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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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herum, packte sie an den Oberarmen und schüttelte sie leicht. »Geht es Ihnen gut?«
    »Ja, alles in Ordnung.«
    Er schüttelte sie noch einmal. »Was haben Sie da gemacht? Geschossen und gewunken. Damit haben Sie sich zum Ziel gemacht. Sind Sie denn völlig verrückt geworden?«
    »Sehr wahrscheinlich. Wenn Sie nicht so scharf darauf gewesen wären, ihn zu treffen, hätten Sie vielleicht auf die Reifen schießen können.«
    »Ich hab’s versucht. Hab die Radkappe getroffen.«
    »Stimmt. Zu dumm, dass wir ihn nicht erwischt haben.«
    Cheney ließ sie los, als seine Erleichterung endlich über die Verärgerung siegte. Trotzdem schenkte er ihr noch einen strafenden Blick, bevor er zu Makepeace’ Waffe ging. Er hob sie auf und starrte sie an. Er hatte in seiner Karriere erst ein einziges Mal eine solche Waffe gesehen – in der Sammlung eines früheren FBI-Abteilungsleiters. Er strich mit der Hand über den Lauf. »Sehen Sie sich das an – eine Škorpion VZ 61. Das ist eine tschechische Maschinenpistole, die nur bis in die siebziger Jahre hergestellt wurde. Woher er die nur hat? Und wieso benutzt er keine effizientere? Ich frage mich, wie er die wohl ins Land gebracht hat.« Er legte die Hand an die Stirn und blickte den Strand entlang. Makepeace war verschwunden.
    Die Sirenengeräusche waren jetzt ohrenbetäubend. Die beiden gingen die Stufen hoch zum Parkplatz, als gerade ein Dutzend Polizeifahrzeuge eintrafen. Das erste hielt laut quietschend nicht einmal zwei Meter vor ihnen. Zwei Polizisten sprangen heraus und richteten die Waffen über die Türen hinweg, hinter denen sie in Deckung gegangen waren, auf Cheney und Julia.
    »Polizei! Lassen Sie die Waffen fallen!«
    Ohne Zögern warf Cheney die SIG und Makepeace’ Pistole auf den Asphalt. »Schießen Sie nicht. Wir haben keine Waffen. Ich nehme die Hände über den Kopf, ganz langsam.«
    Der erste Polizist zielte weiterhin auf Cheneys Brust. »Keine Bewegung! Ich habe gesagt, Waffe runter, Lady, na los!«
    Julia ließ sie fallen. »Entschuldigung«, rief sie zurück.
    »Nicht bewegen!«
    »Keine Sorge«, sagte Cheney.
    Wie ein Standbild verharrten sie mindestens eine Minute, während die Cops aus ihren Autos kletterten. Cheney hoffte, dass keiner von ihnen die Nerven verlor. Da hörte er glücklicherweise eine bekannte Stimme. Captain Paulette rief: »Nicht schießen, Gibbs, das sind die Guten.« Frank stieg aus dem Auto und telefonierte, wobei er den Blick nach Süden richtete. Zweifelsohne schickte er gerade Leute los, um die Verfolgung von Makepeace aufzunehmen, dann wandte er sich ihnen wieder zu und rief: »He Cheney, ich hab gehört, du bist wie ein Wilder durch die Stadt gerast.«
    Cheney gab zurück: »Ich hab ihn vielleicht am Schussarm getroffen, aber er kann noch fahren, einen weißen Charger. Der ist völlig zerschossen, also schwer zu übersehen.« Er beugte sich hinunter und hob die beiden Pistolen wieder auf. »Schau dir mal diesen Prügel an, Frank.«
    Paulette nahm die Maschinenpistole entgegen. »Na, wenn das nichts ist – so was habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Der feuchte Traum eines jeden Terroristen von anno dazumal, besonders in Afrika. Ist’ne tschechische. Und was für’ne Überraschung, das Magazin ist amerikanisch.«
    »Vielleicht können wir sie zurückverfolgen«, sagte Cheney.
    »Das bezweifle ich, Kumpel, aber wir können’s ja trotzdem versuchen.«
    Cheney hob Julias SIG auf und reichte sie ihr. »He«, sagte er zu ihr, »wir haben es überstanden.«
    »Ich könnte mir vorstellen«, sagte sie mit einem nachdenklichen Blick über das zinnfarbene Wasser, »dass ich Ihnen gestatte, mir irgendwann das Strandrennfahren beizubringen.«
    Er lachte.
    Ein Streifenwagen schlitterte heran. Der Polizist rief: »Captain, wir haben das Fahrzeug gefunden. Der Typ ist zu Fuß abgehauen oder hat einen gestohlenen Wagen kurzgeschlossen. Wir haben die Fahrzeugnummer schon durchgegeben. Der Charger wurde gestern Nacht aus einem Parkhaus in Daly City gestohlen. Der Besitzer wird nicht begeistert sein, wenn er sein Auto sieht.«

KAPITEL 39

California Street Dienstagnachmittag
    Savich nahm in Thomas Pallacks Gesicht einen Anflug von Irritation wahr, als dieser sich vom Fenster im fünfunddreißigsten Stockwerk des Malden-Pallack-Gebäudes in der California Street wegdrehte und sich den zwei Männern und zwei Frauen, die im Eingang zu seinem Büro standen, zuwandte. Dann sah er kurz so etwas wie Unbehagen, vielleicht auch Angst, die aber

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