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Hasstament

Hasstament

Titel: Hasstament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serdar Somuncu
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und plötzlich steht Buddy Ogün vor ihm: »Boah, Alter, ey, ich bin so geil, ey, ich muss in ’n Puff, um mir aufs Toastbrot scheißen zu lassen! Ich kenn’ mich hier nicht aus, da ist ’n Typ, ich frag’ den mal, warte mal.«
    Serdar: »Eeeehhhh!«
    Buddy: »Was?«
    Serdar: »Kannste mir sagen, wo hier der nächste Puff ist?«
    Buddy: »Digga, ich schwör’, du bist der Onkel von Tamer, ne?«
    Serdar: »Neeeiiiin.«
    Buddy: »Ja, doch, Digga, ich schwör’, ich hab’ dich doch gestern gesehen mit Tamer in Steilshoop, du hattest so ein Tier an der Leine, Digga, Waschbär oder so, ne?«
    Serdar: »Ich hab’ keine Ahnung, wer ist denn dieser Tamer?«
    Buddy: »Was? Was?«
    Buddy beugt sich durch das geöffnete Seitenfenster in Serdars Auto.
    Serdar: »Ey, tu dein Kopf aus meinem Auto!«
    Buddy: »Digga, du bist doch der Onkel von Tamer oder nicht?«
    Serdar: »Nein!«
    Buddy: »Digga, ich hab’ gehört, du bist Power-Onkel, Digga, du schenkst Tamer immer Sachen, so Obstsalat, Digga, Insekten, Federbälle, wo hast du …«
    Serdar: »Ey, Alter, pass auf …«
    Buddy: »Ist das ’n Siebener oder was?«
    Serdar: »Ey, ich such’ ’n Puff, ich will mir aufs Toastbrot scheißen lassen, ich weiß nicht, wer dein Tamer ist …«
    Buddy: »Digga, du bist doch der Onkel von Tamer oder nicht?«
    Serdar: »Nein! Hau ab!«
    Buddy: »Ich wusste gar nicht, daas …«
    Serdar: »Hau … nimm die Finger weg!«
    Buddy: »Digga, ich wusste gar nicht, dass du in Puff gehst …«
    Serdar: »Nein! Hau ab hier ab! Leck mich! Tu die Hand raus!
    Was ist das für ’n Asi, ey? Der geht mir ja total auf’n …
    Was denn, was ist los?«
    Buddy: »Du bist doch der Onkel von Tamer oder nicht?«
    Serdar: »Nein!«
    Buddy: »Normal bist du der Onkel von Tamer!«
    Serdar: »Nein! Ich such’ ’n Puff, du Penner!«
    Buddy: »Ja, gleich hier vorne, Digga, ich schwör’!«
    Serdar: »Ja, danke, das wollte ich wissen!«
    Buddy: »So ein Lauch, ich schwör’.«
    Serdar: »Leck’ mich am Arsch!
    Meine Güte, ey, was war denn das für ein Schwuli, ey? Da will man mal in den Puff, da trifft man direkt so total komische Typen!«

    SHN, Kapitel 67: Fuckshop
    Serdar im Auto: »Was mir schon seit geraumer Zeit auf den Sack geht, das sind diese Instant-Bäckereien. Backshop, Fuckshop!
    In einem Land, was für seine Brotkultur bekannt ist, geht man nicht mehr zum Bäcker, sondern man geht in ’n Backshop. In so ’ne Fabrik, in der dann irgend ’n Zulu steht, ja, der sich als Bäcker ausgibt, aber schon im Ansatz zu entkennen ist … zu erkennen ist … entkennen ist als Scharlatan, als Brötchenbetrüger!
    Ich will doch, wenn ich mir so ’n Ding kaufe, so ’n Brötchen, in diesen Backshops ist es ja nicht mehr als Luft gepresst in ’ne Hülle, da will ich doch merken, dass der gute Bäcker morgens um 3.00 Uhr aufgestanden ist und ich als Privilegierter um 8.00 Uhr oder um 18.00 Uhr in die Bäckerei schlendere, um mir dann ein frisches Brötchen aus seiner Hand geben zu lassen, ja, aus seiner aufgequollenen Hand, die ganz müde und träge ist vom Teigkneten, so wie meine Hände müde sind vom Tittenkneten.
    Ja, aber alle Schwuletten dieser Welt müssen ja Geld sparen und holen sich dann so Designerbrötchen im Backshop.
    Ja, kann ich gar nicht verstehen! Alles muss immer günstig sein. Manchmal will ich auch mehr bezahlen, weil’s mir um Geschmack geht, ja. Ich mag nicht so dünne Pommes bei McDonald’s, sondern ich will Original-Pommes haben, von holländischen Händen geschnitten, geschnibbelt in Form gebracht, mindestens so dick wie ’n Vorschulpimmel.
    Ja, und kross! Und kross!
    Ja, aber nein, man kriegt dann so laffe Scheißdreck-Pommes! King und Burger und fuzzi und Kaka. Ja, auch weil’s dann billiger ist. Ich will nicht mehr, dass Dinge billiger sind, ich will das Gefühl haben, dass sie einen originalen Geschmack haben, ja! Ich leiste es mir, originalen Geschmack. Das Billige kann ich mir auch selber machen!
    Brauch’ ich nicht! Da kauf’ ich mir lieber genmanipulierte Tomaten und fresse sie bis an mein Lebensende, was nicht mehr weit weg ist dann, wenn ich schon genmanipulierte Tomaten fresse!
    Möcht’ nicht wissen, was da in diesem Backshop alles verarbeitet wird!
    Welche Minderheiten und artengeschützte Tiere in dem Teig stecken, ja, den ’se aufbereitet haben mit Instant-Hefe, wahrscheinlich aus Simbabwe.
    Hauptsache billig, alles muss billig sein!
    Billig, billig!
    Da klau’ ich lieber das, was teuer ist, als dass

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