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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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erstreckten. Hier lag seine letzte Hoffnung, eigentlich seine größte Hoffnung. Er ging hinter den großen Mahagonischreibtisch, der schwach nach dem Rauch teurer Zigarren roch, und versuchte die obere Schublade aufzuziehen. Sie war verschlossen. Er brauchte auch hier nur ein paar Sekunden, um das Schloss zu knacken.
    Dix freute sich, weil er damit den gesamten Schreibtisch entriegelt hatte. Er durchsuchte sorgfältig alle Schubladen. Er hoffte, Kontoauszüge, ein Scheckbuch oder irgendetwas anderes zu finden, das Pallack mit Makepeace, David Caldicott oder Christie in Verbindung brachte. Aber er fand nur ordentlich gestapelte Rechnungen, Zeitungsausschnitte mit Artikeln über Pallacks Spendensammlungen, Briefe von irgendwelchen hohen Tieren und den üblichen Kleinkram. Er flehte leise um Beistand und schaltete Pallacks Computer ein.
    Er war passwortgeschützt, was er erwartet hatte. Genau aus diesem Grund hatte er schon vorher eine Liste mit möglichen Wörtern und Nummern zusammengestellt. Er tippte alle nacheinander ein, probierte Variationen und Zusätze, aber nichts funktionierte. Er war einfach nicht gut genug, um hineinzukommen. Dafür hätte er Savich brauchen können.
    Hinter einer echten Picasso-Zeichnung mit seltsamen Formen, die keinem Menschen ähnelten, den er je getroffen hatte, fand er einen Safe. Es war ein Tresor mit Zahlenschloss, und ohne die Kombination oder einen Schweißbrenner würde er ihn nicht öffnen können. Dix ging zurück zum Schreibtisch, ließ sich auf die Knie nieder und zog alle Schubladen heraus, damit er sich auch die Unterseiten ansehen konnte. Dann hob er die Tastatur hoch, und da, unterm g und h standen drei zweistellige Nummern. Zum ersten Mal, seit er das Haus der Sherlocks verlassen hatte, lächelte Dix.
    Einen Moment später zog er die Tür des Tresors auf. Er war etwa halb voll. Bei dem Inhalt handelte es sich zum größten Teil um Papiere, die durch Gummibänder zusammengehalten waren, des Weiteren fand er eine große Fächermappe, einen Stapel Hundert-Dollar-Noten im Wert von zirka fünftausend Dollar und darunter einige Samtbeutel. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er die Schnüre des weinroten Säckchens aufzog und den Inhalt auskippte. Er bestand aus einer wunderbaren Diamanthalskette und dazu passenden Ohrringen. Dix öffnete einen dunkelblauen Beutel, was weitere Diamanten, einen Smaragd von der Größe seines Daumennagels und ein halbes Dutzend loser blutroter Rubine von etwa je zehn Karat zum Vorschein brachte. Aber kein Armband. Er tat die Juwelen wieder in ihre Beutel und schob diese zurück unter die Geldscheine. Dann nahm er einen Stapel Papiere heraus, prägte sich die Reihenfolge ein und ging sie systematisch durch. Pallacks Testament, Charlottes letzter Wille, einige Gesellschaftsverträge, Urkunden über Immobilien auf der ganzen Welt, Dokumente auf Griechisch und Französisch, Versicherungspolicen, Geschäftsverträge, die gründlich zu lesen er keine Zeit hatte und die ihm auch nicht besonders wichtig erschienen.
    Er zog die große Mappe heraus und entfernte das Gummiband. Darin fanden sich etwa ein Dutzend Notizbücher.
    Was war das?
    Oben drauf lag ein Farbfoto. Es zeigte David Caldicott neben … Dix erstarrte. War das Christie? Charlotte? Er hätte es nicht einmal im Ansatz erklären können, aber mit dem Herzen sah er Christie, nicht Charlotte Pallack. David Caldicott hatte gesagt, dass er Christie kannte, dass sie sein Spiel bewundert und mit ihm gesprochen hatte. Aber offenbar ging ihre Bekanntschaft tiefer. Im Hintergrund waren die Gebäude der Stanislaus zu erkennen. Es war Herbst. Rote, gelbe und braune Blätter bildeten einen bunten Teppich, die Äste waren fast kahl. David und Christie lächelten in die Kamera. Wer hatte das Bild aufgenommen? Er drehte es um. Auf der Rückseite stand nur ein Datum. Es lag drei Jahre und vier Monate zurück.
    Er steckte es in die Jackentasche. Als er den Stapel der dünnen Notizbücher betrachtete, wurde ihm klar, dass er tatsächlich August Ransoms Tagebücher gefunden hatte. Aber wie waren die hierhergekommen? Aus dem allerersten schauten drei gefaltete Seiten Briefpapier heraus. Er nahm die erste Seite und las die Nachricht, die aus Zeitungsschnipseln zusammengeklebt war:
    Mr Pallack, ich habe Augusts Tagebücher. Er hat mir alles über Sie erzählt, und jetzt habe ich die Beweise. Ich will 5 00 Riesen. Deponieren Sie das Geld morgen Mittag um 12 Uhr in einer kleinen Tasche am Fuß der Statue am

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