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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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angeboten, soweit ich mich erinnere.«
    Julia sagte: »Und trotzdem sind Sie mit ihm nicht vollkommen zufrieden, wie Sie sagten.«
    »Genau. Manchmal kommt es mir vor, als sprächen wir von Themen, die ich mit meinen Eltern schon vor einiger Zeit besprochen habe. Es ist wie ein Déjà-vu-Erlebnis. Wir kommen nicht voran. Es ist frustrierend. Doch das ist der Lauf der Dinge.
    Ich habe alle Ihre Fragen beantwortet. Jetzt sind Sie an der Reihe. Warum haben Sie solches Interesse an meinen Sitzungen mit Medien?«
    Savich antwortete in butterweichem Ton: »Als erfolgreicher Geschäftsmann würden Sie die Informationsbeschaffung nie als Zeitverschwendung betrachten. Sie tun es, wir tun es. Haben Sie eine Vermutung, wer Dr. August Ransom getötet hat?«

KAPITEL 40
    »Wissen Sie«, sagte Thomas Pallack nachdenklich, während er immer noch mit dem Stift spielte, »die Ermittler vom SFPD haben mich das nie so geradeheraus gefragt. Ich habe die letzten Monate viel darüber nachgedacht und auch oft mit Charlotte darüber gesprochen. Würde einer seiner Kollegen ihn umbringen? Haben sie ihm womöglich seinen Erfolg geneidet, oder seinen Reichtum? Wahrscheinlich ja, aber das ist gang und gäbe, es scheint mir kein hinreichendes Motiv für einen Mord zu sein. Was ich so gehört habe, haben ihn viele Kollegen geradezu angebetet.
    Mittlerweile glaube ich, dass es einer seiner zahlreichen Klienten gewesen sein muss, vielleicht jemand, dem er mit weitergegebenen Informationen ungewollt geschadet oder den er wütend gemacht hat.«
    Cheney sagte: »Offenbar hatte Dr. Ransom zum Zeitpunkt seines Todes etwa fünfundzwanzig Klienten. Die Polizei war der Meinung, dass keiner davon infrage kommt. Sie eingeschlossen, Sir.«
    Thomas Pallack zuckte die Achseln. »Also, Sie waren es auf keinen Fall, Julia. Der Gedanke, dass Sie August wegen des Geldes geheiratet haben, ist lachhaft. Ich meine, selbst wenn Sie es gewollt hätten, wären August Ihre Intentionen nie und nimmer entgangen. Aber« – er neigte den Kopf zur Seite – »ich nehme an, dass es wohl normal für die Leute war, über Ihre Gründe, ihn zu heiraten, zu spekulieren.«
    »Vielleicht sollten Sie Soldan fragen«, sagte sie.
    »Das könnte ich«, gab er zurück.
    Cheney fragte: »Waren Sie gestern Abend bei Soldan Meissen, Mr Pallack?«
    »Ja. Normalerweise gehe ich mittwochs und samstags. Weil ich aber am Mittwoch eine unumgängliche Verpflichtung hatte, musste ich gestern zu Soldan. Sie kennen sicher meinen normalen Terminplan schon.«
    Cheney nickte. »Und waren Sie gestern wieder nicht zufrieden?«
    »Agent Stone, meine Eltern waren gestern nicht besonders gesprächig. Ich war enttäuscht, aber so etwas passiert. Sie hatten den Kopf voll und waren zerstreut. Sie hatten kein Interesse an meinen Problemen.«
    Julia sagte: »Was halten Ihre Eltern von Charlotte?«
    So kann man auch ein Gespräch beenden, dachte Savich.
    »Von meiner Frau?«
    »Ja, wie finden sie sie, Thomas? Es ist doch wie bei August und mir, dass Charlotte sehr viel jünger ist als Sie. Beunruhigt Ihre Eltern das?«
    »Sie nehmen keinen Anstoß an Charlotte. Meine Mutter findet sie sehr hübsch. Sie sagt sogar immer, dass Charlotte gutmütig ist und einen guten Einfluss auf mich ausübt.«
    Da Julia Charlotte angesprochen hatte, war die Gelegenheit jetzt vielleicht da. Also sagte Savich: »Mr Pallack, da wir gerade von Ihrer Frau reden, wann haben Sie das letzte Mal mit Ihrem Schwager, David Caldicott, gesprochen?«
    Zur Überraschung aller stieß Thomas Pallack sich mit dem Stuhl vom Schreibtisch ab und sprang auf. Er war ziemlich flink für sein Alter. »Worum geht es hier, Agent Savich?«
    Diese zornige Reaktion war deutlich übertrieben. Savich sagte in ruhigem Ton: »Es ist mir nur gerade eingefallen, Sir. Soviel ich weiß, ist Ihnen bekannt, dass er gestern Abend nicht zum Konzert des Orchesters erschienen ist. Seine Freundin hat ihn als vermisst gemeldet.«
    Pallack atmete sehr tief durch und beruhigte sich etwas, dann setzte er sich wieder. Doch seine Stimme und seine Augen verrieten tief sitzenden Argwohn. »Na gut, wenn Sie es unbedingt wissen müssen. Ich habe, glaube ich, letzte Woche mit David gesprochen. Es ging ihm gut, er war glücklich mit seiner Freundin und freute sich, beim Atlanta Symphony Orchestra zu spielen. Wieso interessiert Sie das überhaupt? Er hat eine einzige Vorstellung verpasst. Na und? Vielleicht war er krank. David wird nicht vermisst, das ist Unsinn.«
    Savich sagte:

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