Hass
gesagt. Glauben Sie mir, Sie wollen bestimmt nicht, dass ein exzentrisches Medium mit der Polizei zusammentrifft. Das ist keine tolle Mischung.«
»Nein«, sagte Cheney langsam. »Ich schätze nicht.«
KAPITEL 5
Captain Frank Paulette traf mit zwei Ermittlern ein, die den Mordfall Dr. August Ransom im vergangenen Herbst und Winter geleitet hatten – Inspector Rainy Bigger und Inspector Allen Whitten.
Die beiden Beamten nickten Julia Ransom wortlos zu, doch Cheney erkannte eine Spur Verachtung in Inspector Biggers Gesichtsausdruck, was ihn die Stirn runzeln ließ. Inspector Allen Whitten ließ nur professionelle Gleichgültigkeit erkennen. Frank trat vor und machte sich mit Julia bekannt, schüttelte ihre dünne, blasse Hand.
Cheney stellte fest, dass sie keinen Ehering am Finger hatte, sie trug überhaupt keinen Schmuck.
»Sind Sie sicher, dass Sie keinen Arzt brauchen, Mrs Ransom? Der Bluterguss am Kinn sieht ziemlich schlimm aus.«
Sie berührte leicht ihr Kinn und öffnete und schloss den Mund zwei-, dreimal. »Der Kiefer ist nicht gebrochen, er sieht nur schlimm aus. Danke für Ihre Besorgnis, Captain Paulette.« Sie sah Whitten und Bigger schicksalsergeben an. »Bitte kommen Sie herein. Das ist Agent Cheney Stone.«
Bigger und Whitten schüttelten ihm die Hand. Ein FBI-Typ, dachten sie, das wusste Cheney, und auch, dass sie sich fragten, ob er einfache Polizisten vor dem Frühstück verspeiste.
Inspector Rainy Bigger musterte Julia von oben bis unten und verbarg dabei keineswegs ihre Abneigung. »Sie sehen ziemlich gut aus, dafür dass Sie ins Gesicht geboxt und in die Bucht geworfen wurden, Mrs Ransom.«
Julia wusste, dass Bigger glaubte, sie sei mit dem Mord an August davongekommen. Sie verabscheute es, dass die Feindseligkeit der Polizistin sie in die Defensive drängte und sie sich beinahe unwürdig fühlte, überhaupt am Leben zu sein. Sie antwortete kurz angebunden: »Danke. Gute Gene.«
»Oder etwas komplett Anderes«, gab Bigger zurück.
Julia sagte: »Agent Stone, denken Sie, ich habe mich selbst geschlagen und bin danach fröhlich übers Geländer in die Bucht gesprungen, vielleicht zu einer abendlichen Schwimmübung?«
»Nein, natürlich nicht«, antwortete Cheney und gab Bigger mit Blicken zu verstehen, sie solle sich besser zurückhalten.
»Nein, das meinten Sie nicht, oder, Inspector Bigger?«, sagte Julia langsam. »Sie dachten eher an einen Streit unter Schurken, kann das sein?«
Inspector Bigger hielt den Mund, aber zuckte dramatisch mit den Schultern.
Cheney war erleichtert, dass sich die Polizistin wenigstens einen winzigen Rest Professionalität bewahrt hatte.
Inspector Whitten sagte: »Es sieht so aus, als wollte Sie jemand verletzen, Mrs Ransom.«
»Ich glaube, mit einem Messer geht die Sache schon übers Verletzen hinaus, Inspector Whitten«, antwortete Julia.
Er deutete mit einem Nicken zu einem prachtvollen impressionistischen Gemälde über dem Kamin aus Carrara-Marmor.
»Ist das neu?«
»Sie meinen, ich habe das mit meinen unrechtmäßigen Einnahmen erworben?«
Das war genau, was er meinte, wusste Cheney, doch er sagte nichts. Er wollte hören, was Julia darauf antwortete.
Julia sagte: »August mochte die Impressionisten nicht besonders. Ich schon. Ich habe es aus meinem Arbeitszimmer heruntergeholt. Es ist ein Sisley. Mein Mann hat ihn mir als Hochzeitsgeschenk gekauft. Gefällt es Ihnen, Inspector Whitten?«
»Also, ja. Ich wette, der hat Dr. Ransom einiges gekostet. Wer, denken Sie, ist hinter Ihnen her, Mrs Ransom?«
»Der Mann war kein Straßenräuber oder verrückter Drogensüchtiger. So wie er sich verhalten hat, dachte ich, könnte er derjenige sein, der meinen Mann ermordet hat. Er hätte mich getötet, wenn Agent Stone nicht da gewesen wäre.«
»Ja, Cheney ist ein Held«, sagte Inspector Bigger.
Frank runzelte die Stirn über seine beiden Polizisten. Vielleicht war es nicht so klug gewesen, sie mitzubringen, besonders Inspector Bigger. Sie war ungemein zornig. Warum nur? Er musste mit Lieutenant Vincent Delion sprechen, der in zwei Tagen aus dem Urlaub zurückkommen würde, oder verdammt, vielleicht war es auch noch eine Woche. Er sagte: »Ihr Mann wurde schon vor sechs Monaten ermordet, Mrs Ransom. Wieso sollte der Mörder Sie erst jetzt tot sehen wollen? Möglicherweise haben Sie sich an etwas erinnert? Vielleicht haben Sie etwas gefunden, das auf den Täter oder die Täterin hinweist, und die Person hat davon erfahren?«
»Ich glaube nicht,
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