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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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schnell wieder verschwand. Savich erkannte die beeindruckende Intelligenz und den Argwohn in Pallacks Augen und dachte: Wenn du mitgekommen wärst, Dix, hätte er sofort die Sicherheitsleute angerufen und uns alle hinausbefördert.
    Thomas Pallack musterte sie einen nach dem anderen und versuchte einzuschätzen, welche Bedrohung sie für ihn darstellten. Schweigend und mit ausdruckslosem Gesicht spielte er mit der Visitenkarte, die Savich seiner Assistentin, die nun an der Tür wartete, gereicht hatte. Dann gab er ihr einen Wink, was sie zum Anlass nahm, sich nach einem kurzen fragenden Blick auf ihren Chef und einem anschließenden Nicken zurückzuziehen.
    Pallack sagte: »Der Ausblick wäre fantastisch, wenn der Nebel nicht so dicht über der Stadt und den Marin Headlands hängen würde.« Er deutete auf einen Punkt in der Ferne. »Dort, hinter der Golden Gate Bridge.«
    Sie blickten alle pflichtbewusst aus dem riesigen Fenster. Nur einer der Brückenpfeiler ragte aus dem Nebel hervor.
    »Normalerweise löst sich der Nebel bis Mittag auf«, fuhr er fort, »doch heute ist das leider nicht der Fall. Mrs Potts sagte mir, dass Sie drei vom FBI sind. Aus einem mir unerfindlichen Grund sind Sie, meine liebe Julia, mitgekommen.
    Lassen Sie sich sagen, dass Charlotte und ich wegen der Unannehmlichkeiten, die Sie in letzter Zeit hatten, sehr betrübt sind. Es war auch für uns ein großer Schock. Sie haben unser Mitgefühl.«
    »Danke, Mr Pallack«, sagte Julia.
    Er neigte den Kopf in ihre Richtung und nickte. »Sind Sie eventuell deshalb mit dem FBI hier? Sie beschützen Sie vor diesem Verrückten?«
    »Ja, so ist es, Mr Pallack.«
    »Früher haben Sie mich Thomas genannt.«
    »Ja, dann also Thomas.«
    Er sagte: »Auf Ihrer Karte steht Special Agent Dillon Savich. Ich hoffe, Sie sind alle hier, um mir zu berichten, dass Sie die Verantwortlichen inzwischen geschnappt haben.«
    Savich sagte: »Noch nicht.«
    »Zu schade. Haben die anderen Beamten auch Namen?«
    Savich stellte Sherlock und Cheney vor, und beide zeigten Pallack ihre Marken. Mit einer Handbewegung lud er sie ein, auf den steifen, modernen Stühlen vor dem Schreibtisch Platz zu nehmen.
    »Würden Sie mir jetzt bitte sagen, was ich für Sie tun kann?«
    Savich sagte: »Um Mrs Ransom zu schützen und die Vorkommnisse aufzuklären, Mr Pallack, haben wir uns den Mord an Dr. August Ransom noch einmal vorgenommen. Wir gehen davon aus, dass es eine Verbindung gibt. Jegliche Unterstützung Ihrerseits würden wir zu schätzen wissen.«
    Thomas Pallack gab seine Einwilligung mit einem kurzen Nicken.
    Savich fuhr fort: »Sie waren viele Jahre Klient von Dr. Ransom.«
    Thomas Pallack nickte erneut, lehnte sich in dem komfortablen Ledersessel hinter seinem modernen Schreibtisch aus Glas und gebürstetem Stahl zurück und faltete die Hände über dem Bauch. Er hatte sich entspannt und fühlte sich offensichtlich wieder als Herr der Lage. Genau was Savich bezweckte. Pallack sagte mit voller, selbstbewusster Stimme: »Sicher wissen Sie, dass mich die Polizei nach Augusts Mord befragt hat, wie alle anderen Klienten auch. Es sollte also alles bereits in den Akten stehen. Leider waren meine Aussage und die der anderen Klienten, soweit ich gehört habe, wenig hilfreich. Also wüsste ich nicht, wie ich Ihnen jetzt helfen könnte.«
    »Sie sind offensichtlich ein sehr intelligenter und erfolgreicher Mann, Mr Pallack. Möglicherweise ist Ihnen inzwischen ja etwas eingefallen. Haben Sie sich vielleicht noch über Details Gedanken gemacht, die uns helfen könnten? Wie lange waren Sie bei Dr. Ransom?«
    »Über zehn Jahre.«
    »Waren Sie mit seinen Bemühungen zufrieden?«
    »Ja, natürlich, sonst wäre ich ja nicht so lange bei ihm geblieben. August hat, wie Sie wissen, meine geliebten Eltern zu Gesprächen bewogen. Er gab mir weiter, was sie sagten und fühlten, zum Beispiel auch ihre Ratschläge in geschäftlichen Angelegenheiten. Mein Vater war ein unglaublich fähiger Geschäftsmann, und ich schätze seine Meinung. Unsere Sitzungen waren überaus bedeutsam für mich.«
    Cheney beugte sich vor und übernahm das Gespräch. »Finden Sie Soldan Meissen genauso hilfreich wie Dr. Ransom, Sir?«
    Thomas Pallack wurde nachdenklich. Vielleicht war das nur eine Masche, Cheney war sich nicht sicher, beobachtete den Mann jedoch genau. Pallack klopfte mit einem teuren Füllfederhalter auf einem Briefbeschwerer herum und wollte so wohl Zeit zum Nachdenken gewinnen. Auch Sherlock beobachtete

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