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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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doch jetzt hatte er endlich den Beweis vor sich.
    Dix holte sein Handy hervor und fotografierte damit die letzten Seiten von August Ransoms Tagebuch. Es würde nicht als Beweis vor Gericht standhalten, aber es belegte die Wahrheit. Er wünschte, er könnte alles fotografieren, aber mit einem Blick auf die Uhr wurde ihm bewusst, dass er gehen musste. Er klappte das Tagebuch zu und schob es zurück unter die anderen, steckte dann alle zusammen wieder in die Fächermappe, sicherte diese mit dem Gummiband und legte sie zurück in den Tresor, genau so, wie er sie vorgefunden hatte. Er machte den Safe zu, hängte den Picasso wieder davor und räumte alles an seinen Platz.
    Da hörte er, wie die Wohnungstür geöffnet wurde.

KAPITEL 58
    Dix warf einen letzten prüfenden Blick auf Thomas Pallacks Schreibtisch und hoffte, dass er alles wieder an den richtigen Platz gelegt hatte. Dann verschloss er die Schublade. Pallack würde nichts merken. Aber was, wenn Pallack oder Charlotte ins Wohnzimmer gingen und feststellten, dass ihre wunderbare Aussicht von zugezogenen Vorhängen verdeckt war?
    Er hörte, wie die Wohnungstür geschlossen wurde, dann Stimmen und Schritte. Dix sah die langen Vorhänge am anderen Ende des Arbeitszimmers. Ein Klischee, aber das einzige gute Versteck. Er ging schnell hinüber und schlüpfte hinter die schweren dunkelgrünen bodenlangen Brokatvorhänge. Hoffentlich reichte das aus. Durch einen Spalt konnte er ins Zimmer sehen. Das Ehepaar kam fast bis zur Zimmertür und blieb dann stehen.
    Pallack sagte irritiert: »Die verdammte Alarmanlage ist schon zum dritten Mal in diesem Monat ausgefallen.«
    Charlottes Stimme klang müde und gereizt. »Die Nachbarn haben wahrscheinlich schon angerufen.«
    Pallack grunzte. »Das regt mich auf. Konntest du es fassen, dass sie sagten, Barbara neige zu sehr nach links?«
    Charlotte sagte mit teilnahmsloser Stimme: »Sie könnten damit recht haben. Es überrascht mich, dass du dir überhaupt irgendwas gemerkt hast, das heute Abend jemand gesagt hat. Zum Glück hast du uns da rausgebracht. Ich hätte geschrien, wenn ich mir noch mehr von diesem Geschwätz hätte anhören müssen. Thomas, was machen wir da nur?«
    Thomas Pallack klang gereizt. »Jetzt werd nicht hysterisch. Es ist vorbei, alles ist erledigt. Meissen ist tot, und wir haben die Tagebücher. Das war’s. Wenn Makepeace aus der Stadt verschwindet, können wir das Ganze vergessen. Ich brauche eine Minute, um Berenger Security anzurufen. Ich will wissen, weshalb, zum Teufel, der Alarm abgestellt ist.«
    »Aber sie wissen es.«
    »Diese lächerlichen FBI-Typen? Julia Ransom? Wen interessiert das schon? Damit kommen sie nicht weit.«
    Pallacks schwere Schritte kamen näher. Er betrat das Zimmer und ging über den Teppich zum Telefon.
    Charlotte folgte ihm, ging aber nicht bis zum Schreibtisch. Ermattet sagte sie: »Hoffentlich hast du recht mit dem FBI. Aber wir können Makepeace nicht so einfach vergessen – er ist außer Kontrolle geraten, das weißt du. Als er dir vorhin die Tagebücher gebracht hat, hat er über nichts anderes geredet als davon, Julia umzubringen.«
    Pallack zuckte die Achseln. »Egal. Julia ist unwichtig. Wenn Makepeace sie tötet, dann auf seine Kosten, nicht auf unsere. Das habe ich ihm auch gesagt. Geh jetzt ins Bett, Charlotte. Ich komm auch bald hoch.«
    Charlottes Schritte klapperten leise über den hölzernen Flurboden und wurden dann von dem persischen Treppenläufer geschluckt.
    Pallack setzte sich an den Schreibtisch und zog das Telefon zu sich heran. Er meldete der Sicherheitsfirma den Fehler im Alarmsystem, beschimpfte die Person am anderen Ende der Leitung und legte auf. Dann fuhr er den Computer hoch und summte leise vor sich hin, als er lostippte.
    Was schrieb er denn mitten in der Nacht?
    Das Telefon klingelte.
    Pallack meldete sich: »Ja?«
    Er hörte eine Weile zu und sagte dann: »Es ist mir egal, ob sie bei den Sherlocks ist. Es gibt keinen Grund mehr, ihr nachzustellen. Scheiße. Rufen Sie mich hier nicht mehr an. Eine Telefonzelle? Na und – jetzt, wo ich Augusts Tagebücher habe, ist unsere Geschäftsbeziehung beendet. Sie sollten San Francisco so schnell wie möglich verlassen.
    Verdammt, Julia Ransom ist jetzt unwichtig. Ich will mich nicht auch noch mit den Folgen daraus beschäftigen müssen. Nein, ich will Sie heute nicht sehen.«
    Pallack klopfte ungeduldig auf den Tisch.
    »Sie haben den Durchblick verloren, Xavier. Hören Sie mir zu. Fliegen Sie nach Costa

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