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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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»Nein, danke, Mr Wilson. Wir müssen Ihnen noch ein paar Fragen über den Motorradfahrer stellen.«
    »Nennen Sie mich Tuck. Macht jeder außer meiner kleinen Urenkelin.«
    Tuck Wilson winkte sie zu einer Holzschaukel hinüber, aber sie schüttelten die Köpfe.
    »Was genau tat der Mann, nachdem er sein Motorrad in die Büsche gefahren hatte?«
    »Wie ich schon dem anderen Polizisten gesagt habe: Er ist gleich abgesprungen – er hatte wohl Erfahrung mit Motorrädern, es ging alles ganz glatt -, dann drehte er sich um und schaute die Straße hinauf. Nicht mehr als eine Minute verging, bevor das blaue Auto kam. Er sprang rein, auf der Beifahrerseite, und sie fuhren davon.«
    Eine ganze Minute, dachte Savich und lächelte. »Können Sie uns sagen, wie der Motorradfahrer ausgesehen hat, Mr Wilson?«
    Tuck deutete mit seinem Stock in Richtung der Büsche. »Er war eher groß, ein Schwarzer. Er bewegte sich ziemlich schnell, und er war kräftig und irgendwie elegant. Er trug eine alte, zerschlissene schwarze Lederjacke – ich hab die Risse im Leder sogar mit meinen alten Augen sehen können. Er hatte Stiefel an, nicht Cowboystiefel, sondern so schwarze Motorradstiefel. Und er hatte einen Helm auf. Den hat er abgenommen, als er vom Motorrad abgesprungen ist. Er hatte’ne Brille auf, ist das nicht komisch? Er muss mich und Alice gesehen haben, aber er hat sich nicht um uns gekümmert. Nein, er hat sich nur auf die Straße konzentriert und nach dem Auto Ausschau gehalten.«
    »Ausgezeichnet, Tuck«, sagte Savich. »Denken Sie noch mal zurück. Sie sehen das blaue Auto und den Fahrer. Was können Sie mir von ihm erzählen?«
    »Hm, also das ist ein bisschen schwieriger, es ging alles so schnell. Es war ein junger Mann, wie der andere …« Tuck unterbrach sich und lachte. »Sie müssen verstehen, dass mir jeder unter fünfundsechzig jung vorkommt. Alice sagte, sie seien beide alt gewesen, aber sie ist erst sieben.«
    »In mittleren Jahren vielleicht? Hatte er eine Glatze? Eine Brille? Was hatte er an?«
    »Nein, keine Glatze, da bin ich sicher. Ich habe definitiv Haare gesehen, auch wenn ich nicht weiß, ob es viele waren. Die Farbe? Kann ich wirklich nicht sagen, tut mir leid. Ich hab noch gedacht, wie seltsam es ist, dass er mit den Fingern aufs Lenkrad trommelte, als der andere eingestiegen ist. Dann hat er herumgeschrien.«
    »Konnten Sie hören, worum es ging?«, fragte Savich.
    »›Beeil dich‹, das hat er zweimal gerufen, und dann hat er geflucht und ist aufs Gas gestiegen. Wenn ich es bedenke, ist das Auto ziemlich schnell losgefahren. Also war es vielleicht kein durchschnittliches Auto, wahrscheinlich eher ein teures, ein deutsches vielleicht. Es klang ruhig und sanft.«
    »Bruder Tuck, du hast vergessen, dass der Typ, der gefahren ist, total wütend war.«
    Ein kleines Mädchen war aus der Haustür geschlüpft und spähte hinter seinem Urgroßvater hervor. »Du bist Alice, ja?«
    Alice starrte Sherlock an. »Bestimmt ist Ihr Haar total hübsch, Madam, aber jetzt nicht. Sieht aus, als müssten Sie es mal waschen. O ja, ich bin Alice Douggan und das ist einer meiner Vorfahren.«
    Sherlock lächelte beide an. »Geht es in Ordnung, Tuck, dass wir mit Alice sprechen?«
    »Klar, kein Problem. Alice, komm hinter mir vor. Na los. Stell dich gerade hin, Schultern zurück, und erzähl ihnen, was du gesehen hast. Aber füg nicht alle möglichen Kleinigkeiten dazu, die du dir ausgedacht hast. Sonst verhaften sie dich vielleicht. Die sind vom FBI.«
    Alice ging um Tuck herum und positionierte sich in der Mitte. Sie neigte den Kopf zur Seite und musterte sie genau. Sie war überhaupt nicht schüchtern, die kleine Fee. »Sie sind ganz schön schmutzig. Meine Mama würde mir das Fell über die Ohren ziehen, wenn ich mich so schmutzig machen würde. Sie waren in dem großen Feuer, stimmt’s?«
    »Das ist richtig«, sagte Savich und kniete sich hin, damit er mit dem Mädchen auf Augenhöhe sprechen konnte. »Deine Sommersprossen gefallen mir. Ich wünschte, meine Frau hätte welche. Die würden gut zu ihren roten Haaren passen. Aber ich nehme an, als sie dran war, hat Gott den Kopf geschüttelt. Und als unser kleiner Junge welche wollte, hat Gott auch abgewinkt.«
    »Ich mag sie nicht. Die anderen Kinder verspotten mich, sie sagen Tüpfelgesicht.«
    »Warte, bis du einundzwanzig bist und ein wunderschönes Lächeln hast. Die Jungs werden Schlange stehen, nur damit sie mit dir reden dürfen. Das musst du dir merken.«
    Das

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