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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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weiß das. Bisher jedenfalls nicht.«
    Inspector Bigger hätte gerne noch weitergelästert, aber sie war nicht dumm. Sie nickte und sah sich im Wohnzimmer um. »Ich hatte ganz vergessen, was für ein Palast dieses Haus ist. Und jetzt gehört es ihr ganz allein. Wie alt ist sie eigentlich? Achtundzwanzig, neunundzwanzig?«
    »So ungefähr«, sagte Captain Paulette. »He, Cheney, geh doch mal und hilf Mrs Ransom.«
    Weil sie mich nicht als ihren Feind ansieht, denkt Frank, dass sie mit mir spricht. Und vielleicht hatte er ja sogar recht. Cheney sagte nichts, nickte nur und ging hinaus in die große Eingangshalle. Wo ging es hier nur zur Küche?
    Er hielt einen Moment inne und lief dann in Richtung der Frauenstimme, die tief und gleichzeitig zart vor sich hin sang. Die Küche lag in der Mitte des hinteren Flurs, auf der linken Seite. Ein weiterer Raum, der so groß wie sein Wohnzimmer war, dachte er, während er die unzähligen Edelstahlgeräte, die kupfernen Töpfe über der Kücheninsel und die schimmernden italienischen Fliesen anstarrte. Julia sang, wahrscheinlich um die Angst in Schach zu halten, als sie den Wasserkocher ausstellte und kochendes Wasser in eine große Cafetière goss. Er fragte sich, ob der Kaffee so zubereitet wohl wirklich besser schmeckte.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte Cheney und ließ die Hände in August Ransoms Hosentaschen verschwinden.
    Ohne aufzusehen, antwortete sie: »Im Schrank neben dem Kühlschrank sind die großen Tassen. Ich hole ein Tablett.« Sie überlegte einen Moment. »Meinen Sie, ich sollte auch ein paar Kekse dazulegen? Oder so was in der Art?«
    Er grinste. »Ich habe Sie aus der Bucht geholt und kein Abendessen gehabt. Was für Kekse haben Sie denn?«
    »Oreos«, sagte sie.
    »Ich hoffe, Sie haben ein paar Dutzend davon.«
    »Ja, eine ganz frische Packung. Mrs Filbert sagt immer, dass sie mich nur damit dazu kriegt, Milch zu mir zu nehmen.«
    »Mrs Filbert?«
    Sie hob das Kinn. »Meine Köchin.«
    Julia holte ein großes Tablett aus einer Schublade in der Kücheninsel hervor, auf dem eine freundliche Strandszene abgebildet war. Als er die riesigen Tassen aufs Tablett stellte, fragte er: »Warum kann Inspector Bigger Sie nicht ausstehen?«
    Sie stockte kurz und ging dann zu einem Wandschrank, der sich als Vorratskammer entpuppte. Sie kam mit einer ungeöffneten Packung Oreos wieder heraus und richtete die Kekse kreisförmig auf einem Teller an, den sie aufs Tablett stellte. »Die Frage können Sie sich selbst beantworten, Agent Stone. Sie glaubt, dass ich meinen Mann umgebracht habe. Ich denke sogar, dass sie Halleluja gerufen hätte, wenn ich heute ertrunken oder mit einem Messer im Hals geendet wäre.«
    »Ja, so kam es mir auch vor. So wie sie sich heute benommen hat, werden wir sie sicher nicht wiedersehen müssen. Captain Paulette wird wahrscheinlich ihrem Vorgesetzten berichten, dass sie sich unprofessionell verhalten hat. Das Letzte, was das SFPD jetzt braucht, ist, dass Ihre Anwälte es für Biggers Benehmen Ihnen gegenüber auseinandernehmen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Das lohnt sich nicht.«
    »Ja, wenn ich Sie wäre, würde ich ihr eher eine verpassen.«
    Sie schaute vollkommen ernst und ballte ihre Hände zu Fäusten. »Das wäre ein Spaß.«
    Er lachte, nahm das Tablett und ging voran aus der Küche. Ihre Schritte hallten auf den Fliesen wider.
    Zehn Minuten später ließ Captain Paulette den Polizeizeichner, Danny Otis, herein. »He, Captain, wissen Sie, dass die Warriors so dicht dran waren« – Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand berührten sich fast -, »die Lakers zu schlagen? Na gut, nach dem zweiten Viertel fielen sie ziemlich weit zurück, aber es war kein totaler Absturz, wie ich’s befürchtet hatte.«
    Captain Paulette grunzte. »Ja, klar, das sind gute Neuigkeiten. Haben Sie Ihren Computer dabei? Gut, dann kommen Sie rein, Danny. Mal sehen, was Sie von Mrs Ransom bekommen.«
    Um zehn waren die Oreos vertilgt und zwei Kannen Kaffee geleert, und Danny hatte zwei Zeichnungen nach den Aussagen von Julia Ransom und Agent Stone angefertigt, die sich überraschend ähnelten. Die Details in Julias Skizze waren beeindruckend.
    Cheney sagte: »Es gibt ein paar Unterschiede – aber da Mrs Ransom den Täter aus der Nähe gesehen hat, glaubt ihr eher als mir. Willst du damit weitermachen, Frank? Soll ich sie an Dillon Savich in Washington schicken?«
    »Wir sollten erst mal Kopien machen. Und dann sehen wir, was er damit anfangen kann. Okay,

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