Hasstament
so spargeldünnen Beinen und Muskeln an den Armen, wie ’ne Kuh am Arsch! Und immer läuft so ’ne Techno-Ficki-Facka-Musik: dup-tschak! dup-tschak! dup-tschak! dup-tschak!, so dass man Rhythmusstörungen kriegt, Herzrhythmusstörungen vor allem, weil man nicht weiß, soll man jetzt so schnell wie der Beat ist, die Hanteln in die Luft heben.
Und warum hebt man Hanteln in die Luft, was macht das für ’n Sinn?
Kein Mensch hebt Hanteln in die Luft, von Natur aus schon gar nicht! Und auf ’nem Band zu laufen, in ’nem geschlossenen Raum, ist so ein übler Fuck, dass man sich vorkommt, wie ’n Hirnverbrannter! Und bringen tut’s auch nichts! Was denn? Die Speckschwarten, die man da abnimmt, nimmt man wieder zu und zwar in der doppelten Geschwindigkeit, wie man sie abgenommen hat!
Man muss also doppelt so lange auf so ’nem scheiß Laufband laufen, damit man sich in der Hälfte der Zeit wieder den ganzen Kram angefressen hat! Oder man macht’s sein Leben lang, aber dann ist man verblödet, wie die Idioten, die Halbmarathon oder Marathon laufen und aussehen wie ’n Spargeltarzan!
Als ob irgendjemand auf der Welt freiwillig Marathon laufen würde! Wir Menschen sind nicht dazu gemacht, 42 Kilometer durch die Pampa zu laufen, als würd’ irgendjemand hinter uns her sein! Wahrscheinlich ’n Mammut oder ’n Säbelzahntiger.«
(Ende Teil 1)
SRHN, Kapitel 4: US-Wahl
Serdar im Auto: »Jetzt sind in Amerika bald wieder Wahlen. Geht immer schneller, als man denkt. Jedenfalls fühlt es sich schnell an im Verhältnis zu der Macht, die der amerikanische Präsident zu haben scheint, ist die Periode, in der er die Macht innehat, recht kurz. Fühlt sich jedenfalls so an.
Und dann geht’s immer nach demselben Schema. Erst die Vorhautwahlen, also so, als würd’ man ’n Schwanz aus der Vorhaut pellen in irgendwelchen Staaten, die man sich ja als hier lebender Mensch kaum vorstellen kann.
Illinois oder Utah oder Colorado, was weiß ich, was Colorado für ’n Staat ist, ob er vielleicht sogar ’n Springerstaat ist, Hauptsache er ist kein Schläferstaat.
Und dann kommen die TV-Duelle. Wir machen den Amis das ja mittlerweile nach, deswegen kennen wir das.
Manche denken wahrscheinlich, die Amis machen’s uns nach, ja. Und in den TV-Duellen, da stehen sich dann die Kandidaten gegenüber. Der eine hat ’ne blaue Krawatte und der andere hat ’ne rote Krawatte.
Vor Beginn der Duelle wird sich immer freudig begrüßt, das haben die PR-Berater wahrscheinlich gesagt: ›Begrüß’ deinen Gegner freudig, fass’ ihn am Arm oder klopf’ ihm auf die Schulter oder steck’ ihm deinen Finger ins Arschloch, hehehe, dann ist er schon vorbereitet auf das, was auf ihn zukommt.‹
Argumentative Penetration. Und dann wird gezetert und gestritten, gehadert, über Zahlen wird hin und her debattiert, ob’s nun mehr Arbeitslose waren oder nur mehr Neger arbeitslos waren, ja. Ja, der eine Neger, der plötzlich Arbeit bekommen hat, der ist ja zählbar, aber die vielen, die um die brennenden Mülltonnen herumstehen und Hip-Hop machen, die sind wahrscheinlich nicht registriert, und kurz vor der Wahl, wenn’s um Zahlen geht, dann wird eben mal nachgeguckt, in den Gässchen, ob noch ’n paar Neger rumstehen, die man seiner Statistik zugute schreiben kann, hahahaha.
Oder aber man vertut sich einfach, wie Rums Romney, und unterstellt einfach 77 000 Prozent der Amerikaner, dass sie asozial sind, was ja eigentlich ja wieder die Wahrheit wäre, aber nicht political correct ist, hm.
Jedenfalls gewinnt man so keine Wahlen als Schleimbeutel, der sich zunächst mal andienen muss, damit er an die Macht kommt, und wenn er erstmal an der Macht ist, einfach nur das tut, worauf er Bock hat. Vier Jahre können dann wieder ’ne sehr lange Zeit sein.
Vielleicht sind die vier Jahre auch nur vorbeigegangen, weil’s so harmlose vier Jahre waren. Der Bush war mir ja noch recht, der hat wenigstens ’n bisschen bombardiert und zwischendurch auf wichtig getan, Reden gehalten, sich mal versprochen, peinliche Auftritte gehabt, Kindern übern Kopf getätschelt und nicht verstanden, als ihm jemand ins Ohr geflüstert hat, dass zwei Flugzeuge in das World Trade Center geflogen sind. Aber der Obama, der war so erhaben, der war ja vorher schon so erhaben, dass sie ihm gleich ’n Nobelpreis in den Arsch gesteckt haben. Friedensnobelpreis, und dann gab’s nur noch Frieden, dann darf man sich nicht wundern, wenn’s langweilig wird. Friede ist ja langweilig,
Weitere Kostenlose Bücher