und Kaffee. Doch die meisten schauten nur zu.
    Der Feuerwehrchef, Lucky Mulroney, stieß zehn Minuten später zu ihnen. »Gute Neuigkeiten, Mrs Ransom. Wir haben das Feuer unter Kontrolle. Es sieht so aus, als sei etwa die Hälfte des Hauses strukturell intakt. Doch die Inspektoren müssen sich das Ganze erst noch gründlich ansehen.« Er schaute sich um. »Eine Bombe – und was für eine. Es ist traurig, wenn eines unserer schönen alten Häuser abbrennt.«
    »Ja«, sagte Julia, ohne den Blick von Augusts Haus abzuwenden. »Er hat versucht, mich zu töten, hat es aber nicht geschafft. Das war das dritte Mal …« Sie wurde unterbrochen von einem Übertragungswagen, der drei Meter entfernt quietschend zum Stehen kam. Ein Mann schob die Seitentür auf und sprang mit einer Kamera auf der Schulter

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